HANDBALL
MTV Rheinwacht Dinslaken: Keine Wende im Kellerduell
Der MTV Rheinwacht Dinslaken bleibt in der Hinrunde ohne Heimsieg. Für die Niederlage gegen den HC Weiden gibt es verschiedene Gründe.
Tolga Asci machte nach seiner Einwechslung ein ordentliches Spiel. Doch auch dem jungen Türken unterlief der ein oder andere leichte Fehler. Foto: Gerd Hermann / FUNKE Foto Services
Die Enttäuschung war allen Spielern des Gastgebers deutlich ins Gesicht geschrieben. Neuzugang Tolga Asci kämpfte sogar mit den Tränen. Neben dem jungen Türken hockten weitere Dinslakener wortlos auf der Ersatzbank und starrten ins Leere. Sie hatten sich wahnsinnig viel vorgenommen für diese bedeutsame Partie gegen einen direkten Tabellennachbarn. doch am Ende jubelte einmal mehr der Gegner. Nach dem 29:30 (13:14) gegen den HC Weiden sind die Abstiegssorgen beim MTV Rheinwacht größer denn je. Auch wenn Trainer Marius Timofte, unter dessen Regie auch das dritte Punktspiel verloren ging, weit davon entfernt ist, die Flinte ins Korn zu werfen. „Es gibt noch eine Rückrunde. Wir werden in jedem Spiel alles geben, egal, wie der Gegner heißt. Verloren ist noch gar nichts“, gab sich der neue Coach des Handball-Regionalligisten schon gleich nach der Schlusssirene wieder kämpferisch.
Mit Philipp Tuda fehlt der Kopf der Mannschaft
In kämpferischer Hinsicht konnte Timofte seinen Schützlingen auch am Sonntag nichts vorwerfen, doch es kam diesmal wirklich einiges zusammen, das schließlich dazu führte, dass auch die sechste Heimpartie der Saison nicht gewonnen wurde. Ganz bitter: Mit Philipp Tuda, der auf einer Familienfeier in Süddeutschland weilte, fehlte den Dinslakenern der Regisseur und unbestrittene Kopf der Mannschaft. David Kryzun versuchte den etatmäßigen Mittelmann und Mittelblocker über 60 Minuten möglichst adäquat zu ersetzen, doch auf der für ihn ungewohnten Position gelang das verständlicherweise nicht durchweg. Auf die Option mit dem flinken Nils Kruse auf der zentralen Position verzichtete Timofte, weil er die Abwehr dann noch weiter hätte umbauen müssen.
Maximilian Reede trifft in der Anfangsphase
Der MTV erwischte diesmal sogar einen passablen Start. Hauptwerfer Maximilian Reede übernahm viel Verantwortung und traf früh schon dreimal, vergab dann den eigentlich leichtesten Wurf und die mögliche 5:2-Führung (10.), Weiden konterte mit vier Treffern in Serie und Rheinwacht lief fortan erneut nur noch hinterher. Nach 5:9-Rückstand (17.) kamen die Hausherren zwar immer wieder bis auf ein Tor heran, leisteten sich dann aber stets ein paar leichte Ballverluste und überhastete Abschlüsse, die der Gast aus Würselen clever nutzte, um sich wieder ein kleines Polster zu verschaffen.
Es kam auch Pech dazu. Mit Jan Bystron und Benedikt Köß ließen beide Dinslakener Torhüter den ein oder anderen Ball ganz unglücklich durchrutschen. Das Schiedsrichtergespann Kamper/Kamper fällte einige – aus Dinslakener Sicht – sehr unglückliche Entscheidungen und bei seinem siebten Treffer zog sich Reede in Minute 42 dann auch noch eine Oberschenkelzerrung zu, die ihn danach nur noch eingeschränkt agieren ließ.
Pagalies trifft noch einmal zum Anschluss für den MTV Dinslaken
Trotzdem blieb es bis zum letzten Moment spannend. Mit einem feinen Dreher traf Dinslakens Linksaußen Marc Pagalies 70 Sekunden vor dem Ende noch einmal zum 28:29-Anschluss, doch Weiden gab den Ball danach nicht noch einmal leichtfertig aus der Hand, spielte einen langen Angriff aus und markierte schließlich, als nur noch neun Sekunden zu spielen waren, den entscheidenden Treffer. Reedes neuntes Tor hatte keine Bedeutung mehr.
„Wir haben leider wieder vorne wie hinten zu viele individuelle Fehler gemacht. Im Angriff hätten wir oft mehr Geduld gebraucht, in der Abwehr waren wir manchmal zu unkonzentriert“, resümierte Timofte, der seine Schützlinge gleich nach den Weihnachtsfeiertagen wieder zum Training bittet. Am 15. Januar geht es für den MTV Dinslaken mit einem Heimspiel gegen die TSV Bonn weiter. Es gibt viel zu tun bis dahin.
Timo Kiwitz