Handball
Nach der Pause lief’s nicht mehr
Niklas Hetzels elf Tore reichten der MTV-Reserve nicht zum Punktgewinn. Markus Joosten FUNKE Foto Services
MTV Rheinwacht Dinslaken II unterlag dem SV Straelen in der Handball-Landesliga mit 27:30
Dennis Lindau
In der Handball-Landesliga musste sich die Zweitvertretung des MTV Rheinwacht Dinslaken am Wochenende dem laut Trainer Max Kämper bisher stärksten Gegner SV Straelen geschlagen geben. Mit 27:30 (15:13) verlor der Tabellenvierte am Ende, nachdem die Partie zunächst vielversprechend begann.
Von Beginn an setzte der MTV II die Gäste unter Druck, nutzte seine Chancen und konnte sich nach einer guten Viertelstunde erstmals mit drei Toren absetzen. Insbesondere Niklas Hetzel zeigte mit sieben Treffern eine starke erste Halbzeit und brachte seine Mannschaft auf Kurs. Doch auf der anderen Seite schaffte es Jens Groetelaers über halblinks, immer wieder mit einfachen Toren aus der zweiten Reihe dagegen zu halten, und hielt die Gäste im Spiel. Mit 15:13 aus Dinslakener Sicht und in doppelter Überzahl ging es dann in die Pause.
Nach Wiederanpfiff schafften es die Hausherren jedoch zunächst nicht, diese Überzahl konsequent auszunutzen, machten mehr und mehr Fehler im Spielaufbau und verteidigten schwach. Straelen hingegen wurde im Verlaufe der Partie immer stärker, ließ dem MTV im Angriff kaum Optionen und glich in der 34. Minute erstmals aus.
Daraufhin wollte bei der MTV-Reserve nicht mehr viel zusammen laufen. Zwei verworfene Siebenmeter innerhalb von zwei Minuten sorgten für Verunsicherung, die Straelen eiskalt ausnutzte und sich eine Viertelstunde vor Schluss mit vier Toren absetzte. Zwar versuchten Hetzel und Co. weiterhin alles, um am Ende doch noch zumindest einen Punkt zu sichern, kassierten aber auch in dieser Phase der Partie zu einfache Tore durch große Lücken im Rückraum.
Am Ende verlor der MTV II zwar unglücklich, aber dennoch verdient gegen einen stark verteidigenden SV Straelen. „Wir haben eine gute erste Halbzeit gezeigt, aber konnten das Niveau um zweiten Durchgang leider nicht halten. Straelen stand hinten gut, wir haben keine Mittel gefunden und zu einfache Tore kassiert“, lautet das Fazit des Übungsleiters. Als Knackpunkt sah der Coach unter anderem die verworfenen Siebenmeter zu Beginn der zweiten Halbzeit: „Dass wir die doppelte Überzahl nicht nutzen können und kurz darauf zwei Siebenmeter verwerfen, ist natürlich ärgerlich, da hätten wir mehr draus machen müssen“, so Kämper.
MTV Rheinwacht II: Sprehn, Enders, N. de Lede (4), F. de Lede (3), Czeslik (2), D’Auria, Grasbon (1), Frank, Hetzel (11), Pieper (3), Rheinhardt, Nahlmann, Käfer, Hesselmann (3).
Zweierlei Maß Niederlage in Bocholt
Die 15:19 (6:10)-Niederlage des MTV Rheinwacht Dinslaken beim Spitzenteam des TSV Bocholt hatte für Gästetrainer Sascha Zwanzig-Zeh vielfältige Gründe. Zum einen ärgerte er sich über die ungleiche Verteilung der Zeitstrafen: Während auf Bocholter Seite nur zweimal Spielerinnen für zwei Minuten aussetzen mussten, standen beim MTV am Ende 14 Strafminuten zu Buche, Ricarda Barton sah nach 40 Minuten in Folge der dritten Zeitstrafe die rote Karte. „Da wurde mit zweierlei Maß gemessen“, fand Zwanzig-Zeh. Miriam Gerau musste nach kurzem Einsatz zudem mit Rückenproblemen passen. Außerdem machte den Gästen der glatte Untergrund in der Halle zu schaffen, die aufgeheizte Atmosphäre auf den Zuschauerrängen tat ein Übriges.
„Aber eigentlich sind wir auch selbst Schuld, dass wir verloren haben“, wollte der Coach die Ursache nicht allein bei anderen suchen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase bis zum 3:3 (7.) machte sich zum wiederholten Mal die Dinslakener Abschlussschwäche bemerkbar, eine geschlagene Viertelstunde lang fand kein Ball den Weg ins Bocholter Tor. So führte der TSV bis zur 22. Minute 7:3 und ging mit einem 10:6-Vorsprung in die Pause.
In der zweiten Halbzeit kam der MTV auf 10:9 (36.) und 11:10 (38.) heran, und auch nach dem 16:11 der Bocholter führte ein Vier-Tore-Lauf fünf Minuten vor Schluss noch einmal zum Anschluss. Danach machte Rheinwacht auf, vergab aber erneut vor dem Tor und kassierte hinten noch drei Treffer.
MTV: Lüttich; Chmilewski, Barton, Cichaszek (1), Czeslik (2), Zeh (5/3), Spiecker, Gerau, Kirstein (3/1), Beuke (4). –dom–