Handball

Dinslakener schöpfen nach Sieg in Remscheid neue Hoffnung

MTV-Keeper Nils Ahlendorf war ein starker Rückhalt. Auch das Comeback von Dennis Backhaus stärkte die Defensive merklich. Foto: Jochen Emde/Funke Foto Services

Philipp Stroetmann

Handball-Regionalligist MTV Rheinwacht zeigt beim 32:26-Erfolg eine richtig starke Teamleistung. Der Trainer erhofft sich nun einen Schub.

Der Jubel geriet ausgelassen. Mit etwa 30 mitgereisten Fans feierten die Spieler des MTV Rheinwacht Dinslaken ihren verdienten 32:26 (15:13)-Erfolg im Kellerduell der Handball-Regionalliga bei der HG LTG/HTV Remscheid. Mit dem Sieg zogen die Dinslakener den Konkurrenten auf den vorletzten Rang und verkürzten ihren Rückstand auf nur noch zwei Punkte. Es war erst der zweite Saisonsieg des Meisters der Vorsaison. Beide Erfolge gelangen auswärts.

Die Gäste kamen sehr gut ins Spiel und führten nach noch nicht einmal fünf Minuten bereits mit 4:0, ehe der Remscheider Trainer Frank Berblinger die erste Auszeit nahm, um seine Mannschaft wachzurütteln. Der Coach schien die richtigen Worte gefunden zu haben, denn nach und nach kämpften sich die Hausherren heran.

Das lag allerdings auch daran, dass sich beim MTV Mitte der ersten Hälfte der Schlendrian einschlich. Die anfangs nahezu perfekte Chancenverwertung ließ nach, in einigen Situationen wurde zu schnell eine Wurfentscheidung getroffen und auch die Abwehr offenbarte Lücken. So ging Remscheid in der 19. Minute mit 10:9 in Führung. Doch die Dinslakener berappelten sich rechtzeitig und drehten das Spiel schnell wieder zu ihren Gunsten.

Starke Paraden von Ahlendorf
Nach der Pause starteten die Gäste wieder mit Vollgas und bauten ihre Führung mit einem 3:0-Lauf aus. Torhüter Nils Ahlendorf half seinem Team mit starken Paraden, auf die Siegerstraße einzubiegen. Nach dem 20:15 durch Christoph Enders nahm der völlig entnervte Remscheider Trainer wieder eine frühe Auszeit (37.) und mahnte sein Team zur Konzentration.

Diese ging den Gastgebern aber wenig später erneut ab, als Mirko Krogmann den Ball fallen ließ und kein Remscheider Spieler schnell genug reagierte, das Spielgerät aufzunehmen. Stattdessen schnappte sich Marc Tomke die Kugel und bediente Steffen Hahn, der per Heber das nächste Dinslakener Tor besorgte. „Wir sind mit dem Kopf nicht da!“, brüllte Berblinger.

 

MTV-Trainer Harald Jakobs fand in seinen Auszeiten die richtigen Worte. Foto: Jochen Emde/Funke Foto Services

Rheinwacht behielt in der Folge kühlen Kopf und verwertete einige weitere Geschenke der Gastgeber, zeigte aber mitunter auch starke Spielzüge, bei denen sich Mirko Krogmann aus dem Rückraum besonders treffsicher zeigte. Auch Ahlendorf war ein Treffer vergönnt, als die Dinslakener Abwehr einen Angriff der Gastgeber abfing und der Keeper auf das verwaiste Tor werfen konnte.

Jakobs will den Sieg nicht überbewerten

„Wir sind gut aus den Startlöchern gekommen, waren dann aber nicht mehr so konzentriert. Mitte der ersten Halbzeit haben wir teilweise aus dem Stand Würfe genommen. In der zweiten Halbzeit sind wir wieder gut herausgekommen und haben die Führung kontinuierlich ausgebaut. Den Sieg dürfen wir aber nicht überbewerten. Remscheid war nicht ganz so stark wie manch anderer Gegner“, resümierte MTV-Trainer Harald Jakobs und fasste die schwache Leistung des Kontrahenten noch in schmeichelhafte Worte. „Das gibt jetzt hoffentlich einen Schub für die nächsten Spiele. Die ganze Mannschaft hat mitgezogen. Anders funktioniert es auch nicht“, lobte Jakobs sein Team.
Am Sonntag empfängt der MTV mit der HSG Siebengebirge einen weiteren direkten Konkurrenten, der sich zuletzt aber im Aufwind präsentierte und am Samstag auch den HC Weiden mit 26:25 besiegte.

MTV: Ahlendorf (1), Köller; Backhaus, Tomke (5), Gorris (3/1), Enders (3), Höffner (2), Hahn (6/4), Ahls, Kruse (1), Krogmann (8/1), Pagalies(3), D’ Auria.