HANDBALL

MTV lässt sich nicht aus der Bahn werfen

Handball Weder schlechte Nachrichten im Vorfeld noch der bissige Gast HC Weiden können Regionalligist Rheinwacht wirklich ärgern. Die Dinslakener gewinnen ihr Heimspiel letztlich souverän mit 29:24

MTV lässt sich nicht aus der Bahn werfen

Szenen wie diese gab es häufiger: Wael Ben Youssef war im Eins-gegen-Eins nicht zu stoppen. Markus Joosten FUNKE Foto Services
Timo Kiwitz

Dinslaken Zwei Nachrichten passten Marco Banning am Samstagabend gar nicht in den Kram. Erst erfuhr der Trainer des MTV Rheinwacht vom Sieg des Abstiegskonkurrenten TV Rheinbach, der sich überraschend beim HC Gelpe/Strombach durchgesetzt hatte. Und dann musste auch noch Kapitän Dennis Backhaus für die wichtige Heimpartie gegen den Tabellennachbarn HC Weiden aus beruflichen Gründen kurzfristig passen. Beides warf den Handball-Regionalligisten dann allerdings nicht aus der Bahn. Gegen den Gast aus Würselen gelang ein letztlich souveräner 29:24 (13:8)-Erfolg, den sich die Hausherren insbesondere durch eine starke Deckungsleistung auch verdienten. Durch den Sieg hat sich der MTV vorläufig auf den neunten Rang vorgearbeitet, die Verfolger aus Rheinhausen und Weiden haben allerdings noch mehr Nachholspiele in der Hinterhand.

„Ich bin vor allem mit dem Auftritt in der Abwehr sehr zufrieden. Die hat uns heute die nötige Sicherheit gegeben. Die zwei Punkte sind enorm wichtig für uns“, freute sich Banning nach dem Start-Ziel-Sieg, bei dem zwischenzeitlich aber auch recht viel Hektik aufkam.
Auf Köß ist Verlass

Verlassen konnte sich Rheinwacht von Beginn an auf einen starken Ben Köß im Tor, aber auch die Deckungsreihe vor ihm eroberte gleich aufmerksam einige Bälle. Vorne übernahm erst einmal Philipp Tuda erfolgreich Verantwortung. Als Weidens Coach Andreas Heckhausen zum ersten Mal die grüne Karte auf den Tisch legte, führte Dinslaken mit 7:3 (12). Enger sollte es im weiteren Verlauf nicht mehr werden. Beim 13:6 (27.) war die Hoffnung bei den Heimfans auf einen weitgehend stressfreien Vormittag schon groß, doch durch eine kleine Torflaute der Gastgeber vor und nach dem Wechsel kam wieder etwas mehr Spannung auf.

Der Gast hielt mit seinen bescheidenen Mitteln weiter kampfstark dagegen und ärgerte Rheinwacht nun auch mit immer offensiveren Deckungsvarianten. „Damit haben wir uns dann leider etwas schwerer getan als ich es mir gewünscht hätte“, meinte Banning. Der MTV agierte nun stellenweise zu statisch und musste bei drohendem Zeitspiel immer wieder ziemlich unvorbereitet in die Aktionen gehen.

Von 14:10 (36.) zog Dinslaken zwar wieder auf 22:14 (47.) davon, beim 23:19 (53.) war Weiden allerdings wieder im Spiel. Ohne dem MTV aber tatsächlich noch einmal richtig gefährlich zu werden. Dinslaken behielt die Nerven, traf zweimal in Überzahl ins verwaiste Weidener Tor.
Dazu konnte der MTV im Angriff weiter auf die Qualitäten des neunfachen Torschützen Wael Ben Youssef vertrauen. Spätestens nach dem Doppelpack von Linksaußen Lucas Feld, der zum 25:20 und 26:20 (56.) traf, war die Messe endgültig gelesen. Daran sollte auch eine weitere Weidener Auszeit genau drei Minuten vor dem Ende und die folgende offene Manndeckung nichts mehr ändern.

„Weiden hat viele Emotionen reingebracht. Wir wussten, dass wir da ruhig bleiben müssen, und das ist uns auch ganz gut gelungen“, lobte Marco Banning.

Am Ende war es für die Dinslakener gegen einen limitierten Kontrahenten zwar kein besonders glanzvoller Sieg, aber aktuell zählen ohnehin nur die zwei Punkte. Beim BTB Aachen will der MTV am kommenden Samstag nun direkt nachlegen. Den allergrößten Druck hat das Team nach dem Erfolg von Sonntag aber nicht mehr.