Handball

MTV enttäuscht gegen den Nachbarn Hiesfeld/Aldenrade

MTV-Neuzugang Wael Ben Youssef hatte starke Szenen, produzierte aber auch einige Fehler und agierte einige Male überhastet. Foto: Heiko Kempken FUNKE Foto Services

 

 

Autor: Timo Kiwitz

Dinslaken. Handball-Regionalligist MTV Rheinwacht unterliegt bei der Saisoneröffnung dem Nachbarn aus der Oberliga vor 100 Zuschauern verdient mit 24:27. 

Sein erstes Dinslakener Lokalduell hatte sich Boris Lietz ganz anders vorgestellt. „Ich habe kein Derby gesehen, höchstens von einer Mannschaft“, erklärte der neue Trainer des MTV Rheinwacht. Seinen Handball-Regionalligisten meinte der 39-Jährige damit nicht. Zur Saisoneröffnung in der heimischen Douvermannhalle zeigte der höherklassige Gastgeber vor rund 100 Zuschauern eine enttäuschende Leistung. Gegen einen deutlich motivierter wirkenden Oberliga-Nachbarn HSG Hiesfeld/Aldenrade unterlag der MTV verdient mit 24:27 (13:14).

Gut gelaunter Stephan Christ 

HSG-Coach Stephan Christ war dann hinterher natürlich auch deutlich besser gelaunt als Lietz. „Wir haben in der Vorbereitung ein kleines Tief hinter uns, waren heute aber wieder über 60 Minuten agil und aggressiv. Wir sind geschlossen aufgetreten und können aus dieser Partie neues Selbstvertrauen schöpfen, weil wir einfach gesehen haben, wozu wir in der Lage sind“, meinte der neue Trainer des Oberligisten nach der Schlusssirene.

Die Hausherren, bei denen neben Christoph Enders kurzfristig auch noch der verhinderte Regisseur Fabian Gorris ausgefallen war, agierten über weite Strecken viel zu behäbig und hatten durchweg ihre Probleme mit den offensiver verteidigenden Halben des Gegners. Für Lietz ziemlich unverständlich: „Das war keine Deckung, die wir nicht vernünftig hätten bespielen können.“

Dennis Backhaus scheitert dreimal in Serie an Adrian Schnier 

Hinzu kamen beim Favoriten viele freie Würfe, die leichtfertig vergeben wurden. Auch der sonst so treffsichere Kreisläufer Dennis Backhaus scheiterte schon in Hälfte eins dreimal in Serie frei an HSG-Keeper Adrian Schnier. Immer wieder landeten auch schlampig gespielte Pässe in den Armen der Hiesfeld/Aldenrader Abwehr.

Die Gäste nutzten die unnötigen Fehler immer wieder, um leichte Treffer über den Tempogegenstoß zu erzielen und fanden auch aus dem gebundenen Spiel heraus häufig Lücken. Linksaußen Nils Berner und Rückraumakteur Lennart Blum stachen aus einem geschlossenen Team in Hälfte eins noch hervor. In der Schlussphase verhinderte auch Kevin Kirchner mit seinen Treffern eine Dinslakener Aufholjagd. Nach einer frühen 7:4-Führung (10.) schaffte die HSG schnell den Ausgleich (8:8/17.) und legte von da an immer wieder ein paar Tore vor.

„Wir haben in der Vorbereitung bislang viel Selbstvertrauen getankt. Wer weiß, wofür es gut war, dass wir heute diese Klatsche kassiert haben“, versuchte Lietz der Niederlage noch etwas positives abzugewinnen.

Sein Gegenüber freute sich über neue Motivation für ein anstrengendes Trainingswochenende mit zwei weiteren Testspiele gegen Rhede und in Westerholt.