HANDBALL

MTV Rheinwacht Dinslaken gefrustet: „Richtig bitter“

Die Regionalliga-Handballer des MTV Dinslaken führen nach 40 Minuten scheinbar komfortabel gegen die HG Remscheid. Was dann passiert.

Jonas Höffner tat sich gegen Remscheid schwer, seine Stärken im Eins-gegen-Eins auf die Platte zu bringen. Foto: Gerd Hermann / Dinslaken

Der MTV Rheinwacht muss im neuen Jahr weiter auf die ersten Punkte warten. Gegen den Tabellendritten HG Remscheid kassierten die Dinslakener Regionalliga-Handballer schon die dritte Heimpleite in 2024. Die 25:30 (16:15)-Niederlage kam am Ende zwar nicht so unglücklich zustande wie jene gegen Refrath und Korschenbroich, die jeweils nur mit einem Treffer Differenz abgegeben wurden, sie war aber mindestens genauso unnötig. Weil die Hausherren nach zwischenzeitlichen Schwächephasen in Hälfte eins eigentlich alles im Griff hatten, den Gegner dann aber durch einige Fehler und schwächere Abschlüsse zurück ins Spiel brachten. „Das ist schon richtig bitter. Wir haben irgendwie den Faden verloren. Im Moment fehlt uns einfach die Konstanz, unser Spiel mal über 60 Minuten durchzuziehen“, sagte ein spürbar gefrusteter MTV-Kapitän Philipp Tuda hinterher.

Dinslakens Kapitän Philipp Tuda gleicht erstmals wieder aus

Schon in Hälfte eins stürzten die Dinslakener ihre Anhänger in ein Wechselbad der Gefühle. Der Start ging völlig daneben, beim 1:5 (6.) musste MTV-Coach Marius Timofte zum ersten Mal die grüne Karte auf den Tisch legen. Die folgende Auszeit fruchtete scheinbar. Beim 7:7 (12.) glich Tuda erstmals wieder aus, bis zum 10:10 von Maximilian Reede (17.) blieb es ganz eng, ehe die Remscheider, bei denen vor dem Wechsel vor allem Kaan Taymaz von Halblinks richtig gut traf, noch einmal mit vier Toren wegzogen (10:14/21.). Doch Rheinwacht warf auch dieser Rückschlag aus der Bahn, profitierte zudem von der Einwechslung von Keeper Jan Bystron, der gleich zur Stelle war und seinen Anteil daran hatte, dass der Gastgeber sogar mit einer Führung in die Kabine gehen konnte.

Dinslaken scheitert immer wieder an Linus Mathes

Auch der Start in Hälfte verlief vielversprechend. Die Deckung arbeitete gut, die Rückwärtsbewegung stimmte und vorne wurde konzentriert abgeschlossen. Torsten Sanders traf noch zum 21:17 (40.), doch ab da tat sich Dinslaken wieder deutlich schwerer, den gewohnt starken Linus Mathes im HGR-Tor zu überwinden. „Wir waren einfach nicht mehr zwingend genug“, ärgerte sich Timofte, der ansonsten gar nicht viel meckern wollte: „Die Mannschaft hat lange eine sehr gute Leistung gezeigt und ist zweimal nach Schwächephasen stark zurückgekommen.“

 

Jung kommt von der Nachtschicht und trifft in 17 Minuten achtmal

Dass es am Ende erneut nichts wurde mit dem zweiten Erfolg in der Rückrunde (den ersten gab es noch vor Weihnachten in Langenfeld), lag sicher auch daran, dass Remscheids Trainer Nelson Weisz für die zweite Hälfte noch ein Ass im Ärmel hatte. Linkshänder Dominik Jung hatte wegen seiner vorherigen Nachtschicht die erste Halbzeit noch auf der Bank verbracht, avancierte aber schließlich neben Keeper Mathes zum zweiten Matchwinner der Gäste. Zwischen der 39. und 56. Minute erzielte der Remscheider Halbrechte acht Treffer.

MTV Rheinwacht: Christ­mann, By­s­tron; Kölsch (3), Ro­sen­dahl, Lel­ge­mann, Reede (2), Hoff­mann (3), Tuda (8/2), Höff­ner, San­ders (2), Krölls (2), Schriddels, Drei­er (5).

Bergischer HC II kann am Mittwoch nachlegen

Für den MTV bleibt es damit vorerst bei fünf Punkten Vorsprung auf den Vorletzten Bergischer HC II. Die Solinger holen allerdings am Mittwoch gegen Tusem Essen II nach und könnten den Abstand im Falle eines Heimerfolges verkürzen. Die Dinslakener treten am kommenden Sonntag um 16 Uhr beim Nachbarn OSC Rheinhausen an. Vielleicht ein gutes Omen, denn in der Hinrunde begann gegen das Team aus dem Duisburger Westen nach dem Saison-Fehlstart mit einem deutlichen Sieg der Einstieg in eine wesentlich erfolgreichere Phase. Für eine solche wird es langsam auch wieder Zeit.