MTV Rheinwacht Dinslaken wendet das Debakel noch ab
Dinslaken Zur Pause liegt der Regionalligist beim TV Korschenbroich mit 8:16 zurück. Doch die Mannschaft steigert sich nach der Pause und holt Tor um Tor auf. Am Ende verlieren die Gäste dennoch mit 23:30.
Von Bernd Vennemann
Einen Bus hatte Obmann Heinz Buteweg gechartert. Der war auch bis auf den letzten Platz mit Fans besetzt. Und die machten am Samstagabend in der schmucken Waldsporthalle des TV Korschenbroich ordentlich Betrieb. Doch bereits zur Halbzeit war auch der letzte Anhänger des Handball-Regionalligisten MTV Rheinwacht Dinslaken wieder nüchtern geworden. Denn da hieß es bereits 16:8 für den Gastgeber. Ein Debakel drohte.
Dass am Ende ein 30:23-Erfolg für den favorisierten TVK heraussprang, war nur die zwangsläufige Folge der bisher wohl schwächsten ersten Halbzeit, die die Dinslakener in nun eineinhalb Spielzeiten in der Regionalliga abgeliefert haben. „Wenn man so spielt wie wir in der ersten Halbzeit, dann hat man keine Chance“, sagte MTV-Trainer Harald Jakobs nach der Partie.
Fehlpässe schon in den ersten beiden Angriffen, kein Biss in der Abwehr und ein Torwart, der keine Hand an den Ball bekam, weil die Chancen für die Spieler des Tabellenzweiten meist einfach zu klar waren. Dazu beim Stand von 4:3 ein verworfener Siebenmeter durch Fabian Gorris und das Auslassen weiterer Großchancen. Zudem stand mit Max Jäger ein schier unüberwindlicher Torwart zwischen den Korschenbroicher Pfosten. Der Vorsprung von sage und schreibe acht Toren für den Gastgeber war absolut verdient. „Man kann hier verlieren, doch die Einstellung meiner Spieler hat in der ersten Halbzeit überhaupt nicht gestimmt, obwohl ich vorher ausdrücklich vor der ersten Welle und dem dynamischen und druckvollen Spiel der Korschenbroicher gewarnt hatte“, sagte Jakobs.
Doch dann kam eine völlig verwandelte Dinslakener Mannschaft aus der Kabine. Blitzschnell wurden drei Tore aufgeholt, was bei dem klaren Ergebnis zunächst weder Trainer Dirk Wolf noch die vielen Anhänger des Gastgebers unter den 350 Zuschauern beunruhigte. Aber der MTV legte nach. Zwar musste der nun im Dinslakener Gehäuse stehende Dominik Köller auch haltbare Bälle passieren lassen, doch nun funktionierte es im Angriff der Gäste viel besser. „Die zweite Hälfte macht uns Mut für die nächsten Spiele“, war dann auch Harald Jakobs mit dem Auftreten seiner Schützlinge nach der Pause durchweg zufrieden.
Wie schon vor einer Woche gegen Köln waren es wieder die beiden Außen, die besonders überzeugten. Steffen Hahn ließ zwar in der ersten Halbzeit einen Siebenmeter liegen, doch nach dem Wechsel bezwang er Max Jäger ein ums andere Mal auch aus schwierigem Winkel. Und auch Marc Pagalies, der neben zwei Treffern aus dem Spiel heraus auch seine beiden Siebenmeter sicher verwandelte, wird immer stärker. Daneben durfte Harald Jakobs auch mit dem Auftritt des lange verletzten Maximilian Reede zufrieden sein. Er musste zwar hin und wieder auch auf der ungewohnten halbrechten Position spielen, doch seine vier blitzsauberen Treffer bewiesen, dass mit ihm wieder zu rechnen ist. Mit Maximilian Reede, der im Verlaufe des Spiels aber viel Kraft gelassen hatte, stand auch die Abwehr sicherer.
Korschenbroichs Trainer Dirk Wolf sprach später von einem auch in dieser Höhe verdienten Vorsprung in Abschnitt ein. „Doch dann haben wir Dinslaken mit unseren Nachlässigkeiten noch mal stark gemacht“, sagte der Coach, der erleben musste, dass der Vorsprung sogar bis auf zwei Tore (24:22) geschmolzen war. Am Ende aber fehlte den Gäste doch die Kraft, um in der Begegnung noch eine endgültige Wende herbeizuführen.
MTV Rheinwacht Dinslaken: Ahlendorf, Köller – d’Auria, Backhaus (2), Tomke, Gorris (4/1), Enders (1), Höffner (1), Hahn (6), Kruse (1), Reede (4), Pagalies (4/2).