HANDBALL


Tuda behält beim Siebenmeter die Nerven

 Handball-Regionalligist MTV Dinslaken rettet nach holprigen 60 Minuten noch ein 25:25 gegen die SG Langenfeld

 

Jonas Höffner traf in der ersten Hälfte fünfmal und holte am Ende den wichtigen Siebenmeter zum Remis heraus. Markus Joosten

Die Nervosität war bei den Handballern des MTV Rheinwacht von der ersten bis zur letzten Sekunde spürbar. Doch als die Uhr schließlich abgelaufen war, hatte Philipp Tuda seine Nerven im Griff. Der Dinslakener Spielmacher verwandelte seinen Strafwurf sicher und sorgte damit zumindest dafür, dass sein Handball-Regionalligist das Parkett der Douvermannhalle zum Saisonauftakt gegen die SG Langenfeld nicht mit leeren Händen verließ. Das 25:25 (13:15) vor rund 200 Zuschauern war am Ende ein leistungsgerechtes Resultat.

Marius Timofte stellte hinterher das Positive in den Vordergrund seiner Analyse: „Unsere große Qualität war heute die kämpferische Leistung“, befand der MTV-Coach. In Sachen Einstellung war seinem Team tatsächlich nichts vorzuwerfen, doch gerade im Angriff blieben die Dinslakener vieles schuldig. Gegen die von Beginn an sehr offensiv ausgerichtete Defensive der Langenfelder fanden die Hausherren nur ganz selten die richtigen Mittel. Es fehlte häufig an der Dynamik und an der Sicherheit im Ballvortrag. Zu zahlreichen Fehlpässen kamen in Hälfte eins noch einige freie Würfe, die nicht ihr Ziel fanden. So setzten sich die Gäste, die ihre Zeit im Angriff immer wieder ausreizten, aber dabei eben auch deutlich weniger Fehler machten, bis zur 26. Minute auf 10:15 ab.

Bystron steigert sich

Der anfangs glücklose MTV-Keeper Jan Bystron hatte das Feld da schon für Dean Christmann verlassen, doch auch der kam nicht wirklich in die Partie. Immerhin steigerte sich Bystron nach seiner erneuten Einwechslung nach der Pause etwas und parierte in der wichtigen Schlussphase noch einige Bälle.

Der MTV konnte bis zum Wechsel etwas verkürzen, bekam die Partie aber auch danach nicht wirklich in den Griff. Immer wieder legte Langenfeld, das nun vorne fast durchweg mit dem siebten Feldspieler agierte, vor. Die Dinslakener Abwehr stand zumeist zwar ordentlich, tat sich vorne aber weiterhin ungemein schwer. Mit Philipp Tuda und Maximilian Reede gelang auch den sonstigen Haupttorschützen des Gastgeber kaum ein einfacher Treffer.

Und trotzdem drehten die Dinslakener ein 16:19 (37.) kampfstark in eine 21:20-Führung (45.). Zu mehr Sicherheit verhalf aber auch das nicht. Der MTV Rheinwacht ließ den Gegner zwar nicht mehr davonziehen, lief aber trotzdem schnell wieder einem kleinen Rückstand hinterher.

In der Schlussphase schien das Pendel eher wieder in Richtung SGL auszuschlagen, denn die Gäste kamen bei eigener 25:24-Führung noch einmal in Ballbesitz. Ein weiteres Langenfelder Tor hätte nun sicher die Niederlage bedeutet, doch die Rheinwacht-Deckung hielt und der in Hälfte eins fünfmal erfolgreiche, dann aber länger auf der Bank sitzende Jonas Höffner holte zehn Sekunden vor Schluss im Eins-gegen-Eins noch einmal einen Siebenmeter heraus, den Tuda schließlich zum Ausgleich nutzte.

„Gegen eine solche Abwehr kann man spielerisch nicht wirklich überzeugen. Da waren andere Qualitäten gefragt. Die Jungs wussten, was sie zu tun hatten. Leider hat es mit der Umsetzung gehapert. Die Partie hat aber ganz sicher auch viel Kraft gekostet“, erklärte Timofte, der am kommenden Sonntag nun aber wieder ein ganz anderes Spiel erwartet. Dann gastiert der MTV bei der HSG Refrath/Hand.

MTV Rheinwacht: Bystron (1), Christmann; Rosendahl (1), Kölsch (2), Reede (2), Asci, Hoffmann (3), Tuda (3/2), Höffner (5), Sanders (3), Krölls (1), Lelgemann, Dreier (4).

Timo Kiwitz