Auch der Dinslakener Nik Dreier ließ am Kreis einige gute Möglichkeiten aus. Rainer Hoheisel FUNKE Foto Services
Trainer Marius Timofte trat die rund 130 Kilometer lange Rückfahrt an den Niederrhein am Samstagabend reichlich gefrustet an. Die Aufgabe beim heimstarken BTB Aachen, der stets ein enthusiastisches Publikum hinter sich weiß und in dieser Spielzeit in der eigenen Gillesbachhalle auch noch keinen einzigen Zähler abgegeben hat, mag gewiss keine leichte gewesen sein. Doch sie war auf jeden Fall machbar. Am Ende mussten sich die Regionalliga-Handballer des MTV Rheinwacht vor allem an die eigene Nase fassen, dass es in der letzten Partie vor der Weihnachtspause für sie nicht zu einem Erfolg gereicht hatte. Die 27:31 (15:15)-Niederlage in der Kaiserstadt war völlig unnötig. Der kleine Aufwind, den die Dinslakener Anfang Dezember noch verspürt hatten, ist vor dem Fest wieder merklich abgeflacht, der Klassenerhalt bei nur sechs Pluspunkten weiterhin in allergrößter Gefahr.
In kämpferischer Hinsicht war dem MTV einmal mehr überhaupt nichts vorzuwerfen. Doch ein großes Defizit zog sich auch in Aachen durch die ganze Partie. Die Gäste ließen erneut viel zu viele freie Würfe liegen: „Die Chancenverwertung war von vorne bis hinten unser großes Manko“, ärgerte sich Timofte. Und obwohl sein Team die Bälle reihenweise in vielversprechenden Situationen verwarf, blieb Rheinwacht immer im Spiel. Viel mehr noch: Denn Mitte der zweiten Hälfte schien das Pendel vollkommen in Richtung der Dinslakener auszuschlagen, als Kreisläufer Nik Dreier den MTV erstmals mit vier Toren (24:20/42.) in Führung warf. „In dieser Phase hat die Mannschaft aber leider den Kopf verloren und immer wieder zu überhastet abgeschlossen“, kritisierte Teammanager Heinz Buteweg.
Die Gäste blieben fast zehn Minuten ohne Treffer. Angetrieben von ihren lautstarken Fans arbeiteten sich die Aachener Tor um Tor wieder heran und gingen schließlich durch ihren besten Werfer, Linkshänder Carsten Jakobs (10/4), mit 26:24 (51.) in Führung. Dreier vom Kreis und ein verwandelter Siebenmeter brachten dem MTV zwar noch einmal den 26:26-Ausgleich (54.), doch der BTB legte erneut vor und ließ sich die Butter in der Schlussphase nicht mehr vom Brot nehmen.
Heinz Buteweg: „Aachen war heute absolut schlagbar“
„Wir waren kämpferisch voll da, aber es ist leider so: Wenn du die Bälle nicht reinmachst, kannst du kein Spiel gewinnen. Natürlich ist Aachen heimstark, natürlich haben die laute Fans, aber wir hätten heute hier mindestens einen, wenn nicht sogar zwei Punkte mitnehmen müssen“, erklärte Timofte. Heinz Buteweg sah das ganz ähnlich: „Aachen war heute absolut schlagbar. Jetzt ist die Lage für uns wieder leider sehr bedrohlich.“
Der Rückstand des MTV auf die Aachener, die auf Platz acht, den Klassenerhalt wohl sicher hätten, beträgt durch die Niederlage fünf Zähler. Hinter Dinslaken liegen aktuell nur noch der abgeschlagene Bergische HC II und das punktgleiche Team aus Haan. Die HSG Siebengebirge ist mittlerweile dank einer kleinen Serie vorbeigezogen.
MTV Rheinwacht: Bystron, Christmann; Kölsch (4), Klett, Reede (7), Hoffmann (4), Tuda (2/2), Höffner, Sanders (4), Krölls (1), Dreier (5).
Timo Kiwitz