HANDBALL

Neuer Trainer, alte Probleme Der MTV Dinslaken läuft auch im ersten Spiel von Marius Timofte schnell hinterher und unterliegt Remscheid mit 27:29
Der MTV Dinslaken lässt sich gegen Gladbeck nicht hängen

Marius Timofte sprach viel mit den Akteuren des MTV Rheinwacht. Nicht nur in den Auszeiten. Foto: Markus Joosten / FUNKE Foto Services

Marius Timofte zeigte von Beginn an vollen Einsatz. Der neue Trainer des MTV Rheinwacht wanderte bei seiner Rückkehr in die Douvermannhalle ab Minute eins an der Auswechselbank hin und her, kommandierte die Abwehr und versuchte seinen Spielern im kurzen Zwiegespräch immer wieder die notwendigen Impulse zu geben. Im Heimspiel gegen den Tabellendritten HG Remscheid benötigte sein Team dennoch eine lange Anlaufzeit – eine zu lange. Die schwache Anfangsphase war am Ende eine zu große Hypothek für die Dinslakener Regionalliga-Handballer. Auch wenn sich die Hausherren nach 20 Minuten deutlich steigerten und den Favoriten tatsächlich noch in Bedrängnis brachten, stand nach 60 Minuten mit dem 27:29 (11:19) eine weitere Niederlage fest. Die ersehnten Punkte gab es also nicht. Der kämpferische Auftritt in der zweiten Hälfte darf dennoch Mut machen.

Marius Timofte sieht beim MTV zu viele leichte Fehler

„Hier war heute auch gegen einen starken Gegner mehr drin. Wir haben aber leider zu viele einfache Fehler gemacht, vor allem viel zu viele klare Chancen vergeben“, monierte Timofte, „unsere Probleme müssen wir jetzt ganz schnell in den Griff bekommen. Es gibt viel zu tun.“

Wunderdinge konnte nach nur einer gemeinsamen Trainingseinheit niemand vom neuen Übungsleiter erwarten. Und in der Tat offenbarte Rheinwacht zu Beginn ganz ähnliche Schwächen wie in den vorangegangenen Partien. Die Deckung fand schlecht ins Spiel, und vorne wurden reihenweise beste Gelegenheiten ausgelassen. So lief der MTV sofort wieder hinterher, agierte angesichts des frühen Rückstands zunehmend nervös und produzierte auch noch völlig unnötige Ballverluste. Beim 1:5 (6.) sah sich Timofte schon zur ersten Auszeit gezwungen, aber Besserung stellte sich auch danach vorerst nicht ein.

Jan Bystron hilft bei der Aufholjagd

Erst als die Partie schon fast verloren schien und es beim 4:14 (21.) bereits nach einer richtigen Packung aussah, fand der Gastgeber endlich besser in die Partie. Weil die Abwehr zu Beginn der zweiten Hälfte dann deutlich gefestigt agierte und durch den starken Jan Bystron zwischen den Pfosten weiteren Rückhalt erhielt, hätte Dinslaken schon sehr zügig verkürzen können, doch das Manko der schwachen Chancenverwertung machte dem MTV auch in dieser Phase noch zu schaffen.

Höffner hat beim letzten Wurf Pech

So schmolz der Remscheider Vorsprung zwar, aber er schmolz zu langsam. Rheinwacht war nur beim 21:24 (46.) einmal bis auf drei Treffer heran, doch in der Folge konnte der Gast wieder auf sechs Treffer davonziehen. Marius Timofte nahm beim 23:29 (53.) noch eine Auszeit, und seine Schützlinge steckten nicht auf. 30 Sekunden vor dem Ende hätte Jonas Höffner den MTV sogar noch einmal auf ein Tor heranbringen können, aber sein Versuch sprang über beide Innenpfosten zurück ins Feld – die endgültige Entscheidung. „Ich habe versucht, den Jungs die nötige Unterstützung zu geben, aber die freien Bälle von sechs Metern, das müssen sie schon selbst erledigen. Das schafft kein Trainer der Welt“, erklärte Timofte. Dass darüber hinaus noch längst nicht alles so funktionierte, wie es der neue Coach von seinen Akteuren gefordert hatte, überraschte den gebürtigen Rumänen aber keineswegs: „Was man über Monate falsch gemacht hat, kann man nicht mal eben so ändern.“

Am Samstag spielt der MTV Dinslaken in Korschenbroich

Dabei läuft die Zeit den abstiegsbedrohten Dinslakenern etwas davon. Am Samstag beim Titelkandidaten Korschenbroich kann der Regionalligist noch ohne Druck antreten. Das folgende Heimspiel gegen Weiden muss dann aber unbedingt gewonnen werden.

MTV:
Köß, Bystron; Feld, Lelgemann, Pagalies (3), Reede (7), Hoffmann, Asci, Kruse, Tuda (4/1), Kryzun (2/1), Höffner (1), Adam (5), Dreier (5).