Harald Jakobs sieht die Schuld bei den Schiedsrichtern
Dinslaken Der Regionalligist MTV Rheinwacht Dinslaken fühlt sich bei der 29:33 (14:16)-Niederlage bei TuSEM Essen II von den Unparteiischen benachteiligt. Doch das Team macht auch zu viele Fehler und lässt klarste Chancen liegen.
Von Bernd Vennemann
Der MTV Rheinwacht Dinslaken ist wieder Schlusslicht der Handball-Regionalliga. Denn während die Konkurrenz im Abstiegskampf punktete, musste die Mannschaft von Trainer Harald Jakobs am Sonntagnachmittag bei TuSEM Essen II eine bittere 29:33 (14:16)-Niederlage einstecken. Bitter deshalb, weil gegen den Gastgeber durchaus mehr möglich gewesen wäre.
Der ganze Zorn von Harald Jakobs richtete sich diesmal gegen die beiden Schiedsrichter, von denen er sich massiv benachteiligt fühlte. „Einer der beiden hat schon in Korschenbroich konsequent gegen uns gepfiffen und diese Linie heute genau so konsequent durchgezogen“, sagte Jakobs über die Leistung von Jèrome Breuer und Dennis Schaaf. Tatsächlich gingen besonders in der ersten Halbzeit die wieder vielen Fans des MTV auf die Barrikaden. „Schieber, Schieber-Rufe“ hallten durch die Halle auf der Margarethenhöhe, nachdem den Dinslakenern bei klaren Fouls gegen Dennis Backhaus und Steffen Hahn zwei glasklare Siebenmeter verwehrt worden waren, während auf der Gegenseite die häufigen Schrittfehler der Essener im Spielaufbau beiläufig übersehen wurden.
Doch die beiden Unparteiischen blieben unbeeindruckt und zogen ihre Linie durch. „Die vielen zweifelhaften Entscheidungen haben auch nicht gerade die Konzentration meiner Mannschaft gefördert“, sagte Jakobs. Er erkannte aber auch, dass „wir über 55 Minuten in der Abwehr einschließlich unserer Torhüter nicht gut ausgesehen haben.“
In der ersten Halbzeit war es vor allem die offensive 4:2-Deckung des Gastgebers, die den Dinslakenern überhaupt nicht schmeckte. Viel zu statisch wurden die eigenen Angriffe nach vorne getragen, wobei es eine Reihe technischer Fehler und schlampiger Abspiele gab, die von den Essenern bestraft wurden. Trotzdem hätte der MTV einige Male ausgleichen können. Sekunden vor der Pause geriet die Mannschaft aber doch noch mit zwei Toren in Rückstand.
In Halbzeit zwei stellten die Essener zudem ihr Spielsystem um, griffen konsequent bei leerem Tor mit sieben Spielern an und kamen so über die Außen immer wieder zu leichten Toren. „Aber darauf haben wir uns nach einiger Zeit auch noch ganz gut eingestellt“, sagte Jakobs, der den Knackpunkt vor allem im Auslassen selbst klarster Torchancen.
Nicht ins Spiel fanden am Sonntag auch Mittelmann Fabian Gorris, der zwar seine Siebenmeter konsequent verwandelte, ansonsten aber blass blieb, sowie der später nur in der Abwehr eingesetzte Jonas Höffner. Für Gorris brachte Jakobs schon vor der Pause Nils Kruse, während Höffner durch den aber am Sonntag ebenfalls fast wirkungslosen Marc Tomke ersetzt wurde. So lag die ganze Last auf den Schultern von Maximilian Reede und Dennis Backhaus, die es aber alleine mit ihren Toren auch nicht richten konnten.
Nach dieser erneuten Niederlage rückt der Abstieg für den letztjährigen Meister der Liga nun immer näher. Zwei Punkte Rückstand sind es jetzt wieder auf die beiden direkten Konkurrenten aus Köln und Remscheid. Da ist ein Sieg am 1. März nach der Pause über Karneval fast schon Pflicht. Dann kommt mit der SG Ratingen der große Konkurrent der vergangenen Saison in die Halle an der Douvermannstraße. Die mit großen Hoffnungen in die Meisterschaft gestartete Mannschaft ist inzwischen auch nur noch Durchschnitt und nur Tabellenzehnter.
MTV Rheinwacht Dinslaken: Ahlendorf, Köller – d’Auria, Pagalies (2), Hahn (4), Höffner (1), Kruse (3), Backhaus (6), Enders (1), Krogmann, Reede (7), Gorris (4/4), Tomke (1).