HANDBALL

„Eine Rolle, die mir Spaß macht“

Handball Hannes Hombrink will beim MTV Dinslaken jungen Spielern helfen und die nötige Emotionalität beisteuern. Der Rechtsaußen ist nach Verletzungspech auf einem guten Weg

Luca Schulz führte den MTV Rheinwacht Dinslaken zum Erfolg

Hannes Hombrink musste beim MTV zuletzt meist auf der für ihn ungewohnten halbrechten Abwehrposition schuften. „Ich spiele da, wo ich der Mannschaft helfen kann“, sagt der Linkshänder. Lars Fröhlich
Timo Kiwitz
Dinslaken Dass die Begegnung des MTV Rheinwacht beim HC Gelpe/Strombach wegen eines Corona-Falls bei den Gummersbacher Gastgebern am Samstag nicht stattfinden kann, kommt den Dinslakener Regionalliga-Handballern nach der Entlassung von Trainer Boris Lietz ganz gelegen. Auch Rechtsaußen Hannes Hombrink kann die hinzugewonnene Zeit gut nutzen. Der 30-jährige Linkshänder befindet sich auf der Zielgeraden seines Referendariats an einem Neusser Berufskolleg, wird die Nase deshalb am Wochenende vermehrt in die Bücher stecken. Vorher hat sich der gebürtige Nordhorner aber noch die Zeit genommen, um mit der NRZ über die aktuelle Situation beim MTV zu sprechen.
Hannes Hombrink, am vergangenen Sonntag musste Trainer Boris Lietz nach der Niederlage gegen Bonn gehen. Wie überraschend kam die Trennung für Sie?
Zu diesem Zeitpunkt hätte ich da ehrlich gesagt nicht mit gerechnet, aber man muss natürlich auch sagen, dass wir uns momentan, auch wegen der Ausfälle, in einer sehr schwierigen Situation befinden. Man gerät da schnell in eine Abwärtsspirale. Deshalb kann ich auch verstehen, dass die Verantwortlichen jetzt unbedingt an irgendwelchen Stellschrauben drehen wollten.
Warum lief es denn bisher nicht so wie erwartet?
Wir haben aus meiner Sicht durchaus das Potenzial, sind aber einfach nicht konstant genug. Die Partie gegen Bonn war da symbolisch. Wir liegen 45 Minuten vorne, haben den Gegner eigentlich im Griff und geben das Spiel dann noch ab. Natürlich muss man auch sagen, dass wir durch die vielen Verletzten auch immer nur wenige Leute bei den Übungseinheiten hatten und es dann richtig schwierig wird bei gewissen Trainingsinhalten. Diese Woche war allerdings richtig Zug drin. Wir haben unter Marco Banning und Dennis Backhaus super trainiert.
Sie waren selbst lange verletzt, kommen aber immer besser rein. Auch gegen Bonn haben Sie ein gutes Spiel gemacht…
Ja, ich hatte schon ziemlich viel Pech. In der Vorbereitung habe ich mich erst am Auge verletzt, und dann kam die Sache mit der Achillessehne dazu. Die spüre ich zwar noch, habe das aber mit einem speziellen Training, das ich dafür absolviere, ganz gut in den Griff bekommen. Dass man nach so einer langen Pause auch etwas Zeit braucht, ist normal. Ich bin da aber, glaube ich, auf einem ganz guten Weg, habe auch wieder mehr Vertrauen in meinen Wurf bekommen. Ich möchte aber betonen, dass Jannick Adam das, während ich raus war, richtig gut gemacht hat. Das ist ja auch nicht leicht für einen jungen Spieler, der aus einer unteren Liga kommt.
Gegen Bonn haben Sie nicht nur durch ihre Tore überzeugt, sondern auch als Führungsfigur sichtlich Emotionen beigesteuert. Ist das eine Rolle, die Ihnen liegt?
Ich mag es schon, als erfahrenerer Spieler Verantwortung zu übernehmen und den vielen jungen Spielern, die wir haben, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. In Rheinhausen war ich ja auch vorher Kapitän. Das ist schon eine Rolle, die mir Spaß macht. Außerdem bin ich überzeugt davon, dass die emotionale Ebene wichtig ist, um die nötige Aggressivität, vorne wie hinten, zu haben. Deshalb versuche ich auch in dieser Hinsicht voranzugehen.
Heinz Buteweg ist aktuell noch auf der Suche nach einem Nachfolger für den entlassenen Boris Lietz. Was muss der neue Trainer denn mitbringen oder vielleicht sogar anders machen?
Das ist natürlich schwierig zu sagen. Oft sind es nur kleine Dinge, die man ändern muss. Aber natürlich müssen wir uns in der Abwehr steigern. Und im Angriff brauchen wir meiner Meinung nach noch mehr Variabilität. Wenn da ein paar neue Inhalte dazukämen, wäre das sicher gut.
Sie sind im Herbst 2020 mitten in der Pandemie zum MTV gekommen. Nach einem Spiel in Aldekerk war dann wegen des Lockdowns schon wieder Schluss. War es deshalb ein schwieriger Start?
Natürlich war das nicht optimal, aber ich habe mich beim MTV von Anfang an wohlgefühlt, gehe mit Spaß zum Training. Wir haben grundsätzlich eine super Stimmung in der Truppe, auch jetzt, wo es nicht so gut läuft. Das ist sehr wichtig.