HANDBALL


MTV erwartet den Spitzenreiter
  Dinslakener Handball-Regionalligist kann befreit aufspielen, Gast Ratingen ist unter Druck  
Der MTV Dinslaken lässt sich gegen Gladbeck nicht hängen

David Kryzun (l.) und der MTV erwarten den Liga-Primus aus Ratingen. Arnulf Stoffel FUNKE Foto Services

„Stopp“, sagt Marius Timofte, bevor die Frage noch weiter in die für ihn falsche Richtung geht. „Man kann nicht einfach sagen, wir haben gegen so einen Gegner nichts zu verlieren“, erklärt der Trainer des MTV Rheinwacht Dinslaken, der am Sonntag (11.15 Uhr) in der Handball-Regionalliga den Spitzenreiter Interaktiv Handball in der Douvermannhalle empfängt.

„Natürlich sind wir klarer Außenseiter. Der Gegner ist in allen Belangen viel besser als wir und steht zurecht ganz oben in der Tabelle“, so Timofte. „Aber deshalb dürfen wir nicht sagen, dass wir nichts zu verlieren haben. Das kann auch dazu führen, dass wir mit 30 Toren verlieren“, macht der MTV-Coach seinen Punkt deutlich. „Unser Ziel muss es sein, immer am Gegner dran zu bleiben. Dran bleiben heißt gegen eine so gute und erfahrene Mannschaft, fünf, sechs Tore Differenz. Wenn wir das schaffen, dann können wir auch gegen Ratingen ein gutes Spiel abliefern.“

Befreit kann der MTV aber auch aufspielen, weil die Dinslakener nach ihrem misslungenen Saisonstart inklusive Trainerwechsel unter Timofte noch rechtzeitig die Wende schafften und mit 15:27 Punkten für die kommende Regionalliga-Saison planen können. Das hat Obmann Heinz Buteweg auch schon fleißig getan und mit Keeper Michal Gorlas (SGSH Dragons Schalksmühle II/VL), Niklas Kölsch (ASV Hamm-Westfalen II/3. Liga) und Jose Rosendahl (Neusser HV/RL) und zuletzt Rückkehrer John Krölls (HSG Hiesfeld/Aldenrade/OL) und Torsten Sanders (HSG Wesel/VL) bislang fünf Neuzugänge präsentiert. Gesucht wird beim MTV noch ein Kreisläufer.

Ob Marius Timofte mit den personellen Planungen zufrieden ist? „Zufrieden bin ich, wenn die Leute dann in unserem Trikot auf dem Feld stehen und sich gut integrieren. Vorher kann ich dazu nichts sagen“, so der MTV-Coach.

Der Gast aus Ratingen ist als einzige Mannschaft noch ungeschlagen, hat 20 seiner 23 Spiele gewonnen, aber ist mit seinen 43:3 Punkten trotzdem noch lange nicht durch – im Gegenteil: Verfolger TV Korschenbroich sitzt dem Primus mit 40:4 Punkten, also auch noch einem ausgetragenen Spiel weniger, ganz dicht im Nacken.

Im Hinspiel lag der MTV sechs Minuten vor dem Ende mit neun Treffern (23:32) zurück, wollte sich vom Spitzenreiter aber nicht vorführen lassen und verkürzte bis zur Schlusssirene noch bis auf 28:32.

„Für den Gegner ist das Spiel sehr wichtig. Ich hoffe auch auf eine volle Halle, damit wir noch besser dagegen halten können“, so Timofte. Personell sind beim Gastgeber alle Mann an Bord.

Andreas Nohlen