HANDBALL
Zitterpartie mit gutem Ende
Die Oberliga-Handballer des MTV Rheinwacht Dinslaken haben den „Resetknopf“ erfolgreich betätigt. Gegen den TV Lobberich blieb es aber lange spannend
Niklas Hetzel setzt sich gegen die Lobbericher Abwehr durch, Rainer Hoheisel FUNKE Foto Services
Die Handballer des MTV Rheinwacht Dinslaken haben den „Resetknopf“ nach der Herbstpause erfolgreich betätigt und zum Wiederauftakt der Oberliga zwei wichtige Punkte eingefahren. In einer temporeichen Partie setzte sich der Regionalliga-Absteiger in der heimischen Douvermannhalle mit 33:28 (17:17) gegen den TV Lobberich durch.
Dabei zeigten die Dinslakener insbesondere in den letzten Minuten eine deutliche Leistungssteigerung, mussten aber bis in die Schlussphase zittern, bevor eine starke Defensivleistung letztlich den Sieg sicherte. Das Trainergespann Harald und Robert Jakobs freute sich über den Erfolg, sah aber spielerisch dennoch Luft nach oben.
Nach einem durchwachsenen Start in die Saison stand der MTV Rheinwacht unter Zugzwang, die eigenen Ambitionen zu untermauern. Der TV Lobberich, der zuletzt mit einem Kantersieg gegen Mülheim aufhorchen ließ, erwies sich dabei wie erwartet als erster echter Prüfstein nach der vierwöchigen Pause.
Das Vater-und-Sohn-Trainergespann Jakobs hatte in der Vorbereitung auf eine kompaktere Abwehr gedrängt, die war in den ersten dreißig Minuten aber nur phasenweise sichtbar. Zwar ging der MTV immer wieder in Führung, doch die schnellen Gäste aus Lobberich schlugen immer wieder quasi im direkten Gegenzug postwendend zurück. Die Nettetaler nutzten ihr hohes Tempo, um die Dinslakener konsequent unter Druck zu setzen, sodass sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch entwickelte und sich keine Mannschaft in der ersten Halbzeit entscheidend absetzen konnte.
Nach dem Wiederanpfiff wechselte der MTV dann auf der Torhüterposition. Für Fynn Frenk kam Jan Bystron in die Partie, doch auch das brachte zunächst nicht die gewünschte Sicherheit in die Dinslakener Hintermannschaft. Zudem hatte die Abwehr des MTV große Probleme mit der offensiven Deckung des Gegners, wodurch die Partie bis in die Schlussphase völlig offen blieb.
Sieben Minuten vor dem Schlusspfiff, beim Stand von 27:27, bewiesen die Rheinwacht-Handballer Moral, schalteten nun einen Gang höher und machten hinten dicht. Auch Torhüter Jan Bystron nagelte seinen Kasten in den letzten Minuten regelrecht zu, sodass sich der MTV innerhalb weniger Minuten entscheidend absetzen und die Führung anschließend souverän über die Ziellinie bringen konnte.
Trainer Harald Jakobs war nach dem Schlusspfiff erleichtert über den hart erkämpften Sieg gegen einen starken Gegner: „Das waren zwei extrem wichtige Punkte gegen eine starke Mannschaft, die am Ende wahrscheinlich auch im oberen Tabellendrittel landen wird“, so der Coach, der sich insbesondere über die sowohl offensiv als auch defensiv starke Schlussphase freute.
Dennoch dämpfte er die Euphorie etwas mit Blick auf die Leistung über sechzig Minuten: „Spielerisch ist immer noch Luft nach oben. Man muss schon zugeben, dass Lobberich uns über die zweite Welle immer wieder extrem unter Druck gesetzt hat und das Spiel am Ende auch gut und gerne hätte unentschieden ausgehen können.“
MTV Rheinwacht: Frenk, J. Terwiel Bystron (1), Tomke (6), Hetzel (4), Frank (1), L. Terwiel (4), Ahls (4), Kruse (2), Nasufi (2), Reede (7), Mertens (2), Schmidt, Rösgen, Jakobs.
Dennis Lindau