HANDBALL


Korrekturen mit Körpereinsatz

Beim 34:24 des MTV Dinslaken über den TV Kapellen läuft nicht alles rund, die Ansätze sind aber da

 

Nik Dreier zeigt am Dinslakener Kreis schon eine beachtliche Frühform.Foto: Gerd Hermann / FUNKE Foto Services

In einem Pflichtspiel ist das undenkbar, doch in den Partien der Vorbereitung nimmt sich Marius Timofte die Freiheit einfach. Der Trainer des Handball-Regionalligisten MTV Rheinwacht, der seine Schützlinge von der Seite aus ohnehin schon mit sehr viel Körpereinsatz coacht, schreitet hin und wieder ein paar Meter auf das Parkett, um den Dinslakener Akteuren aus nächster Nähe Tipps und Anweisungen zu geben. Auch im dritten Test gegen den Verbandsligisten TV Kapellen griff Timofte ein paarmal auf diese Weise regelwidrig, aber letztlich ungestraft ein. Sein Team gab beim 34:24 (20:9)-Erfolg auch durchaus Anlass zu Korrekturen, konnte gegen einen Gegner, der am Ende kein Maßstab sein darf, aber in einigen Phasen trotzdem überzeugen.

Insbesondere in Hälfte eins zeigte der MTV nach einem noch mäßigen Start in der Defensive viel von seinem Potenzial. Sowohl im Tempospiel passte es da, wie auch beim Ballvortrag im gebundenen Spiel, aus dem die Hausherren sich scheinbar mühelos immer wieder klare Chancen herausspielten. „Es war schön zu sehen, dass wir da trotz der anstrengenden letzten Tage noch die nötige Frische hatten“, fand Timofte. Der MTV-Coach musste zwar mit Niklas Kölsch (bis Dienstag im Kurzurlaub) und Torsten Sanders, der am Samstag im Test gegen Oberliga-Aufsteiger St. Tönis (15.30 Uhr, Douvermannhalle) wieder dabei ist, auf zwei Neuzugänge verzichten, konnte im Rückraum aber dennoch reichlich rotieren.

Auffällig war dabei einmal mehr, dass sich Tolga Asci im halblinken Rückraum deutlich wohler fühlt als auf der anderen Seite – und wie wichtig die Präsenz von Rheinwacht-Kopf Philipp Tuda auf der Mittelposition immer noch ist. Dabei machte Jonas Höffner, der Tuda, wie schon am vergangenen Wochenende, stellenweise als Regisseur vertrat, seine Sache gar nicht schlecht.

Im Tor erwischte Dean Christmann zwar einen etwas unglücklichen Start, steigerte sich aber schnell und deutlich. In Hälfte zwei machte Jan Bystron seine Sache zwischen den Pfosten nicht schlechter. Dass Rheinwacht nach dem Wechsel ein paar mehr Tore kassierte, hatte eher mit der ein oder anderen Unaufmerksamkeit der Abwehr und Schwächen in der Rückwärtsbewegung zu tun.

In beachtlicher Frühform präsentierte sich erneut Kreisläufer Nik Dreier, der vorne einige starke Aktionen zeigte. Dreier ist aktuell noch der einzige gelernte Kreisläufer im Kader. Sonst hat Timofte überall deutlich mehr Alternativen. Auf den Außenpositionen wechselten sich gegen Kapellen Jose Rosendahl und Noah Lelgemann (links) sowie Tim Schriddels und John Krölls (rechts) erfolgreich ab. Wobei gerade die Neuzugänge Rosendahl und Krölls nach der Vorstellung des Trainers künftig für noch mehr Tore aus der ersten Welle sorgen könnten. Voraussetzung dafür sollen lange Pässe der Torhüter sein. Auch daran wollen die Dinslakener in den kommenden Wochen noch vermehrt arbeiten.

MTV Rheinwacht: Christmann, Bystron; Tuda (5/1), Schriddels (5), Reede (3), Asci (2), Rosendahl (5), Krölls (2), Hoffmann (5), Höffner (1), Noah Lelgemann (2), Dreier (4).

Timo Kiwitt