HANDBALL
MTV gegen Hiesfeld: Benefiz-Derby macht Lust auf mehr
In einer sehr gut gefüllten Halle liefern sich die beiden Dinslakener Handball-Oberligisten einen Krimi. Gastgeber stockt die Spendensumme auf
Kreisläufer Jonas Schmidt erzielte mit der Schlusssirene auch den Siegtreffer für den MTV Dinslaken Christian Creon FFS
Das hat doch mal richtig Lust auf den Start der Handball-Saison gemacht. Vor einer mit rund 250 Zuschauern sehr gut gefüllten Tribüne in der Douvermannhalle lieferten sich die beiden Oberligisten MTV Rheinwacht Dinslaken und HSG Hiesfeld/Aldenrade in ihrem Benefiz-Spiel zugunsten des Diakonie-Modellprojektes „Kein Kind in Armut“ einen ansehnlichen Schlagabtausch, den der gastgebende MTV am Ende durch einen Treffer von Kreisläufer-Neuzugang Jonas Schmidt in der allerletzten Sekunde mit 30:29 (14:12) für sich entschied.
Beide Teams, die sich am 20. Dezember zum Meisterschaftshinspiel in Hiesfeld wiedersehen werden, mussten im Derby noch auf ein paar Stammkräfte verzichten, schenkten sich aber trotzdem von Beginn an nichts und legten insbesondere in der zweiten Hälfte eine Intensität an den Tag, die einem Punktspiel durchaus würdig gewesen wäre. Rheinwacht erwischte mit einem gut aufgelegten Fynn Frenk im Tor den besseren Start und erspielte sich eine 8:3-Führung (11.). Doch die HSG agierte fortan in der Deckung offensiver und provozierte so einige Dinslakener Ballverluste. Schnell war alles wieder offen und die Begegnung blieb danach durchweg eng, auch wenn der MTV immer wieder vorlegte.
In der letzten Viertelstunde wurde es dann auch ein wenig ruppiger, die beiden Oberhausener Referees verteilten auf beiden Seiten einige Zeitstrafen. In der engen Schlussphase legte Dinslakens Kapitän Maximilian Reede 30 Sekunden vor dem Ende das 29:28 vor. HSG-Youngster Theo Schäffkes konterte noch einmal, doch die Gäste hatten ihren Torwart herausgenommen, was Schmidt schließlich im letzten Moment mit dem Anwurf ins leere Hiesfelder Tor bestrafte.
Für Hiesfeld/Aldenrade-Trainer Kevin Kirchner spielte das hinterher aber keine große Rolle: „Ob Unentschieden oder Niederlage, das ist am Ende egal. Es war auf jeden Fall ein schöner Handball-Abend, der allen Spaß gemacht haben dürfte“, sagte Kirchner, der vor allem die Einstellung seiner Schützlinge lobte. Auch sein Gegenüber Harald Jakobs sah bei seiner Mannschaft Gutes und weniger Gutes: „Wir haben anfangs ein ordentliches Tempo auf die Platte bekommen und in der zweiten Hälfte lange eine gute Deckung gestellt“, erklärte Jakobs, der wie sein Sportlicher Leiter Marco Banning darüber hinaus sehr froh über den großen Publikumszuspruch war. „Da geht der Dank natürlich auch noch einmal an Hiesfeld“, betonte Banning.
„Wir sind total begeistert“, schwärmte auch der MTV-Vorsitzende Gerd Joschko, der noch am Abend bekanntgab, dass sein Verein die eingenommene Spendensumme von 1260 Euro auf 1500 Euro aufstockt.
Alexandra Schwedtmann von der Diakonie freute sich über die finanzielle Unterstützung, noch mehr aber über die Bühne, die der MTV und die HSG ihrem Anliegen geboten hatten: „Ich fand es toll, dass ich hier vor dem Spiel auch etwas sagen und unsere Botschaft vorstellen durfte. In Zeiten, in denen die Politik in diesem Bereich wenig macht und eher noch nach unten tritt, ist das umso wichtiger.“
Timo Kiwitz