HANDBALL
Nach dem ersten Sieg fehlt in Bonn die Frische
Keine 22 Stunden nach dem 33:28-Erfolg in Neuss ist der
Am Samstagabend feierten die Dinslakener Handballer in Neuss den ersten Saisonsieg. Kiwitz
MTV Rheinwacht Dinslaken bei der TSV chancenlos
Dinslaken Die Traumausbeute von vier Punkten wurde es dann doch nicht. Einen Tag nachdem die Handballer des MTV Rheinwacht beim Neusser HV mit 33:28 (17:13) triumphiert und damit den ersten Saisonsieg in der Regionalliga gefeiert hatten, blieben die Dinslakener bei der TSV Bonn chancenlos. Gegen einen Gastgeber, der von Beginn an richtig aufs Tempo drückte, fehlte der Mannschaft von Harry Mohrhoff keine 22 Stunden nach dem Spiel vom Samstag einfach die nötige Frische. Mit 26:37 (12:20) zogen die Gäste klar den Kürzeren.
„Wir haben heute sicher kein gutes Spiel gezeigt. Die Mannschaft wirkte nach dem Match vom Vortag platt. Bonn war aber aber auch richtig gut und hat ordentlich Gas gegeben“, sagte Mohrhoff, der mit seinen Schützlingen nach dem Wochenend-Kraftakt aber auch nicht zu hart ins Gericht gehen wollte: „Wir haben immerhin zwei Punkte geholt. Der Sieg in Neuss war enorm wichtig. Dieses Spiel in Bonn müssen wir einfach abhaken. Jetzt in der Ecke zu schmollen, das bringt uns ja auch nicht weiter.“
In der kleinen Halle in Bonn-Beuel lief der MTV von Beginn an hinterher. Beim 3:7-Rückstand nahm Mohrhoff die erste Auszeit (9.), und sein Team schien kurzzeitig tatsächlich besser in die Partie zu finden. Beim 6:8 (12.) war Dinslaken dran, ließ in der Folge aber auch einige gute Gelegenheiten aus. Die Turn- und Sportvereinigung setzte sich wieder ab und baute den Vorsprung kontinuierlich weiter aus. Immer wieder fanden die Bonner die Lücken im Dinslakener Deckungsverband. Die Rheinwacht-Keeper Benedikt Köß und Jan Bystron bekamen auch kaum eine Hand an den Ball.
Nach der Pause änderte sich wenig am ungleichen Kräfteverhältnis. Zwischenzeitlich lag Dinslaken schon mit 13 Treffern hinten, betrieb in der Schlussphase aber zumindest noch ein klein wenig Ergebniskosmetik.
MTV: Bystron, Köß; Höffner (4), Feld (2), Lelgemann (1), Kruse (2), Hoffmann (2), Kryzun (5), Tuda (4/1), Reede (2), Schriddels (3), Dreier, Pagalies (1).
Die Verantwortlichen des Neusser HV zaubern vor den Heimspielen ihres Handball-Regionalligisten ein bemerkenswertes Ambiente auf das Parkett der Hammfeldhalle. Bei der Vorstellung der Teams geht das Licht aus. Nebelschwaden, Scheinwerfer und laute Beats begleiten stimmungsvoll den Einlauf der gastgebenden Spieler. Auf das Neusser Publikum sprang der Funke am Samstagabend allerdings nicht über – was ganz sicher aber auch damit zu tun hatte, dass der Gast aus Dinslaken einer sichtlich hoch motivierten Neusser Mannschaft mit einer konzentrierten Vorstellung zügig den Zahn zog.
Schon in den allerersten Minuten des Kellerduells stellte der MTV mit dem leicht angeschlagenen Maximilian Reede, der deshalb fast ausschließlich in der Deckung zum Einsatz kam, dort aber vollends überzeugte, eine richtig starke Abwehr.
Dass die Dinslakener 6:0-Formation dann für einige Minuten aus dem Tritt kam, war nicht weiter schlimm, weil die Gäste selbst ihre Chancen im Angriff konsequent nutzten. Nur beim 7:6 (13.) führte Neuss einmal, doch nun rührte der MTV wieder Beton an und stellte mit fünf Treffern in Folge die Weichen. Spätestens beim 10:15 (26.), das Linksaußen Lucas Feld mit einem sehenswerten Dreher erzielte, war Dinslaken endgültig auf die Siegerstraße eingebogen.
Die Neusser, angeführt von ihrem überragenden Halblinken Daniel Zwarg, den Rheinwacht nie ganz ausschalten konnte, versuchten in der zweiten Hälfte noch einmal alles, um doch noch eine Wende herbeizuführen, aber das im Kollektiv eindeutig stärkere Dinslakener Team hatte immer wieder eine Antwort parat.
Gegen die nun immer offensiver werdenden Neusser, die es phasenweise sogar mit einer doppelten Manndeckung versuchten, spielte sich der MTV fast in jedem Angriff eine klare Wurfchance heraus. Nur weil die Trefferquote nun längst nicht mehr so gut war wie in der ersten Hälfte (bestes Beispiel Linksaußen Feld) verpassten die Gäste einen noch höheren Erfolg.
Ernsthaft in Gefahr gerieten die Dinslakener trotz des Chancenwuchers und vieler unverständlicher Entscheidungen gegen sie trotzdem nicht mehr. Spätestens mit dem 22:29 (51.) war die Begegnung endgültig entschieden. Wenig später durften die MTV-Akteure, die am Samstag noch auf den beruflich verhinderten Jonas Höffner verzichten mussten, den ersten Saisonsieg gemeinsam mit den mitgereisten Anhängern bejubeln.
MTV: Bystron, Köß; Feld (6), Lelgemann, Kruse (1), Hoffmann (2), Kryzun (4), Tuda (12/7), Reede (2), Adam (1), Schriddels (3), Dreier (2), Pagalies.