HANDBALL

MTV Dinslaken ist in Aachen „sofort auf Zack“
Handball-Regionalligist Rheinwacht holt beim ungefährdeten 30:22-Auswärtserfolg wichtige Zähler im Abstiegskampf

Beim MTV Dinslaken pendelt Max Reede zwischen den Extremen

Fabian Hoffmann zeigte in Aachen ein starkes Spiel. Nicht nur wegen seiner sieben Treffer. Arnulf Stoffel FUNKE Foto Services

Timo Kiwitz

Dinslaken Die Akteure des Gastgebers reinigten noch ziemlich bedröppelt die Spielfläche vom Harz, da hatte die Party in der Umkleidekabine Nummer 4 der Sporthalle im Gillesbachtal längst begonnen. Laute Musik, noch lautere Schlachtrufe – bei den Handballern des MTV Rheinwacht war die Stimmung trotz der noch bevorstehenden weiten Heimreise an einem späten Donnerstagabend bestens. Mit dem ungefährdeten 30:22 (17:13)-Erfolg beim BTB Aachen haben die Dinslakener im Abstiegskampf der Regionalliga ein klares Zeichen gesetzt. Das sah auch ein ungemein erleichterter Trainer hinterher nicht anders: „Das waren heute unglaublich wichtige Punkte für uns“, freute sich Marco Banning.

Auf den Vorletzten TV Rheinbach, der wie der MTV noch fünf Partien vor sich hat, haben die Dinslakener nun vier Zähler Vorsprung. Das Schlusslicht, aktuell die HSG Siebengebirge, muss am Saisonende auf jeden Fall runter, den Tabellen-13. würde es zusätzlich erwischen, wenn die Reserve von Tusem Essen die Dritte Liga nicht halten kann – ein derzeit durchaus mögliches Szenario.

Agiert Rheinwacht aber auch im Saisonschlussspurt (siehe Infokasten) weiter so kampfstark und konzentriert wie in Aachen, sollte sich der Verein nicht mehr lange Gedanken um mögliche Kellerszenarien machen müssen.

Wie die Dinslakener bei den „Bandits“, die ebenfalls noch nicht gänzlich gesichert sind, die lange Anfahrt an einem normalen Arbeitstag aus den Knochen schüttelten und, wie es Coach Banning später ausdrückte, „sofort auf Zack“ waren, das war schon beeindruckend. Nur beim 5:4 (11.) lag der BTB einmal vorne, danach legte nur noch Rheinwacht vor. Im Rückraum waren mit Fabian Hoffmann, Maximilian Reede und Philipp Tuda alle drei Akteure, denen Banning über weite Strecken das Vertrauen gab, torgefährlich. So wurden auch die Räume für die beiden Außen Lucas Feld und Jannick Adam größer. Bei Felds 9:13 (23.) lag Dinslaken erstmals mit vier Treffern vorne. Auch der Start in Hälfte zwei gelang diesmal, woran auch der bestens aufgelegte Ben Köß zwischen den Pfosten einen großen Anteil hatte.

Den Aachenern, die schon am Vortag das Derby in Weiden klar verloren hatten, schien mehr und mehr die Puste auszugehen, während der Gast, bei dem nur Rechtsaußen Hannes Hombrink nicht zur Verfügung stand, munter durchwechseln und den härter geforderten Akteuren Pausen verschaffen konnte.

Bis zur 43. Minute gelang dem BTB in einer ausgesprochen fairen Partie mit lediglich einer einzigen Zeitstrafe (Fabian Hoffmann) und sehr guten Schiedsrichtern nur noch ein Treffer. 14:22 hieß es damit, und auch wenn dem MTV im Angriff nicht mehr alles gelang, geriet der Auswärtssieg überhaupt nicht mehr in Gefahr. „Wir haben eigentlich immer Lösungen gefunden, haben dazu ordentlich aufs Tempo gedrückt, und auch die Rückwärtsbewegung hat gepasst“, lobte Banning seine Schützlinge anschließend.

MTV: Köß, Christmann; Feld (4), Hoffmann (7), Reede (6), Ben Youssef (1), Kruse, Tuda (4/1), Tomke (1), Adam (4), Niklas de Lede, Backhaus (3), Dreier.