Der Einsatz von Linkshänder Torsten Sanders ist stark gefährdet. Markus Joosten FUNKE Foto Services
Die vergangene Spielzeit hatten die Dinslakener Regionalliga-Handballer fast ohne Personalausfälle über die Bühne gebracht. Auch durch harte Vorbereitung im Sommer kamen die Spieler des MTV Rheinwacht gänzlich ohne ernstzunehmende Wehwehchen. Was Marius Timofte schließlich auch optimistisch stimmte, dass sein nur elf Mann starker Kader auch gut durch die neue Saison kommen könne. Doch vor dem zweiten Heimspiel am Sonntag gegen den Aufsteiger HSG Siebengebirge-Thomasberg (11.15 Uhr, Douvermannhalle) hat der Optimismus des früheren rumänischen Nationalspielers spürbar gelitten. Denn beim noch punktlosen Gastgeber steht der Einsatz von gleich vier zentralen Akteuren auf der Kippe.
Kapitän Philipp Tuda hat bei der Niederlage in Haan am vergangenen Samstag eine Rippenprellung davongetragen, die den Spielmacher unter der Woche noch stark beeinträchtigte. Von einer Wunderheilung bis zum Anwurf ist kaum auzugehen. Mit Maximilian Reede hatte sich ein weiterer Routinier schon leicht angeschlagen durch die letzten Wochen gekämpft, die Beschwerden haben nun – wenig überraschend – weiter zugenommen. Timofte rechnet höchstens mit Kurzeinsätzen seines Halblinken. Noch fraglicher scheint der Einsatz von Linkshänder Torsten Sanders zu sein, der mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel eigentlich pausieren muss. Am besten sieht es da noch bei Linksaußen Niklas Kölsch (Kniebeschwerden) aus.
„Das ist jetzt wirklich eine blöde Situation“, sagt Timofte, der hofft, dass sich am Sonntag kurzfristig möglichst viele Akteure einsatzbereit melden und dann auch zwei Feldspieler auf der Bank sitzen. Doch egal, wie sich die Personalsituation schlussendlich darstellt: Der MTV wird sich im Vergleich zur über weite Strecken enttäuschenden Leistung in Haan deutlich steigern müssen, um erstmals Zählbares zu ergattern. Bislang zeigt die Formkurve nach unten. Auf einen sehr ordentlichen Auftritt in Ratingen folgte ein mittelmäßiger gegen den OSC Rheinhausen und zuletzt ein noch deutlich schwächerer bei Unitas. „Wir müssen einfach von der ersten bis zur letzten Sekunde da sein und nicht nur sporadisch“, fordert der Dinslakener Coach.
Der Gast reist mit dem Rückenwind des ersten Saisonsieges (32:25 über den Bergischen HC II) an. Die HSG geht vorne für gewöhnlich mit viel Tempo zu Werke und vertraut in der Defensive auf eine flexible 6:0-Deckung, die stets mit gesunder Härte agiert. In der Theorie hat sich Marius Timofte schon einen Plan zurechtgelegt, wie die Gäste vom Mittelrhein zu knacken sind. Ob das am Ende gelingt, wird nicht nur, aber auch davon abhängen, wer ihm am Sonntag überhaupt zur Verfügung steht.
Timo Kiwitt