HANDBALL

„Interims“ ist gestrichen
Handball Marco Banning macht mit Dennis Backhaus und Marc Pagalies als Trainer bis Saisonende beim MTV Dinslaken weiter. Am Samstag beim Neusser HV

Wael Ben Youssef fiebert mit Tunesien HandballDer Halblinke drückt seinem Heimatland beim Afrika-Cup die Daumen. Zukunft beim MTV ungewiss

Auch Maximilian Reede (rechts) verabschiedete sich mit einem starken Auftritt in Korschenbroich in die Winterpause. Gegen Neuss will der Halblinke daran anknüpfen. Lars Fröhlich FUNKE Foto Services

Dinslaken Vieles hatte schon vor den Weihnachtsferien darauf hingedeutet. Mittlerweile ist es offiziell. Das „Interims“ kann gestrichen werden. Ex-Torhüter Marco Banning, Kreisläufer Dennis Backhaus und der verletzte Linksaußen Marc Pagalies werden die Regionalliga-Handballer des MTV Rheinwacht mindestens bis zum Saisonende coachen. „Ich glaube, dass wir in dieser Konstellation schon einen guten Effekt erzielt haben. Natürlich habe ich mir auch wegen des Aufwands Gedanken gemacht, bin aber zu dem Entschluss gekommen, dass ich es zusammen mit Dennis und Marc gerne weitermachen möchte“, sagt Banning vor dem ersten Meisterschaftsspiel der Dinslakener in 2022 beim Neusser HV (Samstag, 19.30 Uhr), für das der Gastgeber in die Halle Forstenberg in Meerbusch-Lank ausweicht. Die eigentliche Spielstätte des NHV, die Hammfeldhalle, wird aktuell wieder als Impfzentrum genutzt.

MTV-Obmann Heinz Buteweg, der am Donnerstag seinen 74. Geburtstag feierte, hatte sich nach der Trennung von Boris Lietz Anfang Dezember eifrig auf Trainersuche begeben, war extern allerdings nicht fündig geworden. Es folgte der Heimsieg über Langenfeld und der bärenstarke Auftritt bei der unglücklichen Niederlage in Korschenbroich. Auch Buteweg entging in den vergangenen Wochen die deutlich verbesserte Stimmung im Team nicht, die aus seiner Sicht auch zu den zuletzt starken Leistungen beigetragen hat. Auch deshalb soll es bei der aktuellen Bank-Besetzung bleiben.

Woher kommt die verbesserte Atmosphäre? „Wir machen da nichts Besonderes“, sagt Banning, „aber wir wissen natürlich, wie die Mannschaft tickt, streuen viel Wettkampf ins Training ein und sprechen viel mit den Spielern“. Am Ende werden natürlich auch die Resultate eine Rolle spielen, und da wollen die Dinslakener gegen Neuss den nächsten Schritt machen. Nach Weihnachten gab es beim MTV noch ein paar Tage frei, dann lag der Schwerpunkt für einige Einheiten auf der Fitness, in dieser Woche nahm die dezidierte Spielvorbereitung und Einstellung auf den Kontrahenten wieder größeren Raum ein. Wobei das Rheinwacht-Trainerteam da schon mit einer Unbekannten arbeiten musste. Der NHV, als Tabellensechster so etwas wie das Überraschungsteam der Liga, hat sich nämlich zum Jahresbeginn von Trainer Gilbert Lansen getrennt, nachdem bekannt wurde, dass der 31-Jährige, der früher auch in der Jugend der JSG Hiesfeld/Aldenrade tätig war und beim TV Aldenrade spielte, im Sommer zum TV Korschenbroich geht. Sein Nachfolger ist der frühere australische Nationaltrainer Christoph Schon. „Ich denke jedoch, dass sie im Kern erst einmal bei ihrer Spielanlage bleiben“, meint Banning. Das junge NHV-Team gilt als enorm kampfstark, hat durchaus Qualität im Rückraum zu bieten und setzt häufig den Rechtsaußen ein.

So ist der Respekt bei Banning zwar groß („Die stehen nicht umsonst so weit oben“), doch die jüngsten Matches haben auch beim MTV das Selbstvertrauen gesteigert: „Wenn wir an die letzten Auftritte anknüpfen, bin ich frohen Mutes“, sagt der frühere Keeper.

Verzichten muss der MTV Rheinwacht weiter auf seinen gesundheitlich angeschlagen Spielmacher Nils Kruse. Sonst aber sollten in Lank alle Mann an Bord sein. In diesen Zeiten auch keine Selbstverständlichkeit.

Rheinwacht überzeugt erneut als Team

Das sind die Noten für den MTV Dinslaken

Dinslaken Schlechte Noten konnte es beim MTV Rheinwacht Dinslaken nach dem 28:27-Erfolg über den Neusser HV nicht geben. Der erste Auswärtssieg war das Resultat einer sehr geschlossenen Mannschaftsleistung. Mit Ausreißern nach oben.

Ben Köß: Der erfahrene Keeper startete richtig stark, konnte das Niveau zwar nicht durchweg halten, war aber in der „Crunchtime“ wieder voll da. Nicht nur wegen des parierten Siebenmeters in der Schlusssekunde. Note 2

Jan Bystron: Kam Mitte der zweiten Hälfte rein, hielt gleich einen Strafwurf, konnte in der Folge aber kaum helfen. Note 3

Lucas Feld: Bekam auf Linksaußen kaum Bälle, sah in der Deckung ein paar Mal nicht gut aus. Note 3-

Fabian Hoffmann: Hinten gewohnt solide, spielte auch längere Zeit im Angriff, kam dort aber nur selten zum Zug. Note 3
Philipp Tuda: Immer wieder die ordnende Hand im Aufbau, im Abschluss aber ein paarmal unglücklich. Gute Arbeit im Mittelblock. Note 3+

Hannes Hombrink: Sieben Treffer des Rechtsaußen sprechen für sich. Es hätten aber auch noch mehr sein können. Note 2

Dennis Backhaus: Gewohnt stark im Innenblock, ging das Tempo nach vorne und hinten mit. Treffsicher vom Kreis. Note 2

Marc Tomke: Der Mittelmann bekam recht viele Spielanteile und nutzte diese. Lenkte das Spiel umsichtig und steuerte zwei schöne Tore bei. Note 2

Maximilian Reede: Der Rückraumspieler kam nicht gut in die Partie, seine Würfe aus der zweiten Reihe waren zu unplatziert. Kam in der Schlussphase aber wieder aufs Parkett und hatte gleich zwei ganz wichtige Aktionen. Ein Treffer in Unterzahl und eine Balleroberung. Note 3

Wael Ben Youssef: Wurde erst nach 15 Minuten eingewechselt, war dann aber gleich zur Stelle. Spektakuläre Treffer, kaum ein Fehlwurf und in der Schlussphase einfach überragend. Note 1

Ohne Wertung: Kreisläufer Nik Dreier und Youngster Finn de Lede waren nur ganz kurz im Einsatz. Rechtsaußen Jannick Adam saß über 60 Minuten auf der Bank. tik

 

Timo Kiwitz