Handball

Rückraum des MTV Rheinwacht Dinslaken hat keine Durchschlagskraft

Foto: dpa/Sven Hoppe

Dinslaken. Der Regionalligist unterliegt bei der SG Ratingen mit 21:25 (9:11), weil aus der zweiten Reihe zu wenig Tore fallen. Die schwachen Minuten kurz vor der Pause sind letztlich der Ausschlag. Robert Jakobs spielt wieder mit.

Von Bernd Vennemann

MTV-Trainer Harald Jakobs ging das Risiko ein. Als der Handball-Regionalligist MTV Rheinwacht Dinslaken im Spiel bei der SG Ratingen mit 9:11 zur Pause zurücklag, da ließ er auch seinen seit einigen Wochen von Bandscheibenproblemen geplagten Sohn Robert auflaufen, um der Abwehr mehr Stabilität zu verleihen. Außerdem beorderte Harald Jakobs auch noch den im ersten Abschnitt nur in der Deckung eingesetzten Dennis Backhaus im Angriff an den Kreis. Daneben kam später Florian Körner auf der halblinken Seite im Rückraum zum Einsatz. All das schien zunächst auch von Erfolg gekrönt zu sein. Denn Backhaus erzielte die nächsten beiden Dinslakener Treffer, und auch Oldie Körner warf später noch drei Tore. Doch am Ende standen die Dinslakener bei der 21:25-Niederlage mit leeren Händen da.

Das musste Jakobs anerkennen: „Am Anfang und auch noch zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir ja ganz gut mitgehalten, doch im Verlaufe des Spiels fehlte uns ganz einfach die Durchschlagskraft.“ Er sprach damit das Problem an, an dem der MTV am Samstag scheiterte und das in Zukunft unbedingt abgestellt werden muss, um in der Liga weiter mithalten zu können.
Der Rückraum ist nämlich im Moment die große Baustelle. Maximilian Reede ist nach seiner Verletzung noch längst nicht in normaler Verfassung, außerdem fehlt ihm weiter das Selbstvertrauen. Neuzugang Mirko Krogmann begann zwar stark und schaffte drei blitzsaubere Tore, danach kam aber nichts mehr. Und Fabian Gorris scheint vergessen zu haben, was ihn in der vergangenen Saison so ausgezeichnet hat. Unzählige Versuche hatte Gorris am Samstag, am Ende standen aber nur zwei magere Tore zu Buche, weil Ratingens starker Keeper Nils immer schon ahnte, wo der Wurf hingehen würde.

Da der Gastgeber auch noch kräftig in der Abwehr zupackte, was besonders Christoph Enders bei gerade mal einer guten Chance am Kreis zu spüren bekam, blieb die Torausbeute des MTV mager. „25 Gegentore sind ja nicht zu viel“, so Harald Jakobs, „doch wenn man nur 21 Mal trifft, dann reicht es eben am Ende nicht.“ In der Abwehr nämlich stand der MTV trotz des Fehlens des beruflich verhinderten Jonas Höffner ganz ordentlich, und auch Dominik Köller machte im Tor wieder einen guten Job. Selbst Ratingens Spielmacher und Haupttorschützen Alexander Oelze hatten die Dinslakener ganz gut im Griff. Sechs Tore des früheren Profis sind eher unterdurchschnittlich für ihn.

Die mitentscheidende Phase kam jedoch kurz vor der Pause. Da hatte Köller zwar beim Stand von 9:9 noch einen Siebenmeter von Oelze gehalten, doch danach unterliefen den Gästen einige technische Fehler, so dass man zur Pause mit zwei Toren Vorsprung für die Ratinger die Seiten wechselte. Hatte der MTV in Halbzeit eins mal ein 3:5 in ein 7:5 gedreht, so zog die SG nach der Pause bis auf 15:11 davon. Noch einmal kam der MTV auf ein Tor (18:17) heran, am Ende konterte der Gastgeber wieder und siegte.

MTV Rheinwacht Dinslaken: Köller, Steffel – d’Auria (1), Backhaus (4), Tomke, Gorris (2), Jakobs, Enders, Hahn (3), Ahls, Körner (3), Reede (4), Krogmann (3), Pagalies (1).