Kapitän Philipp Tuda will mit dem MTV Rheinwacht Dinslaken in Aachen noch einmal alles reinwerfen. Markus Joosten FUNKE Foto Services
Aachen in der Vorweihnachtszeit gilt allgemein als lohnenswertes Reiseziel. Dabei ist es vor allem der festliche Budenzauber in der historischen Altstadt, der rund um Rathaus und Dom alljährlich Millionen von Besuchern aus ganz Europa anlockt. Auch für die Handballer des MTV Rheinwacht soll sich am Samstag die Reise ins Dreiländereck lohnen. Dabei stehen für den Dinslakener Regionalligisten aber weniger Printen und Marzipanbrot im Vordergrund, sondern die letzte Meisterschaftspartie des Kalenderjahres beim Burtscheider Turnerbund (20 Uhr). Bei den „Bandits“ des BTB sollen unbedingt noch einmal zwei Punkte her, um in der Tabelle weiteren Boden gutzumachen und mit einem guten Gefühl in die Pause zu gehen.
„Gutes Pflaster“ für den MTV
Die kleine Serie des MTV mit Siegen in Solingen und über Tusem Essen II war zuletzt von den Gästen der HSG Refrath/Hand wieder jäh gestoppt worden. Umso wichtiger wäre es nun für den abstiegsbedrohten Tabellenzehnten aus Dinslaken, gleich wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Die Grundstimmung ist dabei durchaus optimistisch, denn in den vergangenen Jahren rief Rheinwacht in der in die Jahre gekommenen Halle im Gillesbachtal eigentlich immer gute Leistungen ab, schüttelte die lange Anfahrt stets schnell aus den Knochen. Erst im April holte die Mannschaft von Marius Timofte in Aachen ein 28:28-Remis, wobei die Gäste bei einer Drei-Tore-Führung kurz vor dem Ende sogar schon wie der sichere Sieger aussahen.
Für den Trainer spielt der Blick in die Vergangenheit aber allenfalls noch eine untergeordnete Rolle: „Jedes Spiel ist wieder ein bisschen anders“, sagt Timofte, der mit seinem Team eine ordentliche Trainingswoche hinter sich hat. Was am Samstag unbedingt besser laufen muss als zuletzt gegen Refrath, liegt auf der Hand. Dinslaken muss die Anzahl der Fehler im Angriff zwingend minimieren, um dem BTB nicht zu viele einfache Tore zu gestatten. Dazu muss im Angriff auch die Wurfquote stimmen, dann ist der MTV auch bei den in dieser Spielzeit ungemein heimstarken Aachenern nicht chancenlos. Der BTB gewann bislang alle seine vier Partien in heimischer Halle, brachte unter anderem Spitzenreiter TSV Bonn die bis dato noch einzige Niederlage bei.
Respekt vor dem Kontrahenten
„Aachen hat eine eingespielte Mannschaft, die nie aufsteckt und sich immer wieder neu sammeln kann“, weiß Timofte, der verspricht, dass sein kleiner Kader noch einmal alles raushauen wird: „Die Zeit seit dem Sommer war hart, aber wir werden noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um vor allem auch eine stabile Abwehr zu stellen.“
Hinter einer solchen könnte dann vielleicht auch wieder Dean Christmann stehen. Der Torhüter kam gegen Refrath, schon merklich von einem Infekt gekennzeichnet, nur zu einem Kurzeinsatz und verpasste anschließend auch die gesamte Trainingswoche krank. Christmann, der in der kommenden Spielzeit zum Oberliga-Spitzenreiter HSG am Hallo Essen wechselt, will in Aachen auch unbedingt wieder dabei sein.
Demnach dürfte der MTV mit seinem gesamten Kader in die Kaiserstadt reisen. Mit dem Abpfiff beginnt für die Dinslakener Spieler dann eine kleine Erholungspause. Erst nach den Weihnachtsfeiertagen bittet Marius Timofte das Team wieder zum Training. Dann dürfte es auch schnell wieder intensiv werden, denn bereits am 12. Januar kommt Spitzenreiter Bonn zum ersten Punktspiel 2025 in die Douvermannhalle.
Timo Kiwitz