HANDBALL

Timofte kennt das Erfolgsrezept

 Handball-Regionalligist MTV Rheinwacht empfängt am Sonntag einen weiteren Titelaspiranten

Fabian Hoffmann war gegen Korschenbroich bester Dinslakener. Seine Qualitäten in Abwehr und Angriff sind sicher auch gegen Remscheid gefragt. Foto: Markus Joosten / FUNKE Foto Services

Im Normalfall benötigt Marius Timofte nicht viel Zeit, um nach einem Spiel wieder runterzufahren. Nur wenige Minuten nach der Schlusssirene liefert der Trainer des MTV Rheinwacht für gewöhnlich eine ruhige und sachliche Analyse ab. Nach der jüngsten Heimniederlage seiner Dinslakener Handballer gegen den TV Korschenbroich war das anders. Die Enttäuschung über die unglückliche Schlappe war einfach zu groß und dem Übungsleiter des Regionalligisten dann auch deutlich anzumerken. „Mit der Leistung der Mannschaft war ich sehr zufrieden, aber es war schon hart, zum zweiten Mal in Folge zu Hause mit einem Tor Unterschied zu verlieren. Dabei hatten wir meiner Meinung nach sowohl gegen Refrath als auch gegen Korschenbroich mehr verdient“, sagt der 56-Jährige.

Am Sonntag hofft Timofte nun auf einen ähnlich guten Auftritt seiner Schützlinge und „vielleicht auch das nötige Quäntchen Glück“ in der Schlussphase. Die Aufgabe dürfte ähnlich schwer wie zuletzt werden. Mit der HG Remscheid gastiert um 11.15 Uhr ein weiterer Titelkandidat in der Douvermannhalle.

Die Remscheider hatten im Sommer einen kleinen Umbruch vollzogen und im Vorfeld der Saison keine großen Ansprüche auf eine Spitzenplatzierung angemeldet. Mittlerweile ist das aber anders. Unter dem neuen Trainer Nelson Weisz läuft der Aufbau besser als erwartet, nun will die HGR, die zwei Punkte hinter Überraschungstabellenführer Bonn auf Platz drei liegt, die sich bietende Chance auf den Aufstieg auch nutzen. Allerdings hat Remscheid zuletzt auch häufiger Federn gelassen und drei der letzten fünf Begegnungen verloren. Folgt in Dinslaken die vierte Pleite, rückt das neu formulierte Ziel wohl wieder in weitere Ferne.

Der Druck ist also durchaus vorhanden bei den Gästen, Druck hat aber auch weiterhin der MTV, dessen fünf Punkte Vorsprung auf den Vorletzten Bergischer HC II kein Polster sind, auf dem es sich ausruhen ließe. Auch Timofte traut den drei hinter Dinslaken platzierten Teams jederzeit einen Erfolgslauf zu. „Es kann schnell gehen. Auch Mannschaften, die jetzt schon 18 Punkte haben, stehen vielleicht in ein paar Spieltagen wieder ganz unten“, glaubt der frühere rumänische Nationalspieler. 14 Zähler hat der MTV, der in diesem Jahr noch ganz ohne Erfolgserlebnis ist, bisher gesammelt. Um irgendwann tatsächlich durchatmen zu können, müssen in den kommenden Wochen wieder Siege her.

Wie ein solcher gegen Remscheid gelingen kann, glaubt Timofte ganz genau zu wissen: „Wir müssen in der Deckung eine richtig starke kämpferische Leistung zeigen und vorne einfache Fehler und Ballverluste vermeiden. Wir brauchen im Angriff unbedingt eine klare Linie.“ Bei der 24:29-Hinspielniederlage hatte sein Team die Vorgaben nur in der Anfangsphase hundertprozentig umgesetzt und sich damit eine 4:1-Führung erarbeitet. Beim Wiedersehen wollen die Dinslakener ihr Konzept möglichst über 60 Minuten durchziehen.

Nach einem freien Karnevalswochenende haben sich die Dinslakener jedenfalls in den vergangenen Tagen intensiv auf den kommenden Gegner eingestellt. Die Personalsituation bleibt so erfreulich wie fast in der gesamten bisherigen Spielzeit. Timofte hat seinen gesamten Kader zur Verfügung.

Timo Kiwitz