HANDBALL


Timofte drückt dem MTV seinen Stempel auf

 

 Nach seiner Rückkehr im Winter hat der frühere Spielertrainer den Dinslakenern klare Strukturen verpasst

 

Die Mannschaft des MTV Rheinwacht Dinslaken für die Saison 2023/24 MTV Reinwacht

Dieses Abschiedsspiel im August 2015 hatte sich Marius Timofte redlich verdient. Fast 17 Jahre lang war der gebürtige Rumäne beim MTV Rheinwacht Spielertrainer gewesen, hatte den Verein in die dritte Liga geführt, auch dort tausende Tore geworfen und in der ganzen Zeit kaum eine Partie verpasst. Und als sich die Wege schließlich doch trennten, war eigentlich schon klar, dass es irgendwann eine Rückkehr geben würde. Es dauerte fast siebeneinhalb Jahre, bevor Dinslakens Macher Heinz Buteweg seinen alten Weggefährten im vergangenen Winter zurückholte. „Ich habe mich sofort wieder wohlgefühlt. Es war, als wäre ich nie weg gewesen“, sagt Timofte, der mit dem Team die Mission Klassenerhalt in der Handball-Regionalliga schaffte und den Sommer nun genutzt hat, um dem Dinslakener Spiel als Trainer seinen Stempel aufzudrücken. Sein zweites Engagement soll erneut ein langfristiges sein. Mittelfristig will der Meister von 2019 wieder nach Höherem streben.

„Wenn wir den Weg mit jungen Leuten aus der Region fortführen und uns auf Dauer vielleicht noch mit ein, zwei erfahrenen Spielern verstärken können, sollten wir auch wieder oben angreifen können“, glaubt der 56-Jährige, der für die am Sonntag um 16 Uhr mit einem Heimspiel gegen die SG Langenfeld beginnende Spielzeit noch keine konkrete Zielsetzung vorgibt. Zumindest nicht in Bezug auf eine Platzierung. „Wenn wir am Ende jedes Spiels sagen können, dass wir alles gegeben haben, bin ich zufrieden“, sagt Timofte.

Fünf Neuzugänge

Nachdem schon Anfang Juni wieder die ersten Trainingseinheiten auf dem Programm standen, sieht der frühere rumänische Nationalspieler den MTV gut vorbereitet. „Die Mannschaft ist auf jeden Fall fit. Und sie weiß, was zu tun ist. Ob es dann auch mit der Umsetzung klappt, ist natürlich noch eine andere Sache“, sagt Timofte. Der hofft, dass sich alle an den vorgegebenen Konzeptionen orientieren und insbesondere die Akteure, für die die Regionalliga noch Neuland ist, ihre Nervosität in den Griff bekommen.

In der ersten Jahreshälfte hat augenscheinlich auch die Sportliche Leitung einen guten Job gemacht. Obmann Heinz Buteweg holte einige vielversprechende Akteure in die Douvermannhalle. Wie den jungen Torhüter Michal Gorlas, der als B-Junior noch mit Kielce polnischer Vizemeister wurde und zuletzt in Schalksmühle auch Drittliga-Luft schnuppern durfte. Oder Torsten Sanders, der von der HSG Wesel kam und Rheinwacht als Linkshänder im rechten Rückraum ganz neue Möglichkeiten offeriert. Oder Niklas Kölsch, vor seinem Kreuzbandriss Haupttorschütze beim ASV Hamm II in Liga drei und nun wieder auf einem guten Weg. Oder John Krölls, Neuzugang vom Nachbarn HSG Hiesfeld/Aldenrade, der auf Rechtsaußen eine sehr ordentliche Vorbereitung spielte. Genau wie Josè Rosendahl (vorher Neusser HV) auf der anderen Seite. „Alle fünf passen charakterlich sehr gut bei uns rein, alle machen sich gut, haben in ihrer Entwicklung aber auch noch Luft nach oben“, sagt Trainer Timofte.

Auch dank der diesmal erfolgreichen Einkaufspolitik ist der MTV praktisch auf allen Positionen doppelt bis dreifach besetzt. Einzige Ausnahme: Am Kreis muss Nik Dreier den Alleinunterhalter spielen. Alle Bemühungen, noch einen weiteren Kreisläufer zu verpflichten, sind bislang fehlgeschlagen.

Im Notfall soll der gelernte Rückraumspieler Fabian Hoffmann Dreiers Part übernehmen. Hoffmann zählt neben den beiden tragenden Säulen im MTV-Spiel, Maximilian Reede und Philipp Tuda, auch zu den Akteuren, die in der Deckung die wichtige Aufgabe im Mittelblock übernehmen werden.

In der Vorbereitung zeigten alle drei, dass sie dort ihren Beitrag zur Stabilität der Defensive leisten können. Und dahinter steht neben den Nachwuchsakteuren Michael Gorlas und Jan Bystron auch Dean Christmann nach seinem Kreuzbandriss wieder für den Job zwischen den Pfosten zur Verfügung.

„Dean hat zuletzt schon große Fortschritte gemacht. Und er wird sicher noch weiter zulegen“, macht sich Marius Timofte um die Torwart-Position aktuell überhaupt keine Sorgen.

Timo Kiwitz