HANDBALL
Emotionale Achterbahnfahrt mit bitterem Ende
Beim Tabellenführer lag der MTV hoch zurück und startete eine starke Aufholjagd. Die Entscheidung fiel zwei Sekunden vor Schluss
Die starke Aufholjagd blieb für Nils Kruse (r.). und Co. erfolglos Rainer Hoheisel FUNKE Foto Services
Die erste echte Bewährungsprobe, die Trainer Robert Jakobs vor der Partie gegen den bis dato noch ungeschlagenen Tabellenführer Turnerschaft St. Tönis angekündigt hatte, lieferte der MTV Rheinwacht Dinslaken am Sonntagabend in einer emotionalen Achterbahnfahrt eindrucksvoll ab – wenn auch mit einem denkbar bitteren Ende. Trotz einer sensationellen Aufholjagd in der Schlussphase, mussten sich die Dinslakener in der Ferne letztlich mit 28:29 (8:17) geschlagen geben, nachdem ein Siebenmeter der Gastgeber die Niederlage zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff schließlich besiegelte.
Die Marschroute, die MTV-Coach Jakobs im Vorfeld vorgegeben hatte – „in der Abwehr über sechzig Minuten noch mal besser zu stehen“ – konnte seine Mannschaft in der ersten Halbzeit nicht ansatzweise umsetzen. Die erfahrenen Gastgeber aus St. Tönis, die laut Jakobs nicht umsonst mit einer makellosen Bilanz die Oberliga-Tabelle anführen, nutzten die Lücken in der Dinslakener Defensive konsequent aus, um sich bereits nach einer guten Viertelstunde mit sechs Toren abzusetzen und ihre Führung im weiteren Verlauf der ersten Hälfte weiter auszubauen, was in einem deprimierenden Halbzeitstand von 8:17 aus Dinslakener Sicht gipfelte. „Wir haben in der ersten Halbzeit defensiv überhaupt keinen Zugriff bekommen und auch vorne viel zu viele Chancen leichtfertig liegen lassen, insbesondere über Außen“, befand Robert Jakobs nach der Partie.
Die anvisierten zwei Punkte schienen nach dreißig Minuten bereits in unerreichbare Ferne gerückt zu sein, und auch nach dem Seitenwechsel schafften es die Dinslakener zunächst nicht, das Ruder herumzureißen. Erst eine Viertelstunde vor Schluss beim Stand von 14:25 wurde der MTV dann plötzlich wach, legte eine furiose Aufholjagd hin und glich kurz vor dem Abpfiff erstmals zum 27:27 aus. Zwei Sekunden vor dem Ende entschied das Schiedsrichtergespann dann jedoch auf Siebenmeter für die Hausherren, was der Tabellenführer nutzte und zum 29:28-Endstand einnetzte. „Der Siebenmeter war am Ende sehr bitter, die Schiedsrichter haben zu mir gesagt, es war eine 50/50-Entscheidung. In meinen Augen war es kein Siebenmeter“, so Jakobs.
Trotz der bitteren Niederlage konnte der MTV-Coach aber auch positive Schlüsse aus der Partie ziehen: „Auch wenn wir uns am Ende nicht belohnen konnten, hat das Spiel gezeigt, dass wir mit den oberen Mannschaften mithalten können, wenn die Einstellung stimmt. Darauf können wir in den nächsten Wochen definitiv aufbauen.“
MTV Rheinwacht: Bystron, Tomke (8), Hetzel (1), Frank, L. Terwiel, Ahls (1), Kruse (3), Nasufi (1), J. Terwiel, Jakobs, Reede (8), Rösgen, Schmidt (5).
Dennis Lindau