Der Vorsitzende des MTV Rheinwacht Dinslaken Gerd Joschko spricht über die Herausforderungen in 2024 und die Pläne für das nächste Jahr. Gerd Hermann FUNKE Foto Services
Mit etwas Abstand kann sich Gerd Joschko nur wundern, dass er nicht selbst gleich darauf gekommen ist. „Die Symptome kannst du genauso alle bei Wikipedia nachlesen, aber ich habe die ganze Zeit vermutet, dass es eher etwas mit den Bronchien zu tun hat“, sagt der Vorsitzende des MTV Rheinwacht.
Der 46-Jährige führt nicht nur seit 2021 den großen Dinslakener Mehrspartenverein, sondern ist auch selbst seit vielen Jahren in der Tischtennis-Abteilung aktiv. Bei einem Match der dritten Mannschaft gegen den TTV Hamborn am 4. Dezember gewinnt der Familienvater seine erste, sehr umkämpfte Partie noch mit 16:14 im fünften Satz, ehe plötzlich nichts mehr geht.
Joschko fährt noch selbst nach Hause, „da hat sich meine Frau das Schauspiel dann aber keine zehn Minuten angeguckt und mich ins Krankenhaus gefahren.“ Die Diagnose ist unzweifelhaft: Herzinfarkt! Noch in der Nacht wird Joschko nach Fahrn verlegt, wo ihm zwei Stents gesetzt werden. Es folgen ein paar Tage im Krankenhaus, doch am Sonntag ist der MTV-Chef schon wieder bei der Jugend-Weihnachtsfeier seines Vereins in der Douvermannhalle anzutreffen.
Gerd Joschko, wie geht es Ihnen mittlerweile?
Danke, mir geht es jetzt wirklich wieder gut. Ich habe keinerlei Beschwerden mehr, muss aber natürlich noch ein bisschen aufpassen. Und durch die Betablocker, die ich jetzt nehmen muss, werde ich nach einiger Zeit auch noch immer ziemlich müde.
Sie sind ja auch schon wieder für den MTV unterwegs. Wenn wir noch einmal auf das Jahr zurückblicken, was waren denn die größten Herausforderungen in 2024?
Da gab es tatsächlich einiges. Wir haben zum Beispiel die Umbauarbeiten an unserer Platzanlage abgeschlossen und sind mit der Turn-, der Tischtennis- und der Volleyballabteilung in die neue Halle an der Hagenschule umgezogen. Gerade beim Turnen und Tischtennis machst du das natürlich nicht mal eben so mit dem Auto. Auf der Tennisanlage hat uns eine defekte Bewässerungsanlage beschäftigt, und bei den Handballern ging es nach den Neuwahlen darum, dass sich die neue Abteilungsleitung einarbeitet. Der neue Obmann Andreas Klink hat da aus meiner Sicht schon einige Dinge vorangetrieben. Es entsteht gerade ein neues Gemeinschaftsgefühl. Dazu kristallisiert sich immer mehr heraus, wer in welchem Aufgabenfeld seine Stärken einbringen kann.
Bei der Regionalliga-Mannschaft hört Heinz Buteweg nach dieser Saison als Teammanager auf. Mit Trainer Marius Timofte wird nicht verlängert. Nachfolger gibt es offenbar noch nicht. Wie sieht es denn da mit den Planungen aus?
Aus meiner Sicht sehr gut. Es hat sich da mittlerweile ein fleißiges Planungsteam gebildet, und es werden viele Gespräche geführt. Was die Trainernachfolge angeht, sind auch schon einige Gespräche, sowohl mit internen Lösungen, als auch mit externen Kandidaten geführt worden. Im Januar werden wir da auch schon deutlich mehr sagen können.
Der Handball-Abteilung steht ja auch immer noch der Abriss der Douvermannhalle und der geplante Umzug in die Hans-Efing-Halle bevor. Gibt es in dieser Hinsicht Neuigkeiten?
Die Douvermannhalle soll ja erst abgerissen werden, wenn die neue Hamco-Halle fertiggestellt ist. Aktuell gehe ich deshalb davon aus, dass wir die komplette nächste Handball-Saison 2025/26 noch in der Douvermannhalle spielen werden. Hinsichtlich des Umzugs in die Efing-Halle hatten wir zuletzt ein sehr konstruktives Gespräch mit den Verantwortlichen bei der Stadt, was unter anderem mögliche Umbauarbeiten im Foyer und weiteres angeht. Die neue Anzeigetafel, die wir vor kurzem bekommen haben, werden wir übrigens auch mitnehmen.
Wir haben gerade schon über 2024 gesprochen. Welche sind denn die größten Aufgaben für den MTV Dinslaken im kommenden Jahr?
Neben dem Umbruch bei den Handballern, der uns natürlich noch weiter beschäftigen wird, wollen wir uns im neuen Jahr nach den fertiggestellten Maßnahmen an der Platzanlage dem dortigen Vereinsheim widmen. Hier soll ein Multifunktionsraum entstehen, in dem zum Beispiel die Breitensportler bei schlechtem Wetter Übungen machen können, aber auch Sitzungen und Tagungen abgehalten werden können. Wie schnell das Projekt beendet ist, hängt letztlich vom Portemonnaie ab. Wir wollen dafür auf jeden Fall nicht ans Tafelsilber gehen. Am 5. Juli wollen wir erstmals unter meiner Präsidentschaft auch wieder ein großes Sommerfest auf unserer Platzanlage veranstalten. Dazu wird im Vorfeld ganz sicher auch einiges an Organisation nötig sein, doch auch da bin ich sehr optimistisch, dass wir das gut hinkriegen werden.
Timo Kiwitz