HANDBALL
MTV Dinslaken: Getrübte Freude über den ersten Punktgewinn
David Kryzun kam Mitte der ersten Hälfte beim MTV Dinslaken ins Spiel und hatte nach verhaltenem Start vor der Pause noch zwei gute Aktionen. Foto: Oleksandr Voskresenskyi / FUNKE Foto Services
Dinslaken. Die Regionalliga-Handballer des MTV Dinslaken haben am Ende gegen den Bergischen HC II alle Trümpfe in der Hand. Tuda behält die Nerven.
Der MTV Rheinwacht hat sich im vierten Spiel den ersten Zähler der laufenden Regionalliga-Saison erkämpft. Bei den Dinslakener Handballern hielt sich nach dem 27:27 (13:13) im Heimspiel gegen die Bundesliga-Reserve des Bergischen HC die Freude dennoch in engen Grenzen, weil die Gastgeber in der Schlussphase der Partie eigentlich alle Trümpfe in der Hand hatten, um als Sieger vom Feld zu gehen. Auch das Resümée von Trainer Harry Mohrhoff fiel hinterher zwiegespalten aus: „Den Sieg müssen wir hier wirklich nicht mehr aus der Hand geben, aber leider haben wir in den letzten Minuten einfach zu überhastet agiert. Trotzdem war das heute sicher ein Schritt in die richtige Richtung“, meinte Mohrhoff, auf dessen Team nun am kommenden Wochenende zwei Auswärtsspiele – Samstag in Neuss, Sonntag in Bonn – warten.
Unglücklicher Start in die Partie von Dinslakens Maximilian Reede
In einer von Beginn an sehr ausgeglichenen Partie wechselten die Führungen ständig. Mal hatte der MTV einen kleinen Lauf, dann waren die Gäste wieder besser im Spiel. Bei den Hausherren fehlten in der Anfangsphase die einfachen Tore von Maximilian Reede, der einen unglücklichen Start erwischte, für ihn sprang Regisseur Philipp Tuda mit einigen Treffern aus der zweiten Reihe in die Bresche.
Ex-Junioren-Weltmeister Nippes überragt beim Bergischen HC
Beim BHC war Ex-Bundesliga-Akteur Kristian Nippes im halbrechten Rückraum der überragende Mann. Der Junioren-Weltmeister von 2009 initiierte nahezu alle Angriffe seines Teams, suchte häufig selbst den Abschluss oder legte auf den ebenfalls bundesligaerfahrenen Rechtsaußen Nils Artmann ab.
Dass Dinslaken trotzdem im Spiel blieb und nur beim 3:5 (10.) einmal mit zwei Toren hinten lag, hatte der Gastgeber auch Jan Bystron zu verdanken. Der junge Torhüter stand nach dem Kreuzbandriss von Dean Christmann über 60 Minuten zwischen den Pfosten und parierte gerade viele freie Solinger Würfe.
Umstrittene Zeitstrafe gegen Philipp Tuda
Weil sich Rheinwacht immer besser in die Begegnung kämpfte und sich auch die Deckung mit Aushilfe Robert Jakobs im Innenblock mehr und mehr stabilisierte, sah es bei einer 11:8-Führung (25.) schon richtig gut aus. Eine umstrittene Zeitstrafe gegen Tuda nutzten die Gäste aber schließlich, um bis zur Pause wieder den Gleichstand zu erzielen.
Nach dem Wechsel blieb die Partie vor allem eines: ungemein spannend. Lange konnte sich kein Team mehr absetzen. Der MTV legte häufig vor, hatte dann aber wieder eine Phase, in der vorne kaum noch ein einfacher Treffer gelang und die Lücken in der Abwehr zu groß wurden. Jetzt war aber einmal mehr Bystron zur Stelle. Der Keeper parierte in kurzer Folge einen freien Wurf von Linksaußen, einen Tempogegenstoß und einen Siebenmeter von Artmann.
Tim Schriddels verpasst es, nachzulegen
Die starke Torwartleistung half Dinslaken, wieder vorzulegen. Beim Stand von 26:24 hatte Tim Schriddels zweieinhalb Minuten vor dem Ende die große Chance auf die Drei-Tore-Führung, scheiterte aber frei von Rechtsaußen. „Das wäre es wohl gewesen“, trauerte auch Mohrhoff der Gelegenheit hinterher. Denn seine Mannschaft traf in der Folge im Angriff einige falsche Entscheidungen, schloss mehrfach zu früh und unvorbereitet ab. Der BHC nutzte das konsequent und ging 30 Sekunden vor dem Ende selbst wieder in Front. Im Gegenangriff war Schriddels dann aber nur durch ein siebenmeterreifes Foul zu stoppen. Tuda behielt bei 59:48 von der Marke die Nerven und traf zum Endstand. Ein direkter Freiwurf von Nippes landete auf der anderen Seite weit über dem Tor.
MTV: Bystron, Köß; Feld (5), Lelgemann, Reede (3), Hoffmann (1), Tuda (10/2), Kryzun (1), Kruse, Adam, Schriddels (2), Dreier (1), Jakobs (2), Höffner (2).