Handball

Neue Zwangspause für Handballer

Corona Regionalliga und HVN setzen den Spielbetrieb bis zum 15. November aus

Trainer Boris Lietz und der MTV Rheinwacht Dinslaken mussten bereits wegen eines Corona-Falls in der Mannschaft pausieren. Jetzt ist die Saison erst einmal bis Mitte November unterbrochen. Heiko Kempken FFS

 

 

Autor: Phil Stroetmann

Am Niederrhein. Aufgrund der in den letzten Wochen steigenden Corona-Infektionszahlen und der teils deutlichen Überschreitung der Inzidenzwerte in vielen Orten in den letzten Wochen hat der Handball-Verband Niederrhein beschlossen, die laufende Saison mindestens bis zum 15. November zu unterbrechen. Die Verantwortlichen der übergeordneten Regionalliga stoppten ebenfalls den Spielbetrieb.

„Im HV Niederrhein waren wir gestern noch sicher, dass wir den Spielbetrieb weiter aufrechterhalten können. Wie im März haben sich die Ereignisse seit gestern Nachmittag dann wieder überschlagen“, schrieb der Verband am Donnerstagabend auf seiner Webseite. Der Handball-Kreis Wesel schloss sich der Entscheidung kurz darauf ebenfalls an.

Handball-Nordrhein-Vorsitzender Lutz Rohmer ergänzte für die Regionalliga: „Aufgrund der Inzidenzzahlen und der Tatsache, dass diese Zahlen im gesamten Verbandsgebiet fast durchgehend sehr hoch liegen, ist eine Saisonfortsetzung aus unserer Sicht nicht mehr zu verantworten. Der HNR ist sich dabei nicht nur der Verantwortung bewusst, die Saison zu ermöglichen, sondern auch der Verantwortung für die Gesundheit aller Beteiligten.“ Der HNR werde die Situation weiterhin intensiv beobachten und behalte sich „eine Verlängerung bzw. Verkürzung der Unterbrechung bei einer Entwicklung der Corona-Lage, die dies erfordern oder zulassen würd, ausdrücklich vor“.

Boris Lietz, Trainer des MTV Rheinwacht Dinslaken, der mit drei Niederlagen in die Regionalliga-Saison gestartet ist, findet: „Es ist mehr als richtig, das so zu machen, jetzt, da fast überall Risikogebiet ist. Wir sind gut beraten, Stück für Stück zu schauen, wie sich die Lage entwickelt. Es war klar, dass es so kommen könnte“.

Die Mannschaft habe auch positiv auf die Nachricht reagiert, da sie gerade erst aus der Quarantäne gekommen sei. „Wir hatten noch überlegt, ob wir wieder ins Training einsteigen, haben uns dann dagegen entschieden und wollten eine Reaktion vom Verband abwarten. Diese ist nun gekommen“, erklärt der Übungsleiter. „Ich werde mich übers Wochenende mit Heinz Buteweg und Marco Banning unterhalten, wie es weitergehen soll, und dann schauen wir mal, ob und wie wir dann wieder trainieren können.“

Christ setzt für HSG Laufeinheiten an

Trainerkollege Stephan Christ hat mit der HSG Hiesfeld/Aldenrade mit 5:5 Punkten aus den ersten fünf Partien einen soliden Start in der Oberliga hingelegt. „Es ist sehr schade, dass die Saison jetzt unterbrochen ist. Für uns selber lief es gar nicht schlecht. Wir waren in guter Form und haben gehofft, dass wir weiterspielen können, aber es war vorhersehbar, dass es eine Unterbrechung geben wird“, meint er.

„Ich habe zwar nicht das Gefühl, dass es im Sport viele Infektionsketten gab, aber ich bin kein Mediziner und kann das nicht beurteilen. Die HSG hat den Trainingsbetrieb erst einmal für eine Woche lahmgelegt, wir werden aber zwei Laufeinheiten absolvieren, damit ich die Jungs wenigstens zweimal sehe“, berichtet der Coach, der seine Mannschaft „auf dem Level halten möchte, dass wir jederzeit in der Lage sind, den Trainings- und Spielbetrieb wieder aufzunehmen“. Szenarien für die nächsten Wochen gebe es mehrere, aber eine längere Pause als anberaumt halte er nicht für nötig, sagt Christ.