HANDBALL


Beim MTV kommt keine Spannung auf
  Die Dinslakener Regionalliga-Handballer sind gegen Spitzenreiter Ratingen von Beginn an chancenlos  
Der MTV Dinslaken lässt sich gegen Gladbeck nicht hängen

Tolga Asci erzielt hier einen seiner drei Treffer für den MTV Rheinwacht. Markus Joosten FUNKE Foto Services

Spieler und Anhänger des TV Korschenbroich, dem einzig ernsthaften Konkurrenten von Spitzenreiter Ratingen, die am Sonntagmorgen auf einen Ausrutscher des Regionalliga-Tabellenführers Interaktiv gehofft hatten, konnten den Liveticker aus der Douvermannhalle schnell wieder vernachlässigen. Die Handballer des MTV Rheinwacht Dinslaken waren schlichtweg von Beginn an nicht in der Lage, einem stark aufspielenden Ligaprimus Paroli zu bieten. Beim klaren 27:42 (12:21) war auch die von den Heimfans erhoffte Spannung ganz schnell raus. Die individuell so stark besetzten Gäste mit ganz viel höherklassiger Erfahrung stellten die Weichen sehr zügig auf Auswärtssieg. Die Begegnung hatte über weite Strecken dann nur noch den Charakter eines Trainingsspiels.

„Die lange Pause hat uns offenbar nicht gut getan. In den ersten 20 Minuten hat uns gerade in der Abwehr die Aggressivität gefehlt, um ernsthaft dagegenzuhalten. Als wir dann ein bisschen besser drin waren, war es eigentlich schon zu spät“, befand auch Dinslakens Trainer Marius Timofte, der bereits nach zehn Minuten beim 3:8-Rückstand die erste Auszeit nahm, seinen Schützlingen in der kurzen Unterbrechung aber auch keinen entscheidenden Impuls geben konnte.

Schriddels fehlt erkrankt

Timofte hatte kurzfristig auf den erkrankten Tim Schriddels als einzig verbliebenem Linkshänder im Kader verzichten müssen. Für ihn spielte Noah Lelgemann auf der ungewohnten Rechtsaußen-Position über 60 Minuten durch. An dieser Umstellung lag es aber gewiss nicht, dass die Hausherren von Beginn an hinterherliefen. Während der MTV sich schon in der Anfangsphase den ein oder anderen schwächeren Abschluss und unnötigen Ballverlust leistete, starteten die Ratinger, angeführt von ihrem überragenden Regisseur Ante Grbavac, hochkonzentriert und nahezu fehlerfrei. Der Kroate, der zuvor drei Jahre in Dormagen zweite Liga gespielt hatte, war Ausgangspunkt aller Angriffe, und wenn die Dinslakener Abwehr den Primus dann doch einmal am Rande des Zeitspiels hatten, sorgte der wurfgewaltige Rückraumspieler mit einer brachialen Aktion trotzdem noch für einen Treffer.

Wie gut die noch ungeschlagenen Ratinger in dieser Spielzeit in der Breite besetzt sind, zeigte dann auch die Tatsache, dass Grbavac in Hälfte zwei das Parkett gar nicht mehr betrat, der Gast aber dennoch keine Mühe hatte, den komfortablen Vorsprung sogar noch auszubauen.

Auf der anderen Seite nutzte aber auch Timofte die Gelegenheit, allen Akteuren im Kader noch einmal Einsatzzeiten zu geben. Schon früh hatte der ehemalige rumänische Nationalspieler einige Veränderungen vorgenommen. Kein Dinslakener Akteur enttäuschte dabei wirklich. Um dem Spitzenreiter wirklich Paroli zu bieten, reichte es aber an diesem Vormittag zu keinem Zeitpunkt.

Samstag in Remscheid

„Wenn du so ein Spiel wirklich eng gestalten willst, müssen deine Torhüter 150 Prozent und deine Feldspieler 120 Prozent ihrer normalen Leistung bringen. Das war heute leider nicht der Fall“, befand der MTV-Coach, dessen Team bis zum Saisonende nun noch vier Partien vor der Brust hat. Am kommenden Samstag (19 Uhr) beim Tabellenvierten HG Remscheid wartet erneut keine leichte Aufgabe auf die Dinslakener, wobei der nächste Kontrahent aber deutlich eher Rheinwacht-Kragenweite besitzen dürfte.

MTV Rheinwacht: Bystron, Köß; Feld (2/1), Lelgemann (1), Pagalies (6), Reede (5), Asci (3), Tuda (3), Hoffmann (3), Höffner (1), Kryzun (1), Dreier (2).

Timo Kiwitz