Handball

Die Neuzugänge beeindrucken

Regionalligist MTV Dinslaken gewinnt den ersten Test gegen Kapellen mit 27:19

Dinslakens tunesischer Neuzugang Wael Ben Youssef hinterließ in seiner ersten Partie für den MTV gleich einen hervorragenden Eindruck. Er dürfte mit seiner Dynamik eine große Bereicherung sein. Foto: Heiko Kempken

 

 

Autor: Timo Kiwitz

Höchstens 70 Zuschauer wollte der MTV Rheinwacht am Sonntagmorgen in die Douvermannhalle lassen, um die geltenden Corona-Bestimmungen problemlos umsetzen zu können. Am Ende musste niemand abgewiesen werden. Rund 60 Handball-Fans kamen zum ersten Testspiel der Vorbereitungsphase gegen den ambitionierten Verbandsligisten TV Kapellen und verteilten sich vorbildlich in den markierten Bereichen auf der Tribüne. Knapp anderthalb Stunden und einen 37:19 (15:7)-Erfolg später verließen die Dinslakener Anhänger die Halle wieder mit zwei Gewissheiten: Dass ihr Regionalliga-Team unter dem neuen Coach Boris Lietz in den vergangenen anderthalb Monaten schon ziemlich fleißig gewesen sein muss. Und dass die vier Neuzugänge dem MTV mit Sicherheit weiterhelfen werden.

Die Neuzugänge: Rückraumspieler Wael Ben Youssef überzeugte gleich in den ersten Minuten mit seiner Dynamik. Der Tunesier war im Zweikampf und aus der zweiten Welle heraus kaum zu stoppen, zeigte sich auch in der Deckung aggressiv und kompromisslos. Von den Fans gab’s dafür mehrmals Szenenapplaus. „Ich glaube, so ein Spielertyp hat der Mannschaft im Rückraum noch gefehlt. Daran werden am Ende alle partizipieren“, hat auch Trainer Lietz eine hohe Meinung von dem 25-Jährigen.

Einen ähnlich starken Einstand feierte Keeper Dean Christmann, der sofort ein paar Hände an den Ball bekam und bis zu seiner Auswechslung zehn Minuten vor der Pause einige sehenswerte Paraden zeigte. Auffällig gut klappte auch das Zusammenspiel mit der Deckung vor ihm, wo mit dem 1,98 Meter großen Fabian Hoffmann, der von der HSG Wesel kam, ein weiterer Neuzugang sehr gute Arbeit verrichtete. Mit Lucas Feld hat Dinslaken von Borussia Mönchengladbach zudem einen sehr flinken Linksaußen dazubekommen, der beim Gegenstoß sogar noch öfter mit langen Bällen hätte eingesetzt werden können. „Lucas bringt nochmal ordentlich Tempo rein. Mit ihm und Marc Pagalies haben wir da eine gute Achse“, findet Lietz.

Der Trainingsfleiß: Zwar verteilte der Trainer die Einsatzzeiten in seinem ziemlich voll besetzten Kader sehr ausgeglichen, so dass kein Spieler an die Grenze gehen musste, es war dennoch deutlich zu sehen, dass sich die Dinslakener schon zu diesem noch frühen Zeitpunkt in einer sehr ordentlichen Verfassung befinden. Ein Musterbeispiel dafür ist Dennis Backhaus. Der Kreisläufer, der in der Vorsaison von einigen Verletzungen geplagt wurde und dadurch auch ein paar Kilogramm zulegte, zeigte sich gegen Kapellen schon wieder auf dem Weg zu der Form, mit der er jede Abwehr in der vierten Liga vor große Probleme stellen kann und der eigenen Defensive großen Halt verleiht.

Eine mindestens ebenso gute Nachricht: Nach seinem Kreuzbandriss im September 2019 stand auch Philipp Tuda wieder in einer Partie für den MTV auf dem Feld. Max Reede mischte nach seiner Fuß-OP im Frühjahr ebenfalls schon wieder etwas mit. Der Halblinke ist aber erst vor kurzem wieder voll ins Training eingestiegen und hat noch etwas Nachholbedarf.

„Die Jungs haben gezeigt, dass sie mega Bock hatten. Wir wollten den Ball schnell nach vorne transportieren. Das haben sie auch ordentlich umgesetzt. Die Chancenverwertung war aber sicher noch ausbaufähig“, resümierte Boris Lietz.