Handball

MTV Rheinwacht Dinslaken gibt den Sieg aus der Hand

Dinslaken Im Kellerduell der Regionalliga kassieren die Dinslakener gegen die HSG Siebengebirge eine völlig unnötige 22:23 (10:7)-Niederlage. Eine zwischenzeitliche Fünf-Tore-Führung reicht nicht. Die Gäste sind am Ende konsequenter.

Von Bernd Vennemann

Schon in der Halbzeit wurde auf der Tribüne geunkt und Parallelen zum Spiel der deutschen Mannschaft bei der Handball-Europameisterschaft am Samstag beim verlorenen Spiel gegen Kroatien in Wien gezogen. Fast genauso erging es dem MTV Rheinwacht Dinslaken am Sonntagmorgen im Kellerduell der Regionalliga gegen die HSG Siebengebirge. Den sicheren Sieg schon vor Augen unterlag die Mannschaft von Trainer Harald Jakobs am Ende noch mit 22:23 (10:7), wobei der Endstand nach dem 19:20 in der 55. Minute die gerade mal zweite Führung der hernach ausgelassen jubelnden Gäste war.

Damit hatten Trainer und Mannschaft das zuvor für den Jahresbeginn gesteckte Ziel nach dem Sieg in Remscheid schon verpasst. „Wir wollten ja eigentlich drei Siege aus drei Spielen holen“, sagte Jakobs, der aber immer noch reelle Chancen auf den Klassenverbleib sieht, sollte das kommende Heimspiel gegen den Mitkonkurrenten im Abstiegskampf, den TV Jahn Köln-Wahn, gewonnen werden. „Es zeichnet sich jetzt ab, dass vier Mannschaften den Abstiegskampf unter sich ausmachen werden“, so Jakobs, dem die Bedeutung der nächsten Partie am nächsten Sonntag bewusst ist.

Einen Vorwurf wollte der Trainer seinen Spielern nicht machen, hatten die das Geschehen doch über fast die gesamte Distanz dominiert. „Wir haben in der Abwehr bis auf einige Konzentrationsfehler sehr gut gestanden. Und auch Nils Ahlendorf im Tor war ein enormer Rückhalt“, sagte Jakobs. Er sah aber auch, dass einfach viel zu viele Chancen ausgelassen wurden. „Hätten wir die alle gemacht, dann wäre das Spiel mit drei oder vier Toren zu unseren Gunsten ausgegangen“, sagte der MTV-Coach.

echt kurios begann das Spiel, denn das erste Tor durch Steffen Hahn zum 1:0 fiel erst in der fünften Minute. Bis zum Auftakttreffer der Gäste waren bereits sieben Minuten vergangen. Das zweite Tor gelang der HSG erst nach 19 Minuten zum zwischenzeitlichen 5:2. Und da der Gastgeber zwischenzeitlich sogar auf 7:2 davonziehen konnte, schien das Endergebnis eigentlich schon zugunsten des MTV festzustehen.

Doch schon nach fünf Minuten der zweiten Hälfte hatte sich das Geschehen völlig verändert. Da glich der Gast zum 12:12 aus, ehe es danach bis zum bitteren Ende für die Dinslakener hin und her ging und äußerst spannend blieb. Noch einmal führte der MTV durch einen verwandelten Siebenmeter von Fabian Gorris mit 22:21,ehe das Team vom Mittelrhein sich erneut auf seinen Rückraumschützen Bjarne Steinhaus verlassen konnte und die Partie in den letzten beiden Minuten endgültig drehte. Der MTV versuchte noch einmal alles, doch ein versuchter Kempa-Trick durch Gorris auf Hahn ging ins Leere, bevor die Gäste in den letzten Sekunden den Ball nicht mehr hergaben.

Während die HSG ihre Tore in Abschnitt zwei vornehmlich aus dem Rückraum erzielte, fehlte den Dinslakenern hier die Durchschlagskraft. Fabian Gorris blieb in den zweiten 30 Minuten fast ganz auf der Bank, weil er sich nach seinen Achillessehnenproblemen einfach nicht sicher genug fühlte. Und der in Remscheid noch so erfolgreichen Mirko Krogmann blieb diesmal wirkungslos.

Nicht zufrieden war Jakobs mit den Schiedsrichtern. „Hätten sie die Schritte-Regel konsequent angewandt, wären längst nicht so viele Tore gegen uns gefallen“, sagte der Coach.

MTV Rheinwacht Dinslaken: Ahlendorf, Banning – d’Auria (1), Backhaus, Kruse, Gorris (5/4), Pagalies (3), Enders (1), Höffner (3), Hahn (6), Krogmann (1), Tomke (2).