HANDBALL

MTV Dinslaken im Stimmungshoch

Regionalligist feiert gegen Tusem Essen II den nächsten Sieg. Heimerfolg hat viele Väter
 

Dinslakens Torsten Sanders erzielte sieben Tore gegen den Tusem. Rainer Hoheisel  FUNKE Foto Services

Die Mission Klassenerhalt bleibt schwierig und wegen der dünnen Personaldecke ganz sicher auch ein Drahtseilakt. Doch der MTV Rheinwacht ist spätestens nach dem überzeugenden 32:25 (15:13)-Heimerfolg über Tusem Essen II am Sonntagvormittag wieder voll im Geschäft. Die Leistungskurve des Dinslakener Handball-Regionalligisten zeigt seit einigen Wochen deutlich nach oben, und mit dem zweiten Sieg in Serie hat sich die Mannschaft von Marius Timofte offenbar schon in ein kleines Stimmungshoch bugsiert, das viel Mut für die weiteren Aufgaben im Kalenderjahr machen darf. Die jüngsten Auftritte honorieren dabei auch die Zuschauer. Bei der gelungenen Darbietung gegen die Essener Zweitliga-Reserve war die Douvermannhalle mit rund 200 Zuschauern schon wieder deutlich besser gefüllt als zuletzt.

Die Fans mussten ihr Kommen nicht bereuen. Auch der Coach war hinterher voll des Lobes: „Ich kann nur den Hut vor der Mannschaft ziehen. Wir haben heute wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Das hat in Abwehr und Angriff über weite Strecken sehr gut ausgesehen“, befand Timofte.

Die Gastgeber waren von der ersten Minute an eigentlich gut im Spiel, machten sich das Leben in der Anfangsphase durch eine Reihe ausgelassener Chancen da aber noch selbst schwer. Hinzu kam, dass die Dinslakener nach berechtigten Zeitstrafen früh und gleich mehrfach in Unterzahl auf dem Parkett standen. Trotzdem legte der MTV nach dem 4:4 (11.) stets vor und erarbeitete sich nach dem zweiten Treffer von Torsten Sanders schließlich auch erstmals eine Vier-Tore-Führung (11:7/19.). Die junge Essener Mannschaft ließ sich davon allerdings noch nicht nachhaltig beeindrucken. Ihr quirliger Regisseur Alexander Ernst führte die Gäste wieder heran. In doppelter Überzahl gelang der Tusem-Reserve kurz nach dem Wechsel sogar der 15:15-Ausgleich (32.).

In Gleichzahl nahm Dinslaken das Heft aber wieder ganz schnell in die Hand, stellte durch Fabian Hoffmann und Sanders auf 17:15 (34.) und baute den Vorsprung in der Folge immer weiter aus. Spätestens nach dem spektakulären 29:22 (51.), bei dem der glänzend aufgelegte Linksaußen Niklas Kölsch das Spielgerät in der ersten Rheinwacht-Überzahl des Vormittags praktisch von der eigenen „Eckfahne“ im verwaisten Essener Tor unterbrachte, bestand kaum noch ein Zweifel am Heimsieg.

Neben dem durchweg treffsicheren Kölsch ragten aus einer geschlossen starken Dinslakener Mannschaft noch die Rückraum-Halben heraus. Linkshänder Sanders kam am Ende auf sieben Tore. Auf der anderen Seite übernahm Max Reede (acht Tore) viel und meist erfolgreich Verantwortung. Und hinten, da vernagelte Keeper Dean Christmann seinen Kasten in der Schlussphase regelrecht. Der MTV-Torhüter war schon sehr ordentlich in die Partie gekommen, überließ dann aber nach einer Zeitstrafe wegen Meckerns Jan Bystron für einen längeren Zeitraum seinen Posten, um schließlich noch einmal stärker zurückzukommen. Vor einer Woche in Solingen hatte Bystron noch zu den Matchwinnern gezählt. Auch auf seine Keeper kann sich Rheinwacht aktuell verlassen.

Nun geht der Dinslakener Regionalligist mit reichlich Rückenwind in die nächste Trainingswoche, an deren Ende ein weiteres Heimspiel steht. Am Sonntag kommt die HSG Refrath/Hand in die Douvermannhalle. „Wir freuen uns auf die nächste Aufgabe“, sagte Trainer Timofte. Der MTV hat und macht wieder Spaß.

MTV Rheinwacht: Christmann, Bystron; Kölsch (6), Klett, Reede (8), Hoffmann (4), Tuda (4/3), Höffner, Sanders (7), Krölls, Dreier (3).

Timo Kiwitz