HANDBALL

Schwacher MTV vergibt Matchball

Beim 28:32 gegen Tusem Essen II läuft der Dinslakener Regionalligist von Beginn an hinterher

 

Maximilian Reede (rechts) traf achtmal für den MTV, leistete sich aber auch einige Fehler- Arnulf Stoffel FUNKE Foto Services

Schon in der Hinrunde hatte der Erfolgslauf des MTV Rheinwacht gegen die Tusem-Reserve ein Ende. Nach fünf Partien ohne Niederlage hatten sich die Dinslakener Mitte November vergangenen Jahres in Essen geschlagen geben müssen. Auch vor dem neuerlichen Vergleich mit dem Unterbau des Zweitligisten war die Mannschaft von Marius Timofte richtig gut drauf gewesen, hatte fünfmal in Serie gepunktet und dabei durchweg sehr ordentliche Leistungen gezeigt. Doch am Sonntagmorgen konnte der MTV in der heimischen Douvermannhalle nicht annähernd an die letzten Auftritte anknüpfen, unterlag den Tusem-Talenten erneut. Und diesmal beim 28:32 (12:17) auch völlig verdient.

Ein Punkt hätte den Dinslakenern nach der Niederlage des Tabellenzwölften Bergischer HC II bei Spitzenreiter Korschenbroich am Samstag gereicht, um die Möglichkeit, noch auf den drittletzten Rang abzurutschen, endgültig auszuschließen. Nun bleibt dieses Szenario mindestens bis zum kommenden Samstag, wenn Rheinwacht beim BHC zu Gast ist, eine theoretische Option. Trainer Timofte will sich mit etwaigen Rechenspielen im Vorfeld aber überhaupt nicht beschäftigen. „Wir tun gut daran, uns nur mit uns selbst zu beschäftigen und in den letzten beiden Spielen noch einmal alles zu geben“, sagt der frühere rumänische Nationalspieler.

Für die miese Partie gegen Essen, in der die Hausherren eine der schwächsten und fehlerhaftesten Leistungen der gesamten Saison zeigten, hatte der Übungsleiter nur eine Erklärung: „Wir waren mental einfach nicht da. Die Mannschaft hat wohl gedacht, dass es nach den guten Leistungen in den letzten Spielen gerade zu Hause wie von alleine läuft. Aber diese einfachen Spiele gibt es in dieser Liga eben nicht.“

Bystron sorgt für Hoffnung

Schon die Startphase verlief katastrophal. Vorne trafen die Gastgeber das Tor nicht oder verloren den Ball schon vorzeitig, beim Versuch Kreisläufer Nik Dreier einzusetzen. Die Essener stellten immer wieder geschickt Passwege zu, und überhastet agierende Dinslakener tappten in die Falle. In der zuletzt so gut funktionierenden Deckung mangelte es an den Absprachen und dem letzten Biss in den Zweikämpfen und zur gegenseitigen Unterstützung. Den Gästen, die aus dem Rückraum praktisch keine Gefahr ausstrahlten, wurden so ihre Durchbrüche und Pässe an den Kreis viel zu leicht gemacht. Das Resultat war ein 3:9-Rückstand (11.), auf den in der verbleibenden Spielzeit praktisch immer wieder dasselbe Szenario folgte: Rheinwacht kämpfte sich mühsam wieder heran, nur um dann bei der Chance auf eine wirkliche Wende wieder in alte Muster zu verfallen und eine Unmenge von technischen Fehlern zu produzieren.

Das letzte Aufbäumen gegen das neue Team von Tolga Asci, der Ende Januar noch für Dinslaken gegen Dormagen auflief, aber auch am Sonntag für Essen nur zu Kurzeinsätzen kam, war dann eigentlich nur Jan Bystron zu verdanken. Der Dinslakener Keeper, der ab Beginn der zweiten Hälfte für Dean Christmann zwischen den Pfosten stand, sorgte mit einer Wahnsinnsserie von gehaltenen freien Würfen dafür, dass der MTV nach 19:26-Rückstand (45.) noch einmal auf 24:26 (53.) herankam.

Doch der Gast wackelte nur kurzzeitig und konterte mit zwei Treffern, die letztlich die Vorentscheidung bedeuteten.

MTV Rheinwacht: Christmann, Bystron; Kölsch (2), Rosendahl (2), Reede (8), Hoffmann (2), Tuda (8/5), Höffner (2), Sanders, Krölls (2), Dreier (2), Schriddels.

Timo Kiwitz