HANDBALL


MTV-Neuzugang Torsten Sanders war vor dem Start „etwas kribbelig“

 

 In seinem ersten Pflichtspiel für Handball-Regionalligist Rheinwacht ist der Weseler bei seiner Einwechslung sofort da und will sich weiter voll reinhängen

 

Voller Einsatz: Torsten Sanders im weiß-schwarzen Dress des MTV Rheinwacht Dinslaken. Erwin Pottgiesser FUNKE Foto Services

Es war ein zähes und nur selten ansehnliches Ringen, dass sich die Handballer des MTV Rheinwacht am ersten Regionalliga-Spieltag mit der SG Langenfeld lieferten. Beim 25:25-Auftaktremis in der Dinslakener Douvermannhalle hatten die meisten MTV Akteure große Mühe, gegen die von Beginn an ungemein offensiv ausgerichtete Gästedeckung zu ihrer Form zu finden. Einer war allerdings sofort da, als ihn Coach Marius Timofte schließlich in der Schlussphase der ersten Halbzeit auf die Platte brachte: Torsten Sanders, der im Sommer von der HSG Wesel aus der Verbandsliga gekommen war, feierte einen gelungenen  Pflichtspieleinsatnd. und das nicht nur wegen seiner drei Treffer. Der Linkshänder glänzte nämlich phasenweise auch als dynamischer Vorbereiter und ließ auf seiner Deckungsseite so gut wie gar nichts mehr anbrennen.

Timofte hatte Sanders erst einmal auf die Bank beordert und dafür mit dem wesentlich erfahrenen Eigengewächs Jonas Höffner zum Start auf Routine gesetzt. „Ich hatte gehofft, dass Torsten dann weniger nervös sein würde, wenn er nicht gleich spielt, sondern später reinkommt“, erklärte der Rheinwacht-Trainer. Die Rechnung ging auf, denn dem Weseler war die Aufregung nach seiner Einwechslung kaum anzumerken. „Vorher war ich aber tatsächlich ziemlich kribbelig“, gestand der 28-Jährige, der seinem bis dato ziemlich verunsichert wirkenden Team sofort neuen Schwung gab und dabei selbst erstaunlich fehlerfrei und abgeklärt agierte. „Mit meiner Leistung bin ich auf jeden Fall sehr zufrieden. Bei unserem letzten Testspiel gegen Rumeln sah es noch nicht wirklich danach aus. Die offensive Deckung der Langenfelder lag mir aber als Spielertyp sicher etwas besser und hinten hat die Abwehrarbeit mit den Jungs richtig Bock gemacht“, sagte der ehemalige Hochspringer mit der Bestmarke von 2,23 Metern.

Tour de France und auf Mallorca

Sanders glaubt, in seiner kurzen Zeit beim MTV schon wieder „einen Step“ gemacht und gerade von Timofte einiges gelernt zu haben, weiß aber auch, dass er noch Zeit brauchen wird, um sich auf dem deutlich höheren Niveau der Viertklassigkeit zu etablieren. „Es war dabei sicherlich auch nicht optimal, dass ich in der Vorbereitungszeit mehrfach gefehlt habe“, sagt der Halbrechte, der seine Sommerplanungen schon in trockenen Tüchern hatte, bevor der Wechsel nach Dinslaken überhaupt konkret wurde. Zumindest um die Ausdauer seines Neuzugangs musste sich Timofte keine Sorgen machen. Der radsportbegeisterte Sanders spulte erst beim Auftakt der Tour de France im Baskenland und später beim Trip nach Mallorca reichlich Kilometer (und Höhenmeter) ab.

Aktuell muss das geliebte Rennrad aber hinten anstehen. Die Saison in der Handball-Regionalliga hat für den Weseler oberste Priorität: „Ich kann und werde mich jetzt voll reinhängen“, sagt der langjährige Leichtathlet. Den Dinslakener Anhängern hat sein erster Auftritt schon Lust auf mehr gemacht.

Timo Kiwitz