HANDBALL

Gemischte Gefühle beim MTV Rheinwacht Dinslaken

Gemischte Gefühle beim MTV Rheinwacht Dinslaken

Zum ganz großen Wurf reichte es für den MTV Rheinwacht Dinslaken im Pokalspiel gegen „interaktiv.Handball“ aus Ratingen noch nicht. Foto: Markus Joosten / FUNKE Foto Services
Dinslaken. Die durchaus gute Leistung des MTV Rheinwacht Dinslaken im Pokalspiel gegen Ratingen wirft auf der Torhüter-Position neue Fragen auf.
Es war ein Handball-Abend der gemischten Gefühle. Da war auf der einen Seite eine spielerische Leistung des MTV Rheinwacht Dinslaken gegen „interaktiv.Handball“ aus Ratingen, die für die kommenden Wochen Hoffnung auf eine möglichst üppige Punktausbeute in der Regionalliga Nordrhein macht. Da war auf der anderen Seite aber auch die schwere Verletzung von Sören Hillig, welche die 31:33 (14:20)-Niederlage im Niederrheinpokal überschattete.
Der junge Schlussmann der Dinslakener knickte bei einem Gegenstoß der Ratinger beim Abwehrversuch übel um (41. Minute), wurde an Ort und Stelle sowohl von Dinslakener als auch von Ratinger Betreuern behandelt und letztlich mit dick bandagiertem Knie im Krankenwagen abtransportiert. Am Mittwochnachmittag lag noch keine endgültige Diagnose vor. Aufschluss wird erst eine MRT-Untersuchung bringen können. Vieles deutet aber schon jetzt auf eine schwere Verletzung hin. „So wie es aussah, muss man leider vom schlimmsten Fall ausgehen. Die erste Diagnose im Krankenhaus geht auch von einer Verletzung am Kreuzband oder am Meniskus aus“, sagt Trainer Boris Lietz, für den sich damit auf der Torhüterposition ein Problem ergibt.

MTV sucht eine Lösung für die Torhüter-Position
Neben Hillig, der im schlimmsten Fall für den Rest der Saison ausfallen könnte, steht auch Dean Christmann für mindestens zwölf Wochen nicht zur Verfügung. Damit bleibt nur noch Jan Bystron. „Marco Banning, Heinz Buteweg und ich werden uns da jetzt erst einmal austauschen und uns Gedanken machen müssen“, sagt Lietz. Eine Nachverpflichtung eines Torhüters steht ebenfalls im Raum, dürfte aber mitten in der Saison nur schwer umsetzbar sein. Stattdessen wird es wohl auf eine interne Lösung hinauslaufen. Lietz: „Wir schauen mal, wer aus der zweiten Mannschaft aushelfen kann und was für uns und den gesamten Verein Sinn macht.“
Rein sportlich ließen die Dinslakener mit dem durchaus guten Auftritt gegen Ratingen aufhorchen. „Uns wurde wieder einmal vor Augen geführt, was machbar ist, wenn wir unsere Chancen konsequenter nutzen“, so Lietz, der auch am Dienstagabend einmal mehr eine Berg- und Talfahrt erlebte. Nach gutem Start, ließ der MTV kurzzeitig abreißen, nur um wenig später wieder zur Aufholjagd zu blasen. So ging es mehrfach. „Es war ein schöner Spielverlauf mit Spannung drin. Wenn wir am Ende noch das ein oder andere Tor mehr machen, wird es noch spannender“, so Lietz. Letztendlich sei der ausschlaggebende Faktor für die Niederlage die fehlende Konstanz gewesen, man habe zu oft zu weit hinten gelegen „und irgendwann ist dann auch der Akku leer, wobei man sagen muss, dass wir am Ende noch einmal fighten wie die Wahnsinnigen. Das macht Mut für Sonntag.“ Dann geht es in der heimischen Douvermannhalle gegen den TSV Bonn rrh. Anwurf ist wie immer um 11.15 Uhr.

MTV spielt stärker in der Douvermannhalle
Dass der MTV vor heimischem Publikum bisher deutlich bessere Leistungen und auch deutlich bessere Ergebnisse erzielt hat, macht zusätzlich Mut. Das Pokalspiel gegen Ratingen war jedenfalls eine klare Steigerung zum Ligaspiel in Ratingen, dass die Dinslakener vor knapp zwei Wochen noch mit 22:36 verloren hatten.
„Es war eine Riesenreaktion zu dem, was wir vor zwei Wochen hatten und mit Sicherheit ist Ratingen diesmal auch nicht anders aufgetreten, dafür aber wir, und das haben wir deutlich gesehen. Es hat großen Spaß gemacht, abgesehen von dem Zwischenfall mit Sören. Wir waren bis zum Schlusspfiff im Spiel“, lobte Lietz. „In der ersten Halbzeit kassieren wir eine Fülle an Gegentoren, weil wir vorne so viele Bälle weggeworfen haben“, bemängelte der Coach, merkte aber auch an, dass sein Team bei besserer Chancenauswertung das Spiel hätte ausgeglichener gestalten können.
MTV: Bystron, Hillig; Tomke, Hombrink (5), Hoffmann (2), de Lede, Ben Youssef (6), Kruse (8), Tuda (6/3) Dreier (2), Reede (1), Feld (1).

 

Philipp Stroetmannund Sandra Goldmann