Handball

MTV Rheinwacht Dinslaken verlässt die Abstiegsplätze

Von Bernd Vennemann

Dinslaken Der TV Aldekerk entwickelt sich zum Lieblingsgegner des Regionalligisten. Nach dem Erfolg im Hinspiel gewinnen die Dinslakener auch die Partie der Rückrunde. Hektik und Dramatik in der Schlussphase beim 32:31 (15:14).

Spannend war’s – ohne Zweifel. Am Ende sogar etwas dramatisch, weil in den letzten vier Minuten die Hallenuhr ihren Geist aufgegeben hatte und so weder Zuschauer noch Spieler beim ständigen knappen Vorsprung des MTV Rheinwacht wussten, wie lange noch zu spielen war. Am Ende reichte es für den Dinslakener Handball-Regionalligisten zum überlebensnotwendigen 32:31 (15:14)-Erfolg über den TV Aldekerk. Den hatte man schon im Hinspiel besiegen können, jetzt wird die Mannschaft aus dem Gelderland so langsam zum Lieblingsgegner des MTV, der mit den beiden Punkten auf den drittletzten Tabellenplatz kletterte, damit Köln-Wahn und Remscheid zunächst hinter sich ließ. Doch auch die beiden Konkurrenten im Abstiegskampf hatten am Samstag gepunktet, Remscheid sogar überraschend doppelt gegen den Tabellendritten aus Aachen.

Entsprechend hoch war der Druck, der am Sonntagmorgen auf der Mannschaft von Harald Jakobs lastete. „Doch meine Spieler sind mit dieser Belastung ganz gut umgegangen“, äußerte sich der MTV-Coach hinterher erleichtert über diese beiden Punkte. Dass es kein besonders schönes Spiel war, beide Teams oft Regionalligareife vermissen ließen und auch die beiden Schiedsrichter sich dieser Qualität mit oft merkwürdigen Entscheidungen anpassten, den Dinslakenern konnte das hinterher egal sein. „Wir haben das erste von nun ständig folgenden Endspielen gewonnen“, trat Jakobs sofort auf die Euphoriebremse und hatte sofort die kommende schwere Aufgabe am Sonntag bei TuSEM Essen II im Hinterkopf.


Dabei hätte es diesmal gar nicht so spannend werden müssen. Von der ersten Minute an war der MTV hoch motiviert, hoch konzentriert und auch hoch effektiv. „Aber schon nach der ersten klaren Führung haben sich bei uns unnötige Fehler eingeschlichen“, kritisierte Jakobs und meinte damit das leichtfertige Abschenken einiger Bälle nach der frühen 5:1-Führung. Doch immer wieder erarbeiteten sich die Gastgeber einen kleinen Vorsprung, auch wenn der TVA mit seinem dynamischen Spiel der ersten Welle stets gefährlich blieb und damit auch immer wieder zu Toren kam.


So war die Führung zur Pause bereits geschmolzen, ehe Aldekerk kurz nach Wiederbeginn sogar erstmals in Front gehen konnte – 15:16. Auch danach wechselten sich beide Teams mit Führungstreffern ab, doch in der Schlussphase hatte der MTV wieder die besseren Karten, lag mehrfach bis zum 30:27 mit drei Treffern vorne. „Doch auch da haben wir gegen das Tempospiel der Aldekerker nicht die richtigen Mittel gefunden und haben selbst einige gute Chancen ausgelassen“, so Jakobs, der mit den MTV-Fans bis zur letzten Sekunde um den Sieg bangen musste.
Zufrieden durfte der Coach aber mit dem Auftritt seiner Führungsspieler sein. Fabian Gorris dirigierte in der Mitte fast wie gewohnt, Maximilian Reede kommt nach seiner Verletzung immer besser in Schwung und Steffen Hahn ließ sich auch von einige Fehlversuchen nicht beirren, wurde mit neun Toren bester Schütze seiner Mannschaft. Ein besonderes Lob hatte Harald Jakobs für Marc Tomke übrig, der immer wieder die Schnittstelle in der Aldekerker Abwehr suchte und auch fand.
Auch kräftemäßig überstand der MTV die Partie, obwohl die Bank dünn besetzt war. Neben Torhüter Marco Banning und den Langzeitverletzten Philipp Tuda und Robert Jakobshatte nämlich auch der erkrankte Luca d’Auria noch kurzfristig absagen müssen.
MTV Rheinwacht: Ahlendorf, Köller – Tomke (4), Gorris (7/3), Enders (2), Höffner (1), Hahn (9/3), Backhaus (1), Reede (6), Kruse (1), Pagalies (1).