HANDBALL


14:2-Lauf sichert den vierten Sieg in Serie

 

Handball-Regionalligist MTV Dinslaken verlässt nach 35:28-Erfolg über Tusem Essen II den vorletzten Rang

 

Der MTV Dinslaken lässt sich gegen Gladbeck nicht hängen

Max Reede hatte nach seinem ersten Tor eine schwächere Phase in der Offensive, steigerte sich aber wieder enorm. Markus Joosten

Jonas Höffner hatte schon darauf spekuliert, sich in der Nacht auch mal ein Stündchen aufs Ohr legen zu können. Das klappte allerdings nicht, weil ein Einsatz den nächsten jagte. Ganz ohne Schlaf traf der Feuerwehrmann schließlich zum Treffpunkt seines MTV Rheinwacht an der Douvermannhalle ein – und durfte sich zumindest in der Anfangsphase der Regionalliga-Begegnung gegen Tusem Essen II ein wenig auf der Bank ausruhen. Doch auch die Dinslakener Handballer kamen nicht ohne den Einsatz ihres Eigengewächses aus. Höffner kam nach 20 Minuten in die Partie und half mit einer starken Leistung auf Halbrechts, den vierten Sieg im vierten Spiel des Jahres unter Dach und Fach zu bringen. Durch den letztlich souveränen 35:28 (16:14)-Erfolg über die Reserve des Zweitligisten hat die Mannschaft von Marius Timofte den vorletzten Tabellenplatz an den Bergischen HC II weitergegeben und nach Punkten zum Elften aus Weiden aufgeschlossen. Eine Entwicklung, die kurz vor Weihnachten kaum jemand für möglich gehalten hätte.

Das Match gegen das junge Essener Team zeigte beides: nicht nur, warum die Dinslakener es in diesem Jahr schaffen, erfolgreich Handball zu spielen, sondern auch, wie die miserable Hinrunde zustande kommen konnte. In den ersten 25 Minuten leisteten sich die Hausherren einmal mehr zu viele überhastete und unvorbereitete Abschlüsse, warfen Bälle bei dem Versuch, den eigenen Kreisläufer einzusetzen, leichtfertig weg und ließen zudem einige richtig gute Wurfchancen aus. Die schnellen Gäste bedankten sich, schlossen insbesondere von den Außenpositionen sicher ab und lagen schon mit 14:10 (24.) vorne, ehe das Spiel komplett kippte. Mit sechs Treffern in Folge holte sich der MTV die Pausenführung und machte nach dem Seitenwechsel genau da weiter, wo er zur Halbzeitsirene aufgehört hatte: mit einer stabilen Abwehr, der Torhüter Jan Bystron mit einem gelungenen Auftritt zusätzlichen Halt verlieh und einer klaren Struktur im Angriff. Bis zum 24:16 von Max Reede (39.) legte Rheinwacht einen vorentscheidenden 14:2-Lauf hin und baute den Vorsprung bis zum 28:18 (43.) von Höffner sogar noch aus.

Gegen eine nun offensiver ausgerichtete Tusem-Abwehr tat sich der Gastgeber danach wieder etwas schwerer mit dem Torewerfen, wirklich brenzlig wurde es aber nicht mehr, zumal sich Dinslaken in den Schlussminuten wieder stabilisierte.

„Ich freue mich sehr, dass die Mannschaft dem Druck, den sie sich durch die letzten Siege ja selbst gemacht hat, standgehalten hat“, sagte Timofte. Für den MTV-Übungsleiter war der vierte Erfolg in Serie ein Paradebeispiel für den Weg, der am Ende zum souveränen Klassenerhalt führen soll: „Wir sind noch nicht so weit, dass wir mit Einzelaktionen erfolgreich sein können. Wir brauchen im Angriff immer wieder unsere klare Linie. Wir haben eine Stärke, und das ist das Zusammenspiel. Anders kann es nicht funktionieren.“

Für den 55-Jährigen ist der Ligaverbleib trotz des Überraschungslaufes mit acht Punkten aus den letzten vier Partien noch längst nicht in trockenen Tüchern. „Wir haben dadurch den Druck in die Tabelle gebracht. Man sieht ja auch, dass die anderen Teams unten jetzt auch überraschend punkten.“

Beim BHC II (25. Februar) und zu Hause gegen Schlusslicht Neuss (5. März) kann der MTV in zwei Kellerduellen weitere wichtige Schritte machen. Jonas Höffner dachte am Sonntagmittag noch nicht so weit: „Ich leg’ mich jetzt erstmal hin.“

MTV Rheinwacht: Bystron, Köß; Feld (9/3), Pagalies, Lelgemann, Reede (6), Hoffmann, Asci (2), Tuda (6), Höffner (4), Adam (2), Schriddels (1), Dreier (4), Kryzun (1).

 

Timo Kiwitz