Timo Kiwitz, stellvertretender Leiter am Lokalsportdesk. © NRZ
Der HC Weiden, der am Sonntag in Dinslaken zu Gast war, hat ganz andere Sorgen. Der Verein aus Würselen benötigt Trainingsmöglichkeiten und betreuendes Personal für ganze 27 Mannschaften. Neben 19 Jugendteams schickt Weiden auch noch acht Seniorenmannschaften an den Start. Der MTV war einmal in ähnlichen Sphären unterwegs, doch die Dinslakener Abteilung hat in den vergangenen Jahren quantitativ stark abgebaut. Beim Nachwuchs wie bei den Erwachsenen.
Das einzige Faustpfand, das Rheinwacht aktuell besitzt, liegt in der Leistungsspitze. Welcher Verein in der Region kann schon von sich behaupten, bei den Herren ein Team in der Regionalliga und eines in der direkt darunter angesiedelten Oberliga ins Rennen zu schicken? Der MTV kann, und genau deshalb mutet es mitunter merkwürdig an, dass die „Erste“, die eigentlich oberste Priorität besitzen sollte, mit ein bis zwei Auswechselspielern antritt, während die Reserve meist über eine volle Bank verfügt. Es sind offenbar tiefere Gräben entstanden innerhalb des Vereins. Die Verantwortlichen wollen neue Brücken bauen. Da scheint der Schritt, auch in der sportlichen Führung eine Veränderung herbeizuführen, nur konsequent. Zumal Marius Timofte, dessen fachliche Expertise und Akribie völlig außer Frage steht, nicht unbedingt als Mann der Moderation gilt.
Doch die professionelle Art und Weise, wie Timofte mit der Entscheidung umgeht, spricht einmal mehr auch für den 57-Jährigen, der über Jahrzehnte als Spieler, Spielertrainer und Coach das Aushängeschild des Vereins war. Es steht außer Frage, dass der gebürtige Rumäne bis zum Schluss alles versuchen wird, um das Team in der Regionalliga zu halten. Ohnehin ist sein Anteil daran, dass sein ausgedünnter Kader, wie zuletzt bei der unglücklichen Pleite gegen Weiden gezeigt, überhaupt konkurrenzfähig ist, gar nicht hoch genug einzuschätzen. Sein Nachfolger wird sich daran messen lassen müssen. Genau wie ein neuer Teammanager.