HANDBALL


„Wir sind deutlich weiter“

 

Philipp Tuda, Regisseur der Dinslakener Regionalliga-Handballer, glaubt an eine erfolgreiche Saison

 

Philipp Tuda ist beim Handball-Regionalligisten MTV Rheinwacht der unumstrittene Kopf der Mannschaft. Karl Banski FUNKE Foto Services

Wenn die Regionalliga-Handballer des MTV Rheinwacht am Sonntag um 16 Uhr zu Hause gegen die SG Langenfeld in die neue Saison starten, dürfte die 19 im schwarz-weißen Dress wieder zweimal zu sehen sein. Einmal auf dem Feld, wo Philipp Tuda mit der angestammten Nummer Regie bei den Dinslakenern führt, und einmal auf der Tribüne, wo Tudas gerade erst zwei Jahre altes Töchterchen Marlene die Miniatur-Version des Trikots spazieren führt. „Das hat Heinz Buteweg mir extra besorgt“, schmunzelt der 31-jährige Familienvater. Die NRZ hat vor dem Beginn der neuen Spielzeit mit dem erfahrenen Spielmacher über die Vorbereitung und die Aussichten gesprochen.

Philipp Tuda, in den vergangenen Jahren nach der überraschenden Meisterschaft 2019 wurde es für den MTV phasenweise immer wieder eng in Sachen Klassenerhalt. Wie optimistisch sind Sie, dass es diesmal von Beginn an besser läuft?

Ich bin wirklich sehr positiv gestimmt. Man merkt einfach: Die ganze Mannschaft hat große Lust darauf, dass es jetzt endlich richtig los geht. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren sind wir diesmal vor dem Start auch deutlich weiter. Alle haben die Vorbereitung vernünftig durchgezogen.

Es war auch die erste Vorbereitung unter Marius Timofte, der das Traineramt mitten in der vergangenen Spielzeit übernommen hatte. Er scheint den Sommer genutzt zu haben, um dem Team endgültig seine Handschrift zu verpassen.

Ja, das ist richtig. Wir haben gerade in der ersten Phase der Vorbereitung sehr viel im taktischen Bereich und an den spielerischen Komponenten gearbeitet, dabei vor allem auch die Neuzugänge herangeführt. Ich denke, dass jeder bei uns jetzt genau weiß, was er zu tun hat. Auch in der Deckung sieht das aus meiner Sicht alles schon sehr gut aus. Natürlich gibt’s noch die eine oder andere Baustelle. Aber auch da bin ich guter Dinge.

Sie haben die Neuzugänge schon angesprochen. Es sind verhältnismäßig viele Spieler zum bestehenden Kader gestoßen. Da kann die Integration ja auch schon mal komplizierter werden. Wie machen sich die Verpflichtungen bisher?

Da kann ich überhaupt nichts Negatives sagen. Alle passen menschlich super bei uns rein und bringen uns sicher auch handballerisch weiter. Dass nicht immer alles von jetzt auf gleich funktioniert, ist klar. Aber wir haben den Vorteil, dass wir eigentlich auf fast jeder Position noch Leute aus dem alten Team haben. Der Kern der Mannschaft ist schließlich zusammengeblieben.

Sie selbst sind in den vergangenen Jahren immer weiter in die Rolle des Führungsspielers hineingewachsen und haben sowohl in dieser Hinsicht als auch mit ihren individuellen Leistungen auf dem Feld zuletzt noch einmal einen Sprung gemacht. Oder täuscht das?

Ich sehe mich schon in dieser Rolle und habe auch den Anspruch, meinen Nebenleuten mit meinem Auftreten zu helfen, es ihnen einfach ein bisschen leichter zu machen. Den Anspruch muss ich natürlich mit den eigenen Leistungen und vor allem mit der richtigen Einstellung untermauern.

Das hat doch zuletzt auf jeden Fall gestimmt. Ihre Leistungen in den allermeisten Testspielen konnten sich sehen lassen.

Es ist tatsächlich so, dass ich von Marius Timofte noch einiges lernen konnte und das auch immer noch mache. Wir kommen gut miteinander klar, und er hat selbst auch auf der Mitte gespielt, was schon meine Lieblingsposition ist. Er gibt uns auch immer einen klaren Plan vor und bereitet uns akribisch auf jeden Gegner vor. Das hilft sehr.

Wie weit blicken Sie eigentlich in die Zukunft? Kann es sein, dass die neue Saison schon ihre letzte ist?

Im Moment kann ich mir das eigentlich nicht vorstellen. So lange es körperlich noch passt und ich Spaß dran habe, will ich gar nicht ans Aufhören denken. Ich schaue mittlerweile trotzdem nur noch von Saison zu Saison. Wir betreiben nun mal ein ziemlich zeitintensives Hobby, und die Familie geht auf jeden Fall vor. Klar ist auf jeden Fall: Wenn ich weitermache, dann nur, wenn ich mich auch zu 100 Prozent weiter reinhängen kann.

Jetzt zählt natürlich erst einmal die neue Saison, die am Sonntag für Sie mit einem Heimspiel gegen die SG Langenfeld beginnt. Haben Sie mannschaftsintern eigentlich ein Ziel ausgesprochen?

Wir wollen auf jeden Fall nicht unten reinrutschen und im gesicherten Mittelfeld landen. Aus meiner Sicht ist das auch zu realisieren. Aber es wird dabei sehr wichtig sein, wie wir in die Saison reinkommen. Das Auftaktprogramm scheint mir machbar zu sein. Wir wollen auf jeden Fall mit guten Leistungen wieder mehr Zuschauer in die Halle locken. Wenn wir an das anknüpfen, was wir in der Vorbereitung gezeigt haben, kann das gelingen.

Das letzte Testspiel gegen Vennikel/Rumeln-Kaldenhausen ging allerdings überraschend verloren. Kann das verunsichern?

Wir wissen, woran es lag und haben das aufgearbeitet. Ich glaube nicht, dass dieses Spiel beim Auftakt gegen Langenfeld noch eine Rolle spielen wird.

Timo Kiwitz