HANDBALL


„Hängen in der Luft“

 Die Zukunftsplanungen beim Handball-Regionalligisten MTV Dinslaken sind ins Stocken geraten

 

 

Kapitän Philipp Tuda kann mit dem sportlichen Auftreten der letzten Monate absolut zufrieden sein. Foto: Markus Joosten / FUNKE Foto Services

Sportlich läuft aktuell alles in geregelten Bahnen. Mehr noch: Nach einem verpatzten Saisonstart mit fünf sieglosen Spielen in Folge, hat sich Handball-Regionalligist MTV Rheinwacht berappelt und ist momentan so erfolgreich unterwegs wie lange nicht mehr. Auch wenn in einer sehr ausgeglichenen Gruppe noch viel passieren kann, deutet kurz vor Weihnachten und nach dem jüngsten Sieg in Langenfeld nur ganz wenig daraufhin, dass die Dinslakener noch einmal in Abstiegsnöte geraten könnten. Die Fragezeichen abseits des Parketts sind im Verein momentan deutlich größer. Nach der Abwahl des langjährigen Abteilungsleiters Heinz Buteweg Anfang Dezember sind die Zukunftsplanungen rund um die erste Mannschaft ins Stocken geraten. Die NRZ hat mit Kapitän Philipp Tuda über die Lage gesprochen.

Philipp Tuda, kommen wir erst einmal zum Erfreulichen. Die Auftritte ihrer Mannschaft konnten sich zuletzt ja wirklich sehen lassen.

Absolut, wir haben seit unserem ersten Sieg über Rheinhausen Anfang Oktober wirklich durchgängig sehr gut performt, abgesehen vielleicht von der ein oder anderen kleineren Schwächephase in den einzelnen Spielen.

Woran liegt es denn aus ihrer Sicht, dass sich die Mannschaft nach dem verpatzten Saisonstart so deutlich steigern konnte?

Eigentlich hatten wir in der Vorbereitung schon gute Fortschritte gemacht, aber zu Saisonbeginn waren dann viele Teams vielleicht doch schon etwas weiter als wir. Wir waren auf jeden Gegner gut eingestellt, doch mit der Umsetzung hat es noch gehapert. Mittlerweile ist es aber wirklich so, dass alle ihre Leistung zeigen und auch wirklich jeder die Tore werfen kann. Dazu stellen wir im Verbund mit den Torhütern eine gute Abwehr. Wenn du immer weniger als 30 Treffer kassierst, ist es natürlich auch leichter, die Spiele zu gewinnen.

Die Stimmung im Team scheint auch weiterhin sehr gut zu sein.

Ja, das ist ohne Zweifel so. Wir haben auf und neben dem Platz Spaß zusammen, unternehmen auch häufiger gemeinsam etwas. Alle genießen es, dass so etwas nach der Corona-Pandemie auch wieder möglich ist. Die gute Stimmung bei uns wird sicherlich auch dadurch begünstigt, dass das Grundgerüst der Mannschaft bestehen geblieben ist und die Neuen alle charakterlich wirklich super ins Team passen.

Da spricht dann doch eigentlich nur wenig gegen eine Weiterentwicklung der Mannschaft über die Saison hinaus. Können Sie mit Blick auf die nächste Spielzeit schon etwas verraten?

Es ist leider so, dass wir aktuell noch keine geklärte Situation haben. Mit uns haben noch keine Gespräche stattgefunden. Wir hängen wirklich ein bisschen in der Luft. Keiner weiß so genau, wie es über die Saison hinaus weitergehen soll, aber wir hoffen einfach, dass wir bald Klarheit haben. Der Wechsel an der Abteilungsspitze kam sicherlich zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Im Normalfall sollte die Kaderplanung jetzt schon weit fortgeschritten oder sogar schon abgeschlossen sein.

Gibt es denn in der Mannschaft schon eine Tendenz?

Klar ist auf jeden Fall, dass wir fast alle sehr gerne in dieser Konstellation, also auch mit Marius Timofte als unserem Trainer, weitermachen würden. Aber die Zeit drängt natürlich ein wenig. Die Situation bei uns bleibt ja auch anderen Vereinen nicht verborgen, da gibt es dann natürlich das ein oder andere Angebot. Ewig hinhalten lassen sich diese Clubs sicher nicht. Wir haben intern schon besprochen, dass wir noch zwei, drei Wochen warten können. Aber spätestens im Januar müssen dann alle wirklich wissen, woran sie sind.

Noch einmal kurz zurück zum Sportlichen. Was hat sich die Mannschaft denn für die Restrunde im neuen Jahr vorgenommen?

Unser oberstes Ziel war es natürlich, möglichst schnell nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Da sehe ich uns auch auf einem guten Weg. Einen gesicherten Mittelfeldplatz im einstelligen Bereich traue ich uns auf jeden Fall zu. Ein positives Punkteverhältnis am Ende wäre schön. Dazu wollen wir unsere Heimspiele gewinnen und auch auswärts immer mal wieder punkten.

Timo Kiwitz