HANDBALL

MTV fehlt ein ganz wichtiger Spieler

Die jüngste Euphorie beim MTV Rheinwacht Dinslaken wird auf die Probe gestellt
 

John Krölls ist beim MTV wieder mit an Bord. Gerd Hermann FUNKE Foto Services

Der famose Heimerfolg über das Spitzenteam aus Dormagen hat beim MTV Rheinwacht kurz nach der Trennung von Trainer Marius Timofte und Teammanager Heinz Buteweg gleich für einen Stimmungsumschwung gesorgt. Unter der Woche folgte die erfreuliche Nachricht über zwei Verstärkungen für die kommende Spielzeit: Jonas Schmidt von der HSG am Hallo und Linus Mertens aus der Bayer-Reserve.

Die neue Euphorie beim Dinslakener Handball-Regionalligisten könnte am Wochenende allerdings schon auf eine kleine Probe gestellt werden, denn die nächste Aufgabe zählt ganz sicher zu den unangenehmsten. Was einerseits an der Entfernung liegt, andererseits an einer in die Jahre gekommenen und gewöhnungsbedürftigen Spielstätte. Rund 120 Kilometer sind es bis zur Halle an der Parkstraße in Würselen, wo der HC Weiden am Samstag ab 19.45 Uhr Gastgeber ist.

„Für uns geht es wie am letzten Sonntag und eigentlich auch in jedem Spiel darum, uns vernünftig zu präsentieren“, sagt Dinslakens Interimscoach Marco Banning, dessen Team im Abstiegskampf trotz des Erfolges über Dormagen weiter weit abgeschlagen ist. Allerdings erscheinen die personellen Voraussetzungen diesmal nicht ganz so gut.

Dreier oder Sanders sind für den Innenblock vorgesehen

Besonders bitter: Mit Maximilian Reede fehlt den Gästen aus beruflichen Gründen ein enorm wichtiger Akteur. Obwohl der Routinier seit Wochen angeschlagen auf die Zähne beißen muss, präsentierte sich Reede auf Halblinks in bestechender Form, ist nicht nur zehntbester Werfer der Liga, sondern auch mit Abstand erfolgreichster Feldtorschütze beim MTV. Im Schnitt sechs Treffer aus dem Spiel heraus gelangen dem großgewachsenen Rückraumspieler bislang. Dazu ist der Mann für die einfachen Tore auch hinten stets im Mittelblock gefragt. Diesen Job könnten in Weiden nun Kreisläufer Nik Dreier oder Linkshänder Torsten Sanders übernehmen, während Jonas Höffner dafür auf der Halbposition verteidigt.

Immerhin: Rechtsaußen John Krölls hat seinen Infekt überwunden und unter der Woche fleißig mittrainiert. Aus der Reserve reist auf jeden Fall Antonio Matic zur Unterstützung mit. Als zweiter Spieler der „Zweiten“ wurde diesmal Moritz Friederich auserkoren, doch der konnte schon am Donnerstag erkrankt nicht mittrainieren.

Seine Hilfe ist dementsprechend fraglich. Lukas Terwiel, Rijad Nasufi und Marc Tomke, die gegen Dormagen erfolgreich aushalfen, kommen am Wochenende nicht für einen Einsatz in Frage, weil sie sich sonst festspielen würden und vorerst nicht mehr im Oberliga-Team auflaufen könnten. An den nächsten Spieltagen sollen deshalb wiederum andere Akteure hochrücken.

Marco Banning will vor allem die einfachen Ballverluste vermeiden

Erst einmal geht es aber darum, sich beim HC Weiden bestmöglich zu verkaufen. Zur Vorbereitung auf die Partie gab es am Donnerstag wieder eine Video-Analyse. „Sie haben eine ähnliche Spielanlage wie wir, sind natürlich zu Hause noch einmal stärker einzuschätzen. Es wird vor allem darum gehen, einfache Ballverluste zu vermeiden und so nicht frühzeitig ins Hintertreffen zu geraten“, sagt Banning, der auch wieder auf ein gutes Zusammenspiel zwischen Torhütern und Abwehrformation setzt und im Angriff durchaus Chancen sieht, die gegnerische Defensive zu knacken. Eines ist klar im MTV-Lager: Auch wenn der Klassenerhalt kein großes Thema mehr ist, soll sich die Fahrt vor die Tore Aachens am Samstag lohnen.

Timo Kiwitz