Handball
Ärgerliche Niederlage für Rheinwacht
Nach der Hinrunde blicken die Teams auf die zweite Halbzeit der Saison. Der MTV verstärkt sich, um sein Saisonziel zu erreichen
Mit Mut in die Lücke, aber dann unsanft gebremst: Jonas Höffner ging noch mit Trainingsrückstand in die Partie gegen Opladen. Jochen Emde
Timo Kiwitz
Als die Handballer des MTV Rheinwacht im Sommer nach kräftezehrenden Monaten in der Aufstiegsrelegation zur Dritten Liga scheiterten, da gab es nicht wenige im Umfeld, die den Verbleib in der Viertklassigkeit, in der Sorge unter den zahlreichen Profis und Halbprofis nicht mehr wirklich konkurrenzfähig sein zu können, als glückliche Fügung einstuften. Dass diese Sorge nicht unbegründet war, zeigt der Verlauf der aktuellen Spielzeit, doch einen Vorteil hätte der Durchmarsch ganz sicher gebracht: für die Saison 2020/21 hätten die Dinslakener einen Regionalliga-Startplatz sicher.
Gute Stimmung im Training
Um den muss die Mannschaft von Harald Jakobs als Vorletzter mit drei Punkten Rückstand auf Remscheid am rettenden Ufer aktuell bangen. „Ich habe aber keine Angst, dass wir es nicht schaffen könnten“, sagt Jonas Höffner, der seit Saisonbeginn für den verletzten Keeper Marco Banning die Kapitänsbinde beim Meister trägt.
Höffners Optimismus speist sich dabei auch aus einem sehr ordentlichen Auftritt am Sonntag, als sich die Dinslakener dem TuS Opladen beim 25:30 über mindestens 50 Minuten ebenbürtig zeigten, lediglich die Kräfte in der Schlussphase nicht mehr ganz reichten, um dem Spitzenreiter weiter Paroli zu bieten. „Alle haben Gas gegeben und nie aufgesteckt. Das hat schon wieder Spaß gemacht“, sagt der Rückraumspieler, der zuvor selbst zwei Wochen erkrankt nicht hatte trainieren können und in der zweiten Hälfte auch eine längere Pause brauchte.
Auch wenn die Tatsache, dass Rheinwacht in der Schlussphase eine 22:21-Führung nicht in Zählbares ummünzen konnte, im ersten Moment natürlich für Frust bei den Aktiven sorgte, überwog schnell wieder das positive Gefühl eine gute Leistung gezeigt zu haben, auf der sich aufbauen lässt. Bei den Trainingseinheiten am Montag und Dienstag war die Stimmung schon wieder deutlich besser als nach den vorherigen Niederlagen gegen Weiden und Aachen. Beim schon wieder ziemlich strammen Programm von Harald Jakobs zogen alle Akteure mit. Der Fokus liegt schon wieder klar auf der nächsten schwierigen Aufgabe beim Überraschungsvierten TV Rheinbach am Samstag. „Im Januar kommen mit den Partien gegen Remscheid und die HSG Siebengebirge die allerwichtigsten Spiele, aber es wäre natürlich gut, wenn wir vor Weihnachten noch den ein oder anderen Punkt sammeln könnten“, findet Höffner.
Auch wenn bis dahin wahrscheinlich keiner der Langzeitverletzten zurückkehren wird, hält das Dinslakener Eigengewächs Erfolge in Rheinbach und gegen Bonn durchaus für möglich: „Das sind gute Gegner. Es wird also auf keinen Fall leicht, aber wir haben auch in dieser personellen Besetzung die Qualität, mit jedem Team in der Liga mitzuhalten.“