HANDBALL
„Werden mit Larifari nix erreichen“
MTV Rheinwacht Dinslaken will in der Herbstpause wieder etwas weitergekommen sein
Nils Kruse hat seinen verletzungs- und urlaubsbedingten Trainingsrückstand wieder aufgeholt. Arnulf Stoffel FUNKE Foto Services
Das positive Punktekonto von 5:3 kann nicht darüber hinwegtäuschen: Gemessen an den eigenen Ambitionen verlief der Start in die neue Oberliga-Saison für die Handballer des MTV Rheinwacht eher enttäuschend als zufriedenstellend. Vor allem die klare Schlappe in Saarn war für die Dinslakener ein Schlag ins Kontor, beim anschließenden Sieg über Schlusslicht Grefrath passte auch noch längst nicht wieder alles. Da kam die fast einmonatige Herbstpause den Verantwortlichen nicht ungelegen, um noch einmal den Resetknopf zu drücken.
Jetzt will der Regionalliga-Absteiger auf jeden Fall einen Schritt weiter sein und das am Samstag um 18 Uhr in der heimischen Douvermannhalle auch seinem Publikum unter Beweis stellen. Gegner TV Lobberich dürfte dabei auch ein ganz anderer Prüfstein sein als die Grefrather vor vier Wochen.
Im Anschluss an die letzte Heimpartie gab das Vater-und-Sohn-Trainergespann Harald und Robert Jakobs seinen Schützlingen eine Woche frei, bevor die nächsten Einheiten absolviert wurden.
„Wir haben die Spiele noch einmal analysiert, viel geredet und auch wirklich gut trainiert“, zeigt sich Robert Jakobs mit dem Engagement der vergangenen Wochen zufrieden. Die Spieler hätten durchweg konzentrierter agiert, „weil sie gemerkt haben, dass sie mit Larifari in dieser Liga nichts erreichen werden.“ Die durchwachsene Sommervorbereitung sei damit dennoch noch längst nicht aufgeholt. „Wir sind sicher einen Schritt weiter“, sagt Jakobs, „aber haben leider auch immer wieder Urlauber. Das bremst uns ein bisschen.“
Aktuell befinden sich mit Nico Czeslik, Dinslakens bislang erfolgreichstem Torschützen (22), und Routinier Jonas Höffner zwei wichtige Rückraumspieler in den Ferien. Da trifft es sich gut, dass Nils Kruse nach längerer Verletzungspause und anschließendem Afrika-Aufenthalt die Herbstpause nutzen konnte, um seinen Rückstand aufzuarbeiten. Genauso wichtig: Kapitän Maximilian Reede, der sich angeschlagen durch die letzten Begegnungen quälte, hat keine Probleme mehr und sollte gegen Lobberich auch wieder einfache Treffer aus der zweiten Reihe beisteuern können. Seine Torgefahr braucht der MTV unbedingt.
Augenmerk auf die Defensive
Einfache Tore seines Teams, die würde Robert Jakobs gerne auch über Tempogegenstöße sehen, doch dafür bedarf es zwingend einer kompakten Abwehr, die der langjährige Defensivspezialist auch ausdrücklich einfordert. Der TV Lobberich gilt als ungemein schnelle Truppe, die selbst häufig über die erste, zweite und dritte Welle erfolgreich ist. Wenn die Nettetaler auf der Platte stehen, fallen eigentlich immer viele Tore – abgesehen vom verpatzten Saisonstart.
Die beiden 24:29-Niederlagen gegen Aufsteiger TuS Lintfort und im Derby gegen Kaldenkirchen hat Lobberich mittlerweile aber mit zwei wesentlich gelungeneren Auftritten vergessen lassen. Vor allem der deutliche 36:25-Erfolg des TVL über eben jene Mülheimer, denen der MTV mit zwölf Toren Differenz unterlag, sollte den Dinslakenern eine Warnung sein. „Wir brauchen auf jeden Fall eine richtig gute Leistung“, weiß auch Robert Jakobs.
Timo Kiwitz