HANDBALL

Die Rückkehr macht Sinn
Der MTV Dinslaken lässt sich gegen Gladbeck nicht hängen

Der Schritt, die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Weggefährten zu beenden, war Heinz Buteweg im Frühjahr 2015 nicht leicht gefallen. Auch die Spieler, die damals von der Demission Marius Timoftes auf der Mannschaftsfahrt in Renesse erfuhren, versuchten noch, beim Abteilungsleiter zu intervenieren, weil sie gerne mit dem 62-fachen rumänischen Nationalspieler weitergemacht hätten. Aus heutiger Sicht hat Buteweg alles richtig gemacht. Sein Verein schwang sich unter neuer sportlicher Führung in den Folgejahren noch einmal zu kaum für möglich gehaltenen Höhen auf, wurde 2019 sogar als Aufsteiger sensationell Regionalliga-Meister und gewann dabei auch viele neue Anhänger. Und auch Timofte selbst haben der Abschied und die Bewältigung neuer Aufgaben auf fremdem Terrain offenbar wachsen lassen. So sprechen sie auch in Königshof, wo der 55-Jährige in den vergangenen Spielzeiten wirkte und nach großem Aderlass ein jüngeres, aber durchaus wettbewerbsfähiges Team für die Oberliga aufbaute, nur in den höchsten Tönen von dem Vollblut-Handballer.

Viel spricht nun dafür, dass Buteweg mit der neuerlichen Verpflichtung des früheren Spielertrainers erneut ein Glücksgriff gelungen ist. Timoftes fachliche Expertise ist unbestritten. Gelingt es dem Pädagogen zusätzlich, der Mannschaft seine Vorstellung von Fleiß und Disziplin zu vermitteln, muss der Klassenerhalt ganz sicher keine Utopie sein.

Timofte wird nicht wenig von seinen Schützlingen verlangen. Doch genau das kann am Ende auch der Schlüssel zum Erfolg sein. Das Bemühen, eine Wende herbeizuführen, war den Dinslakener Handballern im bisherigen Saisonverlauf zwar nie abzusprechen, doch der allerletzte Biss schien zuletzt auf der Strecke geblieben zu sein. Um auch daran zu arbeiten, ist Marius Timofte mit Sicherheit nicht die falsche Besetzung. Und vielleicht hat ja am späten Donnerstagabend beim MTV eine neue Ära begonnen.

Timo Kiwitz,