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MTV Rheinwacht Dinslaken ist weiter auf Talfahrt

Dinslaken Auch der BTB Aachen ist für den Regionalligisten zu stark. Beim 25:31 (13:18) fehlt auch noch Abwehrspezialist Robert Jakobs aufgrund seiner Bandscheibenprobleme. Ein Ende der Verletzungsmisere ist nicht in Sicht.

Von Bernd Vennemann

Dieses Bild hatte Symbolcharakter. Wenige Minuten vor dem Anpfiff der Partie zwischen dem Handball-Regionalligisten MTV Rheinwacht Dinslaken und dem BTB Aachen standen Philipp Tuda und Dennis Backhaus beisammen und unterhielten sich. Und beide stützten sich wegen ihrer schweren Verletzungen auf Krücken.

Da war schon voraus zu ahnen, was in den folgenden 60 Minuten auf den noch amtierenden Meister zukommen sollte. Da auch noch Abwehrmann Robert Jakobs morgens mit wieder auftretenden Bandscheibenproblemen abgesagt hatte, fehlte der ohnehin geschwächten Deckung der Dinslakener der in der vergangenen Saison so starke Mittelblock. Unter diesen Voraussetzungen hielt sich die Mannschaft von Trainer Harald Jakobs eigentlich noch ganz passabel. Auch wenn es an der 25:31 (13.18)-Niederlage am Ende wenig zu rütteln gab.

Trotzdem war dem Trainer ein Punkt sauer aufgestoßen. „In der zweiten Halbzeit hat mir bei dem zeitweilig klaren Rückstand einfach auch der Wille gefehlt, das Steuer noch mal herumzureißen“, so Jakobs, der aber von einem auch in dieser Höhe verdienten Sieg für die Aachener sprach. „Das Problem war dieses Mal ganz besonders unser schwaches Abwehrverhalten“, so der Coach. „Das begann schon in der ersten Halbzeit und hat sich auch nach der Pause weiter fortgesetzt.“

Dabei durfte Jakobs mit der Anfangsphase noch ganz zufrieden sein, denn zunächst bot der Gastgeber dem in den vergangenen Wochen in der Tabelle stetig nach oben gekletterten Gegner einen offenen Schlagabtausch. Das brachte dem MTV sogar nach einem 1:3-Rückstand die erste und einzige Führung (4:3) in diesem Spiel ein. Verantwortlich dafür war in erster Linie Rechtsaußen Steffen Hahn, der aber fast als einziger seine Normalform auf die Platte brachte. Erneut enttäuschend war der Dinslakener Rückraum mit Maximilian Reede auf Halblinks oder Jonas Höffner auf Halbrechts. Da half auch der wieder einmal reaktivierte Florian Körner nicht weiter, der als Ersatz für Reede auflief. „Ich habe in der ersten Halbzeit deswegen viel gewechselt, um Kräfte zu sparen“, erklärte Jakobs seine Maßnahme, auch Marc Tomke und Marc Pagalies zu bringen.

Die entscheidende Phase erlebten die Zuschauer kurz vor der Pause. Stets hatte der MTV Rheinwacht den Vorsprung der Gäste auf ein Tor reduzieren können. Doch beim Stand von 13:14 gelangen den Aachenern mit ihrem überragenden Werfer Carsten Jakobs noch vier Treffer in Folge, die die Spieler des Gastgebers niedergeschlagen in die Kabine schleichen ließen.

Diesen einmal herausgeworfenen Vorsprung ließ sich das Team aus der Domstadt nicht mehr nehmen. Alle Maßnahmen von Harald Jakobs, auch der Wechsel im Tor von Nils Ahlendorf zum jungen Luca Steffel, fruchteten nicht. Die Aachener trafen nach Belieben, während auf der Gegenseite viele Würfe aus dem Rückraum aber auch vom Kreis durch Christoph Enders nicht ihr Ziel fanden.
Der Dinslakener Kreisläufer, der sich gleich zwei Zeitstrafen eingehandelt hatte, war dann auch sehr selbstkritisch. „Wir haben einfach nur schlecht gespielt“, sagte Enders. „Denn bis auf Steffen Hahn hat keiner von uns auch nur annähernd Form gezeigt.“

Wegen des Totensonntag gibt es nun eine zweiwöchige Pause. Danach kommt mit TuS Opladen das nächste Schwergewicht der Regionalliga nach Dinslaken.

MTV Rheinwacht Dinslaken: Ahlendorf, Steffel – Körner, Tomke (1), Gorris (4/2), Pagalies (2), Enders (3), Höffner (2), Hahn (8/2), Reede (4), Krogmann, Ahls.