HANDBALL

Nur noch Endspiele

Handball Aus der schwachen Leistung gegen Langenfeld muss der MTV Rheinwacht seine Lehren ziehen. Kapitän Dennis Backhaus weiß, worauf es in der vollgepackten Saison-Schlussphase ankommen wird

Die Hinspielniederlage von 11:30 in Borken von vor 4 Wochen war kein Thema mehr – ganz im Gegenteil „Auf Augenhöhe und dicht vor einem Unentschieden oder mehr“ – leider aber am Ende ohne Glück.  Alle weiteren Erläuterungen, warum es am Ende nicht zu den mehr als verdienten Punkt/en gereicht hat, steht auf dem kleinen Zettel einer spielleitenden Person.  Die Mannschaft hat eine gute Abwehrleistung gestellt und den gewohnten Spielaufbau des TV Borken unterbunden. Pausenstand 6:9 - Zweimal innerhalb der zweiten Halbzeit waren die MTV-Mädels bis auf ein Tor heran 11:12 (31.Min) und 13:14 (37.Min.) – bis 2 x die MTV-Mädels mit jeweils 4:6 Spielerinnen auf dem Feld standen und dadurch der TV Borken wieder einen 3-4 Tore Abstand erspielen konnte. Endstand 14:18 für den TV Borken – Glückwunsch zum Sieg. (Nick) Tore und gespielt : Susan (TW 1.-50) , Josie , Meret (7) , Mateja , Franziska , Narjis (1) , Marie , Donika (4/4), Sedina (2) , Lia

Für Kapitän Dennis Backhaus (hier im Spiel gegen Aldekerk) und seine Teamkollegen geht es in den verbleibenden neun Saisonspielen – davon drei Nachholspiele – noch um alles. Markus Joosten FFS

Sandra Goldmann

Dinslaken

Ab sofort gibt es für die Handballer des MTV Rheinwacht Dinslaken in der Regionalliga Nordrhein nur noch Endspiele – und davon ganz schön viele. Neun Spiele (davon vier Nachholpartien) stehen für den aktuellen Elften der Tabelle nun noch bis zum Saisonende Mitte Mai an. Die Last, welche die Dinslakener mit diesem Mammutprogramm nun tragen müssen, ließe sich sicher leichter schleppen, hätten sie das immens wichtige Kellerduell gegen die SG Langenfeld (20:26) am vergangenen Wochenende nicht krachend vergeigt. Nun müssen Mannschaft und Fans im Kampf um den Erhalt der Klasse doch noch einmal bangen. „Wir haben ab sofort nur noch Endspiele“, sagt daher auch Kapitän Dennis Backhaus.

So wirklich erklären kann sich auch Backhaus, der seit der Demission von Boris Lietz gemeinsam mit Marco Banning und dem Langzeitverletzten Marc Pagalies die Strippen bei der Rheinwacht zieht und die Mannschaft akribisch auf jeden Gegner vorbereitet, den Rückfall in spielerisch dunkle Zeiten auch nicht. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir noch einmal so ein Spiel machen, in dem auf dem Platz so gar nichts läuft“, gesteht der 30-Jährige. Doch von dem Plan, den die Dinslakener geschmiedet hatten, konnten sie an einem völlig gebrauchten Tag so gut wie nichts umsetzen. „Wir wollten das Kreisläuferspiel unterbinden. Hat nicht geklappt. Wir wollten lange Angriffe Spielen und Druck auf die Schnittstellen machen. Hat auch nicht funktioniert. Unser größtes Manko war aber diesmal die Chancenverwertung. Darauf kann man sich schlecht vorbereiten. Wenn man frei vor dem Kasten verwirft, dann kann man an solchen Tagen wenig machen.“
Auch fehlten die berühmten Aha-Momente. Jene Schlüsselaktionen, bei denen einen Partie urplötzlich eine Wende nehmen kann. Die Dinslakener leben oft von diesen Momenten, in denen die Emotionen im positiven Sinne hochkochen und Aktionen mit einem Mal wieder leicht von der Hand gehen. Backhaus: „Wir sind nie auf diese Euphoriewelle gekommen, die uns sonst oft stark macht. Da gab es nie den Moment, in dem man hätte denken können, jetzt geht noch etwas.“

Restprogramm hat es in sich

Das Restprogramm hat es in sich. Da stehen zum einem die „Bonusspiele“ gegen Ligaprimus Ratingen oder gegen den Zweiten TV Korschenbroich an – beide vor heimischer Kulisse. Auf dem Papier gibt es in diesen Duellen wenig zu holen. Wie so oft kann der Underdog – in diesem Fall der MTV – ganz befreit und ohne jegliche Last aufspielen. Für Dennis Backhaus kommt der Heimvorteil zu tragen: „Aldekerk haben wir fast die ganze Zeit dominiert. Im Prinzip ist in den Spielen in unserer Halle alles möglich.“

Viel wahrscheinlicher ist es jedoch, dass der Ausgang der Saison für die Dinslakener in den direkten Duellen mit den anderen Kellerkindern entschieden wird. Gegen die HSG Siebengebirge, den TV Rheinbach oder auch den OSC Rheinhausen, gegen den der MTV sogar noch zweimal gefordert ist, wird es um die sprichwörtliche „Wurst gehen“, betont Backhaus. Dass dabei mit Königswinter (HSG Siebengebirge), Rheinbach (Nahe Bonn) und zum BTB Aachen auch noch die drei weitesten Auswärtsfahrten anstehen, lässt die physische und psychische Belastung nicht kleiner werden. Die kurze Osterpause kommt dem MTV daher sogar gelegen. „Wir haben noch reichlich Spiele in den nächsten Wochen. Jetzt können wir Kraft tanken“, weiß Backhaus. Mit dem Druck, der sich gerade in der Schlussphase der Spielzeit aufbauen könnte, werden die Dinslakener umgehen können. Da ist sich Kapitän Dennis Backhaus sicher. „Wir müssen mit der Situation umgehen und den Kampf annehmen. Auch unseren Gegnern geht es ja nicht anders.“