HANDBALL

MTV Dinslaken brennt auf den Start/b>
Handball-Oberligist freut sich nach dem Neuaufbau auf Saisonstart beim TSV Kaldenkirchen

Mit diesem Team will der MTV in der Oberliga angreifen: (oben von links) Trainer Robert Jakobs, Marc Tomke, Maximilian Reede, Linus Mertens, Lukas Terwiel, Fabian Roesgen, Niklas Hetzel, Rijad Nasufi, Philipp Tuda, Jonas Schmidt, Trainer Harald Jakobs; (vorne von links) Nils Kruse, Nico Czeslik, Fynn Frenk, Jonas Terwiel, Philipp Frank und Jonas Ahls. Es fehlen : Jan Bystron und Jonas Höffner. MTV Rheinwacht Dinslaken
Harald Jakobs hat in den vergangenen Tagen bei seinen Schützlingen eine gewisse Vorfreude bemerkt. Mehr noch: „Die Jungs brennen auf den Start und sind richtig euphorisch“, sagt der erfahrene Übungsleiter des Handball-Oberligisten MTV Rheinwacht, der den Regionalliga-Absteiger seit diesem Sommer gemeinsam mit seinem Sohn Robert trainiert.
So begeistert wie die Dinslakener Spieler blickt der Coach selbst allerdings nicht auf den Saisonbeginn am Samstagabend (19 Uhr) beim TSV Kaldenkirchen. Jakobs wäre nach einer mehr als dreimonatigen Vorbereitungszeit gerne schon weiter, doch viele Verletzungen und Abwesenheiten haben dem Verein beim Neuaufbau einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch in Kaldenkirchen werden wichtige Akteure fehlen.
Auch nahe der niederländischen Grenze wird der MTV nicht aus dem Vollen schöpfen können. Besonders schwer wiegt natürlich der langfristige Ausfall des bisherigen Kapitäns Philipp Tuda, der nach einem Meniskusschaden in diesem Jahr ganz sicher nicht mehr eingreifen kann und vorne wie hinten als Denker und Lenker vermisst wird. Mit Nils Kruse muss ein weiterer Rückraumakteur nach Muskelfaserriss passen.
Torwart Jan Bystron ist mit einer Bänderverletzung noch im Aufbau, Linksaußen Rijad Nasufi wird erkrankt nicht auflaufen können. Leicht vergrippt meldeten sich unter der Woche auch Maximilian Reede und Niklas Hetzel ab. Bei den beiden Halblinken glauben die Verantwortlichen aber an Einsatzfähigkeit. Erfreulich: Marc Tomke und Jonas Höffner sind wieder ins Training eingestiegen und stehen damit auch zum Auftakt als Alternativen zur Verfügung.
Vielversprechende Neuzugänge
Nach dem Abstieg aus der vierthöchsten Klasse und dem Abschied des langjährigen Obmanns Heinz Buteweg hat Rheinwacht in den vergangenen Monaten einen Neuaufbau eingeleitet. Das Gerüst des Kaders stellt die bisherige Reserve, dazu kommen einige verbliebene Regionalliga-Spieler wie der neue Kapitän Reede, Höffner und Bystron sowie vielversprechende Neuzugänge: Kreisläufer Jonas Schmidt, der von der HSG am Hallo aus Essen kam, hat in den Tests schon unter Beweis gestellt, dass er die Mannschaft sowohl vorne als auch in der Deckung verstärken kann. Auch der junge Linkshänder Linus Mertens, zuletzt bei Bayer Dormagen ausgebildet, steht den Dinslakenern ganz offensichtlich gut zu Gesicht. Eigentlich gelernter Rechtsaußen hat Mertens zuletzt mangels Alternativen viel im halbrechten Rückraum agiert.
„Auch da hat Linus sich gut entwickelt und seine Sache gut gemacht. Sollten wir im Rückraum aber vollzählig sein, rückt er wahrscheinlich wieder auf Außen. Dort hilft er uns auch“, meint Jakobs.
Die Stimmung im Team sei durchweg gut („Die Leute passen zusammen“), nur spielerisch sieht der Trainer angesichts der angeführten Umstände zurzeit noch Luft nach oben. Was insofern natürlich ungünstig ist, weil Jakobs insbesondere einen guten Saisonstart für wichtig hält. Vielleicht muss es deshalb erst einmal die Deckung richten. „Da sind wir im Vergleich zur zweiten Mannschaft in der Vorsaison sicher stabiler geworden“, glaubt der Mann, der den MTV 2018 in die Regionalliga führte und mit den Dinslakenern dort direkt Meister wurde.
An ähnliche Szenarien mag der 64-Jährige aktuell nicht glauben. Jakobs bremst allzu große Erwartungen, peilt lediglich das obere Tabellendrittel an. So ganz genau kann der Übungsleiter auch noch nicht einschätzen, wo sein Team steht. Am Samstag gegen 20.30 Uhr dürften die Dinslakener schon etwas schlauer sein, denn der TSV gilt, vor allem in heimischer Halle, als anspruchsvolle Aufgabe: „Das ist eine sehr eingespielte und körperlich robuste Mannschaft“, warnt Harald Jakobs.
Timo Kiwitz
