HANDBALL

Getrübte Vorfreude auf das Derby

Krankheitswelle erfasst Handball-Regionalligist MTV Dinslaken vor der Partie gegen den OSC

 


Kapitän Philipp Tuda, zuletzt auch in Ratingen ein sicherer Siebenmeterschütze, leitete unter der Woche das Training. Arnulf Stoffel FUNKE Foto Services

Die Vorfreude auf das erste Heimspiel der Saison am Sonntag um 11.15 Uhr, noch dazu gegen den Nachbarn OSC Rheinhausen, ist bei den Regionalliga-Handballern des MTV Rheinwacht seit Beginn der Woche massiv getrübt. Zwei Tage nach dem unglücklich verlorenen Auftakt bei Drittliga-Absteiger Interaktiv Ratingen vermeldete das Dinslakener Lager die ersten Krankheitsfälle. Im Laufe der Woche kamen weitere hinzu. Welche Akteure aus dem gerade einmal elfköpfigen Kader nun überhaupt gegen den Kontrahenten aus dem Duisburger Westen auflaufen können, wird sich erst kurzfristig zeigen. Auch die Anwesenheit von Trainer Marius Timofte, der die ganze Woche flach lag, ist mehr als fraglich.

Beeindruckt von Rheinhausen

Überhaupt keine guten Voraussetzungen, um die ersten Zähler der Spielzeit einzufahren, zumal die Trainingswoche so natürlich auch nicht optimal lief. Kapitän Philipp Tuda leitete die Einheiten der verbliebenen Akteure, vom Telefon aus hatte Timofte ein paar Vorgaben übermittelt. „Ich hoffe einfach, dass die erkrankten Spieler am Sonntag wieder auflaufen können und vor allem auch, dass es in der Zwischenzeit nicht noch jemanden erwischt“, sagt der Übungsleiter, dessen eigene Genesung eher schleppend verläuft.

Vom Krankenbett aus hat sich Timofte noch einmal den 27:20-Auftakterfolg der Rheinhauser über den Bergischen HC II angesehen. Der 57-Jährige zeigt sich beeindruckt: „Das war schon überzeugend, was der OSC da gezeigt hat. Rheinhausen hat wirklich mit sehr viel Power agiert.“ Bei seinem gesundheitlich angeschlagenen Kader setzt Timofte nun vor allem auch auf die Derby-Komponente: „In so einem Spiel kann alles passieren. Am Ende gewinnt meistens der, der die größere Motivation zeigt.“

Ganz abgesehen davon werden die Dinslakener auch noch ein wenig an der Fehlerquote schrauben müssen, denn unter dem Strich unterliefen dem MTV trotz insgesamt sehr ordentlicher Leistung in Ratingen noch zu viele leichte Ballverluste, und auch die Trefferquote bei ganz freien Würfen bleibt weiterhin ausbaufähig.

Genauso wie die Torhüterleistungen, denn Dean Christmann und Jan Bystron erwischten zum Saisonstart noch keinen Sahnetag. Vielleicht hilft da ja auch die Erinnerung an das letzte Heimspiel gegen den OSC. Anfang Oktober 2023 zählte Keeper Christmann beim klaren 30:21-Erfolg über Rheinhausen zu den absoluten Matchwinnern.

Es war der erste Sieg der vergangenen Saison. In Dinslaken hätte niemand etwas dagegen, wenn sich die Geschichte, trotz ganz schwieriger Voraussetzungen, wiederholen würde.

Timo Kiwitz