Nik Dreier erzielte vom Kreis fünf Treffer für den MTV und lieferte auch in der Deckung ein sehr ordentliches Spiel ab. Rainer Hoheisel FUNKE Foto Services
Die Enttäuschung stand den Handballern des MTV Rheinwacht ins Gesicht geschrieben. Der Dinslakener Handball-Regionalligist hatte mit seinem Mini-Kader über 60 Minuten alles reingeworfen, um gegen den HC Weiden den zweiten Saisonsieg einzufahren. Am Ende reichte es nicht ganz. Nur Kleinigkeiten ließen in den letzten Momenten der Partie das Pendel in Richtung des Gastes aus Würselen ausschlagen. Beim 20:22 (8:10) war den Hausherren, die mit dem beruflich verhinderten Fabian Hoffmann auch noch auf eine wichtige Alternative im Rückraum verzichten mussten, in kämpferischer Hinsicht überhaupt kein Vorwurf zu machen. Die Chance auf Zählbares war bis in die Schlussphase da, doch letztlich leistete sich die Mannschaft von Marius Timofte ein paar Fehlwürfe und leichte Ballverluste zu viel. In manchen Situationen fehlte auch einfach das nötige Quäntchen Glück.
Damit bleibt die Situation im Keller weiter sehr ernst für den MTV. Mit bislang nur zwei Punkten auf der Habenseite droht Rheinwacht das gesicherte Mittelfeld aus den Augen zu verlieren. Wobei momentan auf Grund der Lage in Liga drei sehr viel auf einen vermehrten Abstieg hindeutet und aktuell überhaupt nicht klar ist, wie viele Teams sich überhaupt sicher fühlen können. „Man hat aber auch heute wieder gesehen, dass die Mannschaft völlig intakt ist. Wir werden weiter an jedem Wochenende alles geben“, gab sich Übungsleiter Timofte gleich nach der Schlusssirene gleich wieder kämpferisch.
Seine Schützlinge, die am Freitagabend noch gemeinsam auf der Martini-Kirmes unterwegs waren, hatten diese Aussage im Spiel zuvor schon unterstrichen. Von Beginn an lieferten die Dinslakener einem hinten robust und im Angriff druckvoll agierenden Kontrahenten ein Duell auf Augenhöhe. Die 6:0-Deckung rackerte und warf sich in jeden Zweikampf, dahinter lief Dean Christmann zu großer Form auf. Der Rheinwacht-Keeper lag bis weit in die zweite Hälfte bei einer Quote von 50 Prozent gehaltener Bälle. Im Angriff lief es bei den Gastgebern auch spielerisch durchaus ordentlich. Nur weil es zwischenzeitlich am Abschluss haperte, geriet der MTV nach früher 3:0-Führung (7.) mit 5:7 ins Hintertreffen (16.).
MTV kämpft sich zügig zurück
Weiden verteidigte den kleinen Vorsprung bis zur Pause, doch nach Wiederanpfiff stellte Dinslaken erneut eine ganz stabile Abwehr und kämpfte sich zügig zurück. Torsten Sanders glich erstmals wieder zum 10:10 (36.) aus, und weil nun auch Maximilian Reede, der vor dem Wechsel noch sehr zurückhaltend agiert hatte, traf, konnte sich Rheinwacht sogar wieder eine 15:13-Führung (43.) erkämpfen.
Es blieb aber unglaublich eng. Weiden ließ sich nicht abschütteln, auch wenn den Gästen gegen das Dinslakener Bollwerk immer wieder Zeitspiel drohte. Bis zum 19:18 (53.) von Rechtsaußen John Krölls, der in Hälfte zwei dreimal nervenstark abschloss, legte der MTV vor, doch danach gelang den Gastgebern im Angriff nicht mehr viel, bei Weiden machte sich nun auch ein später Torwartwechsel bezahlt. Erst mit der Schlusssirene gelang dem MTV durch Sanders wieder ein Treffer. Am kommenden Wochenende hat Dinslaken nun bereits wieder spielfrei, bevor eine Woche später beim noch punktlosen Bergischen HC II ein ganz wichtiges Kellerduell ansteht.
MTV Rheinwacht: Christmann, Bystron; Kölsch, Klett, Reede (4), Tuda (2), Höffner, Sanders (6), Krölls (3), Dreier (5).
Timo Kiwitz