HANDBALL

MTV Rheinwacht Dinslaken behält im Krimi gegen Langenfeld die Nerven

MTV Rheinwacht Dinslaken behält im Krimi gegen Langenfeld die Nerven

Nils Kruse setzte sich einige Male sehenswert durch. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Dinslaken. Der MTV Rheinwacht Dinslaken macht es im so wichtigen Spiel eins nach der Trennung von Boris Lietz spannend, darf am Ende aber jubeln.
Hannes Hombrink versetzte die Fans, die sich längst von ihren Sitzen erhoben hatten, endgültig in Ekstase. Als der Rechtsaußen des MTV Rheinwacht seinen Wurf 30 Sekunden vor dem Ende sicher verwandelte, war eigentlich klar, dass die Dinslakener Regionalliga-Handballer diese so wichtige Heimpartie für sich entscheiden würden. Die SG Langenfeld kam zwar noch einmal zum Anschluss, aber danach nicht mehr in Ballbesitz. Frenetisch feierten Spieler und Anhänger den 31:30 (13:16)-Erfolg im Spiel eins nach der Trennung von Trainer Boris Lietz, der den Hausherren im Abstiegskampf nun ein wenig Luft verschafft.

Marco Banning freut sich über „richtige Energieleistung“
Nach nervenaufreibenden 60 Minuten war die Erleichterung überall in der Douvermannhalle spürbar. Auch bei Interimscoach Marco Banning, der den MTV in den letzten zwei Wochen gemeinsam mit Kapitän Dennis Backhaus, der nach längerer Verletzungspause erstmals auch wieder selbst auf dem Parkett stand, auf die Begegnung vorbereitet hatte. „Das war heute eine richtige Energieleistung. Die Jungs haben dem Druck standgehalten und sind mannschaftlich geschlossen aufgetreten. Auch der Wille hat aus meiner Sicht am Ende den Ausschlag gegeben“, freute sich Banning.

Langenfelder Deckung macht Probleme
Allerdings hatten sich die Dinslakener gegen einen direkten Konkurrenten, der mit drei Punkten vor der Partie nur einen Zähler weniger auf dem Konto hatte als der Gastgeber, in vielen Phasen ziemlich schwer getan. Insbesondere die offensive Langenfelder Deckung bereitete dem MTV große Probleme. Viele Bälle wurden vorne leichtfertig hergeschenkt.

Dennis Backhaus feiert sein Comeback
Dabei war der MTV sehr gut gestartet. Mit dem 8:4 (12.) zwang Wael Ben Youssef die Gäste zu ihrer ersten Auszeit – und die fruchtete offenbar. Langenfeld kam besser rein, unterband nun immer wieder das Passspiel der Dinslakener und kam vor allem über Tempogegenstöße heran. Als Banning darauf mit einigen Wechseln antwortete, kam Rheinwacht auf einmal völlig aus dem Tritt. „Ob es funktioniert, kannst du vorher natürlich nie so genau wissen“, meinte Kapitän Backhaus hinterher. „Wir wussten aber auch, dass wir die Körner hintenraus brauchen würden“, erklärte Banning. Er sollte recht behalten. Den Drei-Tore-Rückstand zur Pause machten die Dinslakener nach Wiederanpfiff ziemlich schnell wett (18:18/39.). Sich noch einmal wie zu Beginn der Partie leicht abzusetzen, gelang dem MTV in der Folge aber nicht mehr. Die SGL ließ sich einfach nicht abschütteln.

Tuda nervenstark aus sieben Metern
Alle zusammen: Auch der frisch operierte Linksaußen Marc Pagalies (2.v.l.) gab auf der Bank wichtige Tipps.  

MTV Rheinwacht Dinslaken behält im Krimi gegen Langenfeld die Nerven

Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Letztlich zahlte sich also tatsächlich aus, dass die Stammformation mit den Rückraumakteuren Ben Youssef, Nils Kruse und Philipp Tuda in der Schlussphase noch genügend Kraft hatte, um im Angriff die entscheidenden Akzente zu setzen. Einen von Kruse herausgeholten Siebenmeter verwandelte Tuda nervenstark zum 29:28 (57.). Es war sein fünfter Treffer im fünften Versuch von der Marke. Nach langem Langenfelder Angriff, der mit einer Dinslakener Balleroberung endete, stellte Ben Youssef aus dem Rückraum anderthalb Minuten vor dem Ende auf zwei Treffer Vorsprung. Schließlich machte Linkshänder Hombrink mit seinem vierten Treffer alles klar.  

Samstag in Korschenbroich
„Jetzt liegt der Fokus voll auf dem Spiel in Korschenbroich. Dort werden wir uns aber nicht so viele Fehler erlauben dürfen, wenn wir etwas holen wollen“, blickte Banning schnell wieder nach vorne. Am Samstag gastiert der MTV beim Aufstiegsanwärter.
MTV: Bystron, Köß; Dreier (2), Reede, Feld (3), Kruse (5), Ben Youssef (4), Backhaus (3), de Lede, Hombrink (4), Tomke, Adam (1), Hoffmann, Tuda (9/5).

 

Timo Kiwitz